- Maria Immaculata (Dietelskirchen)
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Die katholische Pfarrkirche Maria Immaculata in Dietelskirchen in Niederbayern ist eines der wenigen im Jugendstil errichteten Gotteshäuser. Dieser war zunächst umstritten, da der Kirchenbau in Bayern Anfang des 20. Jahrhunderts noch von den Kunstvorstellungen des Historismus geprägt war.
Maria Immaculata Dietelskirchen Basisdaten Kirchenname: Maria Immaculata Pfarrei: Dietelskirchen Anschrift: Pfarramt Dietelskirchen
Am Rain 3, 84178 DietelskirchenBistum: Regensburg Filialkirche: St. Stephanus in Helmsdorf Erbauungsdatum: 1912 Weihe: 3. Juli 1921 Pfarrer: Geistlicher Rat Josef Blüml Architekt: Joseph Elsner junior Inhaltsverzeichnis
Planung und Bauausführung
Die Kirche entstand während der Amtszeit von Pfarrer Josef Huber 1912–1914. Sie wurde nach Plänen des Münchner Architekten Joseph Elsner junior errichtet. Nach seinem Voranschlag beliefen sich die Gesamtkosten für den Kirchenbau ohne Ausstattung auf 55.000 Goldmark. Zur Finanzierung des Neubaus trugen auch die beiden früheren Pfarrer Georg Brunner und Benedikt Kummer bei. Die einheimische Bevölkerung beteiligte sich mit Hand- und Spanndiensten. Die Bauleitung oblag Georg Breiteneicher sen. aus Vilsbiburg.
Nach der Grundsteinlegung am 28. Mai 1912 konnte der Bau der Kirche bereits 1913 fertig gestellt und mit der Innenausstattung ein Jahr später vollendet werden. Planung und Konzeption der Innenausstattung oblagen wiederum dem Architekten Joseph Elsner junior. Durch Einsparungen konnten die Kosten für die Ausstattung auf unter 20.000 Goldmark gesenkt werden. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges musste die Weihe der Kirche verschoben werden. Um Gottesdienste halten zu können, wurde die Kirche am 25. März 1914 benediziert. Die Weihe zu Ehren der hl. Maria Immaculata erfolgte erst am 3. Juli 1921 durch den Regensburger Bischof Anton von Henle.
Ausstattung
- Der Hauptaltar und die Seitenaltäre mit reichem floralem Schmuck an den Altaraufbauten und Säulen wurden in Joseph Elsners „Anstalt für kirchliche Kunst“ nach Entwurf von Joseph Elsner junior angefertigt. Die Seitenaltäre wurden der Hl. Familie und den Heiligen Joachim und Anna geweiht. Der Schöpfer der Seitenaltargemälde ist nicht bekannt.
- Das Fenster über dem Hochaltar stellt „Maria Immaculata umgeben von Engelchören“ dar. Es wurde in der Münchner „Kunstanstalt Josef Bockhorni“ nach einem Entwurf von August Pacher angefertigt. Die Fenster im Langhaus schuf der Regensburger Georg Schneider nach einem Entwurf von Joseph Elsner junior.
- Der Münchner Bildhauer Anton Kaindl schuf die 14 Kreuzwegstationen, die Armenseelen-Darstellung sowie die Apostelfiguren im Presbyterium nach einem Entwurf von Joseph Elsner junior.
- Die Glocke lieferte 1913 der Landshuter Glockengießer Hahn.
- In der Seyboldsdorfer Schreinerwerkstatt von Matthias Zehentbauer wurden die Kirchenstühle, die Kanzel und der Orgelprospekt angefertigt.
- Das Glasfenster an der rechten Außenwand schuf Georg Schneider aus Regensburg nach einem Entwurf von Joseph Elsner junior. An einem Fenster wird ein Soldat im Krieg dargestellt, der seinen Helm für ein kurzes Gebet an einem Wegekreuz abgelegt hat und von einem Engel bewacht wird. Das Fenster wurde Ende des Krieges im April 1945 durch die Druckwellen bei der Sprengung der nahegelegenen Vilsbrücke zerstört. 1993 konnte es wieder neu hergestellt und eingesetzt werden.
- Die Orgel wurde 1914 von der Firma Siemann (Binder & Sohn) aus Regensburg angefertigt.
- Das Orgelgehäuse schuf Matthias Zehetbauer aus Seyboldsdorf nach dem Entwurf des Architekten Joseph Elsner junior.
- Das Kriegerdenkmal am Seiteneingang entstand nach dem Zweiten Weltkrieg.
Literatur
- Georg Brenninger: Dietelskirchen, ein seltenes Beispiel kirchlichen Jugendstils. In: Der Storchenturm, Heft 30, 1990, S. 64-71
- Dehio Bayern II-Niederbayern, Darmstadt 1988, S. 87
- Bistum Regensburg: Kath. Pfarrkirche Maria Immaculata Dietelskirchen, Niederbayern
Weblinks
- Kirchenbeschreibung
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Commons: Maria Immaculata (Dietelskirchen) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
48.49848333333312.343730555556Koordinaten: 48° 29′ 55″ N, 12° 20′ 37″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Landshut
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