Maria Josepha Carolina von Sachsen

Maria Josepha Carolina von Sachsen
Maria Josepha von Sachsen
Maria Josepha von Sachsen
Allegorie auf die Hochzeit Maria Josephas mit dem Dauphin
Maria Josepha von Sachsen als Dauphine von Frankreich – zu erkennen am Lilienmantel der französischen Königsfamilie
Maria Josepha Carolina von Sachsen

Maria Josepha Karolina Eleonore Franziska Xaveria von Polen und Sachsen (* 4. November 1731 in Dresden; † 13. März 1767 in Versailles) war Prinzessin von Polen und Sachsen aus dem Haus der albertinischen Wettiner und durch Heirat Kronprinzessin (Dauphine) von Frankreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maria Josepha war die Tochter von König August III. von Polen, der auch Kurfürst von Sachsen war und dessen Gemahlin Maria Josepha von Österreich. Insgesamt hatte sie 14 Geschwister, darunter den späteren Kurfürsten Friedrich Christian.

Am 9. Februar 1747 wurde sie mit Louis Ferdinand de Bourbon, dauphin de Viennois, dem Sohn und Thronfolger König Ludwigs XV. von Frankreich verheiratet. Für den französischen Prinzen war es bereits die zweite Ehe. Seine erste Frau, Maria Theresia von Spanien, war am 22. Juli 1746 nach der Geburt der einzigen Tochter des Paares gestorben. Die Heirat kam auf Vorschlag von Moritz Graf von Sachsen, einem Onkel der zukünftigen Braut, zustande. Dieser überzeugte Madame de Pompadour und mit ihr den König, dass die Verbindung für die französische Außenpolitik vorteilhaft wäre.

Die neue Dauphine (Frau des Thronfolgers) erwies sich gegenüber Madame Pompadour als dankbar. Sie war ihr gegenüber stets liebenswürdig und bemühte sich um ein gutes Verhältnis mit der königlichen Mätresse. Maria Josepha führte eine glückliche Ehe an der Seite des Dauphins. Politisch hielt sie sich weitgehend zurück. Nur einmal 1762 setzte sie sich, allerdings vergeblich, für den Erhalt des Jesuitenordens in Frankreich ein. Der Orden wurde auf Betreiben Choiseuls und der Madame de Pompadour vom König aufgelöst. Ähnlich wie ihr Mann war auch Maria Josepha sehr fromm. Zusammen mit der Königin bildeten sie auf diesem Gebiet einen Gegenpol zu dem freizügigen, in ihren Augen unmoralischen Verhalten des übrigen Hofes mit dem König an der Spitze.

Nach zwei Totgeburten, wurde 1750 die Tochter Marie Zéphyrine geboren, die jedoch schon 1755 wieder starb. Der erste Sohn wurde am 15. September 1751 geboren und erhielt den Namen Louis Joseph Xavier. Ihm wurde der Titel eines Herzogs von Burgund verliehen. Diesen Titel hatte zuletzt der 1712 verstorbene Vater Ludwigs XV. getragen. Insgesamt hatte das Paar 11 Kinder, darunter drei zukünftige französische Könige. Ihre gemeinsame Vorliebe galt jedoch dem Herzog von Burgund, dessen Begabung früh zutage trat und der große Hoffnungen nicht nur bei seinen Eltern sondern am gesamten französischen Hof hervorrief. Durch diese Bevorzugung wurden die jüngeren Söhne des Paares vernachlässigt was sich später als großer Nachteil für die Könige Ludwig XVI., Ludwig XVIII. und Karl X. erweisen sollte. Denn der Herzog von Burgund starb bereits am 22. März 1761 an Tuberkulose. Nachdem der 1753 geborene Herzog von Aquitanien bereits nach einem Jahr verstorben war, nahm nun der am 23. August 1754 geborene Louis Auguste, Herzog von Berry, die nach seinem Vater zweite Stelle in der französischen Thronfolge ein.

Der Tod ihres Mannes am 20. Dezember 1765 traf Maria Josepha hart. Selbst Ludwig XV. hatte Mitleid. Um ihr den Kummer zu ersparen, allein in den Gemächern ihrer ehelichen Wohnung verbleiben zu müssen, ließ er sie in die Appartements der 1764 verstorbenen Madame Pompadour einziehen. Dort besuchte er sie öfter und sie besprachen familiäre Probleme, wie die Hochzeit des neuen Dauphins. Maria Josepha war von der Hochzeit ihres nunmehr ältesten Sohnes mit der Erzherzogin Marie Antoinette nicht sehr angetan und sie erreichte beim König 1766 einen Aufschub der Verhandlungen mit Wien. Allerdings verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer mehr. Sie litt an der gleichen Krankheit wie ihr verstorbener Ehemann (Lungentuberkulose). Sie starb am 13. März 1767 und wurde in der königlichen Gruft in der Basilika Saint-Denis beigesetzt. Die Heirat ihres Sohnes mit Marie Antoinette wurde drei Jahre später im Frühjahr 1770 vollzogen.

Nachkommen

  • totgeborenes Kind (*/† 30. Januar 1748)
  • totgeborenes Kind (*/† 10. Mai 1749)
  • Marie-Zéphyrine (* 26. August 1750; † 1. September 1755)
  • Louis Joseph Xavier (* 13. September 1751; † 22. März 1761), Herzog von Burgund
  • totgeborene Tochter (*/† 3. September 1752)
  • Xavier Marie Joseph (* 8. September 1753; † 22. Februar 1754), Herzog von Aquitannien
  • Ludwig XVI. (1754–1793)
  • Ludwig XVIII. (1755–1824)
  • Karl X. (1757–1836)
  • Clothilde (1759–1802) ∞ Karl Emanuel II. von Sardinien-Piemont
  • Elisabeth (1764–1794)

Literatur

  • Jacques Levron: Ludwig XV. Der verkannte König Frankreichs. München 1987, ISBN 3-453-00115-X.

Weblinks


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