Marienberg (Burghausen)

Marienberg (Burghausen)
Kirche Marienberg

Marienberg ist ein Ortsteil der Stadt Burghausen (Oberbayern). Der Weiler liegt etwa drei Kilometer südwestlich des Stadtzentrums auf einem Hochplateau oberhalb des Salzachtals. Der Ort wurde 1978 als Teil der Gemeinde Raitenhaslach nach Burghausen eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Die Wallfahrtskirche

In Marienberg steht von weitem sichtbar die zweitürmige Wallfahrtskirche St. Maria Himmelfahrt. Sie wurde in den Jahren 1760 bis 1764 von dem Trostberger Marktmaurermeister Franz Alois Mayr erbaut und gilt als eine der schönsten Rokokokirchen Bayerns.

Geschichte der Kirche

Die Marienkirche auf dem Berg wurde vom Kloster Raitenhaslach ursprünglich als Pfarrkirche erbaut. Am 27. März 1203 übertrug der Salzburger Erzbischof Eberhard II. in einem Schenkungsbrief die Pfarrei Marienberg dem Kloster. Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert. Allmählich entwickelte sich eine Wallfahrt, die durch Gründung einer Rosenkranzbruderschaft 1627 entscheidend gefördert wurde. Abt Emanuel II. legte schließlich am 27. September 1760 den Grundstein zu einer ganz neuen Kirche. Die alte Kirche wurde abgerissen, und am 22. September 1764 konnte Abt Emanuel II. die neue Kirche konsekrieren.

Nach der Säkularisation in Bayern wurde die bisherige Klosterkirche zur Pfarrkirche gemacht und die Kirche auf dem Marienberg nebst Einrichtung 1806 zum Abbruch oder zur Versteigerung freigegeben. Das Gnadenbild kam nach Raitenhaslach. Die Einheimischen konnten jedoch durch ständige Eingaben die Entscheidung hinauszögern, bis 1812 Kronprinz Ludwig die Kirche besichtigte. Am 15. Januar 1815 wurde sie zum Gottesdienst wieder freigegeben, wurde jedoch nicht mehr Pfarrkirche, sondern Filialkirche.

Kunst

Der Aufgang zur Kirche in fünf Absätzen zu je zehn Stufen ist dem Rosenkranzgebet nachempfunden. Das Bauwerk ist eine Rundkirche mit zwei Osttürmen. Baumeister ist Franz Alois Mayr, Bildhauer sind Johann Georg Lindt und Johann Georg Kapfer, die Altargemälde stammen von Wilhelm Epple und Peter Anton Lorenzoni, die Deckenmalereien von Martin Heigl.

Der Hochaltar mit dem Gnadenbild, einer frühbarocken Darstellung von Maria mit dem Jesuskind, wurde sehr prachtvoll gestaltet. Die Marienfigur steht auf einer Weltkugel in einem Strahlen- und Wolkenkranz. Die vier Seitenaltäre, nämlich Kreuzaltar, Anna-Altar, Johannesaltar und Bernhardaltar sind dem Hochaltar stilistisch angepasst. Das Kuppelgemälde zeigt die Kirche als Schiff, die Seitenfresken haben die Geheimnisse des freudenreichen Rosenkranzes zum Thema.

Weiteres

Weitere Denkmäler des Ortes sind das zur Kirche gehörende Mesnerhaus, die Grabstätte der Guts- und Brauereibesitzerfamilie Baumgartner aus Raitenhaslach, die Pestkapelle aus dem 19. Jahrhundert, sowie ein Pestkreuz und eine Ehrensäule.

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