Mariengymnasium Arnsberg

Mariengymnasium Arnsberg
Mariengymnasium Arnsberg
Ehemaliges Hauptgebäude
Schulform Gymnasium
Gründung 1889
Ort Arnsberg
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 23′ 0″ N, 8° 6′ 0″ O51.3833333333338.1Koordinaten: 51° 23′ 0″ N, 8° 6′ 0″ O
Träger Erzbistum Paderborn
Lehrer 45 [1]
Leitung Annemarie Ostermann-Fette [2]
Website mariengymnasium-arnsberg.de/

Das Mariengymnasium Arnsberg ist ein vom Erzbistum Paderborn getragenes Gymnasium in Arnsberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Entwicklung

Blick aufs Hauptgebäude

Die Schule wurde 1889 von den Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau als höhere katholische Töchterschule gegründet. Damit wurde neben dem Gymnasium Laurentianum eine erste höhere Schule in der Stadt für Mädchen eröffnet. Die Schwestern erwarben zu diesem Zweck im klassizistischen Viertel der Stadt Arnsberg einen etwa zwischen 1818 und 1822 errichteten Bau. Im Jahr 1898 ließen die Schwestern nach hinten in Richtung Ruhr zwei weitere Gebäudetrakte sowie eine neugotische Kapelle errichten. Diese enthält eine beachtenswerte Madonna mit Kind auf Mondsichel. Weitere Bauten entstanden um 1903. Zum Komplex des Baudenkmals gehört außerdem ein in klassizistischer Zeit entstandener Gartenpavillon.

In den ersten Jahren hatte die Schule etwa 25 Lehrerinnen, die alle dem Orden angehörten. Neben der normalen Schulbildung spielten die Schwestern eine bedeutende Rolle bei der Lehrerinnenausbildung. Bis zur Eröffnung des staatlichen Lehrerinnenseminars 1906 wurden etwa 200 Lehrerinnen an der Schule ausgebildet. Die Schule war anfangs ausgelegt auf etwa 250 bis 300 Schülerinnen, von denen einige in einem zur Schule gehörigen Internat wohnten. Im Jahr 1914 wurde die Schule als Lyzeum anerkannt. Zwei Jahre später wurde als zusätzliche Einrichtung eine höhere Handelsschule eingerichtet, die sich aber in den 1920er Jahren wegen mangelnder Nachfrage nicht behaupten konnte.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Lyzeum 1937 den Schulschwestern entzogen und zur neusprachlichen städtischen Oberschule für Mädchen umgestaltet. Der Unterricht fand im Gebäude des ehemaligen Aufbaugymnasiums statt. Zugleich wurde das evangelische Mädchenlyzeum aufgelöst und beide Schulen zusammengelegt. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wollten zwar sowohl die englischen Besatzungsbehörden wie auch die Bezirksregierung Arnsbergs an der konfessionsübergreifenden Schule festhalten, dennoch kam es 1946 zur Wiederherstellung der Ordensschule. Allerdings wurden seitdem auch protestantische Schülerinnen aufgenommen und auch evangelische Lehrer eingestellt.

Seit 1985 nimmt die Schule auch Jungen auf. Im Jahr 2009 ist die letzte Ordensschwester aus dem Lehrerkollegium in Pension gegangen. In den vergangenen Jahren wurde die Schule durch Baumaßnahmen modernisiert und erweitert und unter anderem eine moderne Sporthalle errichtet. Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs wurde im Jahre 2010 die erst wenige Jahre alte Cafeteria erweitert.

Die Schule unterhält eine Schulpartnerschaft mit dem Lyzeum der polnischen Partnerstadt Olesno.

Kapelle

Gebäudenutzung

Das alte Hauptgebäude mit den ehemaligen Zellen der Schulschwestern an der Königstraße wurde an einen Investor verkauft, der den Bau sanieren und in Altenwohnungen umbauen ließ. Im Zuge dieser Umbauarbeiten war auch der Abriss der Schulkapelle vorgesehen. Dem hatte auch das zuständige Erzbistum Paderborn zugestimmt. Allerdings stieß dies im Frühjahr 2007 auf heftigen öffentlichen Widerstand, an dessen Spitze der Propst der Kirchengemeinde St. Laurentius stand. Zum Erhalt der Kapelle bildete sich daraufhin ein Förderverein.

Auf dem Grundstück des Mariengymnasiums befindet sich eines der beiden historischen Gartenhäuschen Arnsbergs aus dem frühen 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil, die im Juli 2008 Denkmal des Monats des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe waren. Vor einigen Jahren wurde das Gartenhäuschen von der Stadt Arnsberg übernommen.[3]

Literatur

  • Eckhard Kotthaus (Endred.): Die höheren Schulen Arnsbergs im Dritten Reich. Schulalltag am Staatlichen Gymnasium Laurentianum, am Evangelischen Lyzeum und an der Städtischen Oberschule für Mädchen (1933 bis 1945) (= Städtekundliche Schriftenreihe über die Stadt Arnsberg 27, ZDB-ID 260749-9). Becker, Arnsberg 2001, ISBN 3-930264-36-6.
  • Uwe Haltaufderheide: Die Baudenkmäler der Stadt Arnsberg. Erfassungszeitraum 1980–1990. Stadt Arnsberg, Arnsberg 1990, ISBN 3-928394-01-0, S. 57f.
  • Hubert Hölscher: Schulwesen in der Stadt Arnsberg. In: Michael Gosmann (Red.): 750 Jahre Arnsberg. Zur Geschichte der Stadt und ihrer Bürger. Strobel, Arnsberg 1989, ISBN 3-87793-025-5 S. 396f.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Lehrerliste
  2. http://www.arnsberg.de/schulen/gymnasien.php Abgerufen am 7. August 2007
  3. Denkmal des Monats Juli 2008

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