- Marienschule Euskirchen
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Marienschule Euskirchen Schulform Gymnasium Gründung 1898 Ort Euskirchen Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 50° 39′ 21,6″ N, 6° 46′ 41,3″ O50.6560090375996.7781304616352Koordinaten: 50° 39′ 21,6″ N, 6° 46′ 41,3″ O Träger Stadt Euskirchen Schüler ca. 1050 Lehrer ca. 70 Leitung OStD Jürgen Antwerpen Website www.marienschule-euskirchen.de/Webseite Die Marienschule Euskirchen ist ein Gymnasium der Stadt Euskirchen mit etwa 1000 Schülern, das ursprünglich eine Mädchenschule war und seit dem Jahr 1898 besteht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Gründung der ersten Höheren Töchterschule (Mädchenschule für Mädchen der oberen Schichten) fand bereits durch die Anstrengungen von Dr. Johann Franz Peter Dubelmann (1865-70 Pastor der Pfarrkirche St. Martin in Euskirchen) 1868 statt, die Schule hatte aber keinen Bestand und wurde 1882 geschlossen.
Der Unterschied der 2. Höheren Töchterschule, die im Jahr 1898 von der Schulvorsteherin Maria Müller gegründet wurde, zur Volksschule war, dass der Unterricht nur vormittags durchgeführt wurde und dass auch mehrere Sprachen (Französisch und Englisch) unterrichtet wurden. Im Frühjahr des Jahres 1904 wurde die Schule von aus Meersen stammenden Ursulinen für eine Summe von 35.000 Mark übernommen, zog 1910 in das Gebäude der heutigen Willi-Graf-Realschule um, und wurde dann am 15. April 1914 an Dominikanerinnen übergeben. Während des Ersten Weltkriegs wurde im Erdgeschoss ein Lazarett eingerichtet, der Unterricht jedoch fortgeführt.
Zur Zeit der Klosterschule hieß die Schule Oberlyceum Sancta Maria, wurde jedoch infolge der Gleichschaltung 1940 geschlossen und durch die Städtische Oberschule für Mädchen ersetzt, in die auch die 1910 gegründete Paritätische Mädchenschule integriert wurde. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt kaufte den weiteren Besitz der Dominikanerinnen. Der Studienrat Dr. Joseph Steinmetz, der nun Schulleiter wurde, versuchte die christliche Tradition der Schule fortzusetzen, war aber kein Mitglied oder Sympathisant der NSDAP, weshalb er auch nicht zum Oberstudienrat befördert wurde. Da er als "politisch unzuverlässig" galt, wäre er wohl abgesetzt worden, doch wurden alle Schulen im Herbst 1944 geschlossen, weshalb er der Entlassung entging. Nach dem Krieg war zunächst geplant, die Schule wieder von Dominikanerinnen leiten zu lassen, die Verhandlungen hierzu führten aber zu keinem Ergebnis. Stattdessen wurde die Schule als städtische Schule wieder in Betrieb genommen und hieß fortan Studienanstalt mit Lyzeum und Frauenoberschule. Viele der nicht auf Lebenszeit angestellten Lehrer wurden entlassen, Dr. Steinmetz blieb jedoch, um die Wiederherstellung des Schullebens auf den Weg zu bringen. Im Jahre 1950 bat die letzte dominikanische Direktorin darum, die Schule wieder den alten Namen zu geben, beziehungsweise die deutsche Entsprechung "St. Marien" (für "Sancta Maria"). Da dies jedoch eine Bindung an den katholischen Glauben angedeutet hätte, wurde die Schule 1951 daher stattdessen Marienschule, städtisches neusprachliches Mädchengymnasium und Frauenoberschule oder auch, kürzer, Mädchengymnasium Marienschule Euskirchen genannt. Der Kontakt zu den Dominikanerinnen von Arenberg wurde aber nicht ganz aufgegeben. 1973 zog die Marienschule schließlich in einen Neubau (unter anderem mit Turnhalle und Cafeteria) um, wo sie sich noch heute befindet. Die ersten männlichen Schüler auf der Marienschule gab es 1975; in dieser Zeit begann auch die Kooperation mit dem Emil-Fischer-Gymnasium Euskirchen (in der Oberstufe). Da eine PCB-Belastung gemessen wurde, werden nach und nach alle Fenster, in deren Fugen sich PCB befindet, ausgetauscht. Dies wird voraussichtlich bis 2011 dauern und ca. 1,25 Millionen Euro kosten.
Ausstattung und Angebote
Sprachen und Wettbewerbe
Als Sprachen werden Englisch, Französisch und Latein und in der Oberstufe Russisch angeboten. Der Unterricht kann als bilingualer Unterricht in Englisch durchgeführt werden; außerdem wird der Sportunterricht in der Jahrgangsstufe 8 französischsprachig angeboten. Die Marienschule nimmt an mehreren fachspezifischen Wettbewerben regelmäßig teil. So ist sie jährlich bei der Mathematik-Olympiade und dem Wettbewerb Känguru der Mathematik vertreten. Sie ist auch eine Prüfungsschule für die ESOL-Sprachprüfung der Universität Cambridge und das französische DELF-Diplom.
Ausstattung
Die Marienschule verfügt über eine Küche für das Fach Ernährungslehre. Es gibt einen eigenen Computerraum und einen Schülerarbeitsraum, der ebenfalls mit PCs ausgestattet ist. Außerdem gibt es einen Sprachenraum für den fremdsprachlichen Unterricht, welcher mittlerweile auch mit PCs ausgestattet wurde. Auf dem Schulgelände befindet sich ein Schulbiotop.
Projekte und Arbeitsgemeinschaften
Von der Marienschule werden verschiedene Projekte und Arbeitsgemeinschaften angeboten:
Es gibt verschiedene Sportangebote mit Teilnahme an Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene; ebenfalls ist der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens möglich. Außerdem gibt es drei Big Bands, Chöre und Orchester mit Konzerten, Theateraufführungen (Literaturkurse und Theater-AG), eine AG Meteorologie, die AG Gesellschaftstanz sowie die Schülerbibliothek.
Auf dem Dach der Marienschule befindet sich seit 1998 eine Photovoltaikanlage, die Gewinne gehen direkt an den Förderverein.
Austauschprogramme
Die Marienschule führt mit folgenden Städten bzw. deren Schulen einen Schüleraustausch durch:
- Charleville-Mézières (Lycée Sévigné)
- Basingstoke (Brighton Hill Community College)
- Kutztown, Pennsylvania (Kutztown High School)
Außerdem unterstützt die Marienschule innerhalb der Piéla-AG z.B. den Brunnenbau in der Dritten Welt.
Unicum
Beim Wettbewerb Schule des Jahres des deutschen Studentenmagazins Unicum lag die Marienschule in der Gesamtwertung auf Platz 9. Sieger war sie in der Kategorie Beste Projekte und AGs.
Persönlichkeiten
- Hans-Dieter Arntz, Lehrer der Marienschule und Regionalhistoriker
- Christel Frese, ehemalige Lehrerin und Leichtathletin (unter anderem bei der Olympiade)
- Mathilde Muthig, NS-Ärztin am Kalmenhof in Idstein
- Silke Rottenberg, Schülerin der Marienschule und deutsche Fußballerin des Jahres 1998
- Auguste Röttger, Schulleiterin und Empfängerin des päpstlichen Ordens Pro Ecclesia et Pontifice (Am 2. März 1977 durch Papst Paul VI. verliehen)
Quellen
Kategorien:- Gymnasium in Nordrhein-Westfalen
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- Bauwerk im Kreis Euskirchen
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