- Martin Hugo Löb
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Martin Hugo Löb (* 31. März 1921 in Berlin; † 21. August 2006 in Annen, Drenthe) war ein deutscher Mathematiker. Er arbeitete im Bereich der mathematischen Logik und veröffentlichte 1955 den heute nach ihm benannten Satz von Löb, in dem er unabhängig von Curry dessen bereits 13 Jahre vorher formuliertes Paradoxon wieder entdeckte.
Leben
Löb wuchs in Berlin auf, flüchtete jedoch kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor den Nationalsozialisten nach Großbritannien. Dort wurde er als enemy alien 1940 in ein Internierungslager in Hay in Australien deportiert, wo er als 19-Jähriger von dortigen Häftlingen in Mathematik unterrichtet wurde. Einer seiner Lehrer, Felix Behrend, wurde später Professor an der Universität Melbourne.
1943 konnte Löb nach Großbritannien zurückkehren und studierte nach dem Krieg an der Universität London. Dort erlangte er 1951 den Grad eines PhD bei Reuben Goodstein, der zu diesem Zeitpunkt am University College in Leicester arbeitete, mit dem Thema "A Methodological Characterization of Constructive Mathematics" und wurde im selben Jahr Assistenzprofessor (assistant lecturer) an der Universität Leeds. Dort war er 20 Jahre lang tätig, wurde Reader und später Professor für Mathematische Logik.
Löb war verheiratet und hatte zwei Töchter. Seine Ehefrau Caroline war Holländerin, und so nahm er in den frühen 1970er Jahren eine Professur an der Universität Amsterdam als Nachfolger von Beth an.
Werk
Löb arbeitete im Bereich der mathematischen Logik, insbesondere beschäftigte er sich mit Beweistheorie, Modallogik und Berechenbarkeitstheorie. In Leeds baute er eine Arbeitsgruppe Mathematische Logik auf, die zu einer der führenden Zentren auf diesem Gebiet in Großbritannien wurde. Er formulierte 1955 den Satz von Löb, eine formale Version des Löb'schen Paradoxons, und zeigte darin, dass sogenannte Henkin-Sätze, die ihre eigene Beweisbarkeit behaupten, wahr sein müssen. Gewissermaßen ist dieser Satz eine Umkehrung des Gödelschen Unvollständigkeitssatzes von 1931: Während letzterer aussagt, dass für ein gegebenes System T die Aussage "Dieser Satz ist unbeweisbar in T" tatsächlich unbeweisbar ist, wenn T konsistent ist, besagt der Satz von Löb, dass die Aussage "Dieser Satz ist beweisbar in T" tatsächlich beweisbar ist.
Weblinks
- Martin Löb im MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
- Nachruf (engl.), The Guardian, 3. Oktober 2006
- Nachruf (engl.), Institute for Logic, Language and Computation, Universität Amsterdam
Personendaten NAME Löb, Martin Hugo KURZBESCHREIBUNG deutscher Logiker GEBURTSDATUM 31. März 1921 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 21. August 2006 STERBEORT Drenthe, Niederlande
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