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Drenthe
Provinz der NiederlandeWappen Flagge Lage Basisdaten Hauptstadt Assen Größte Stadt Emmen ISO 3166-2-Code NL-DR Website www.drenthe.nl Hymne Mijn Drenthe Politik Königlicher Kommissar Jacques Tichelaar Regierende Parteien PvdA, VVD, ChristenUnie Bevölkerung Einwohner 491.342 (10. von 12) Landesanteil 3 % der Niederländer Bevölkerungsdichte 186 Einw. pro km² (11. von 12) Geographie Fläche 2.680,37 km² – Land 2.641,09 km² (7. von 12) – Wasser 39,28 km² Höhe bis 32 m ü. NAP Koordinaten 52° 35′ N, 6° 37′ O52.5869444444446.6213888888889Koordinaten: 53° N, 7° O Verwaltungsgliederung Gemeinden 12 – davon Städte 3 Topographie von Drenthe
Drenthe (deutsch Drente) ist eine niederländische Provinz, gelegen im Nordosten des Landes. Die Hauptstadt ist Assen. Andere wichtige Orte sind Emmen, Hoogeveen und Meppel. Sie grenzt im Süden an die Provinz Overijssel, im Westen an Friesland, im Norden an Groningen und im Osten an Niedersachsen. Die Provinz ist ländlich geprägt und wird im Osten von Moorgebieten beherrscht.
Inhaltsverzeichnis
Geologie
Grob betrachtet weist die Provinz die Form eines umgedrehten ovalen Tellers auf. Die Ränder liegen tief und die übrigen Teile befinden sich auf einem lang gestreckten Plateau. Dies besteht zu weiten Teilen aus Kiesablagerungen, die fast überall von sandigen Böden überdeckt sind. Die Höhe dieses Plateaus bewegt sich zwischen 10 und 20 m ü. NN. Einschnitte werden einzig durch Seen und Flüsse hervorgerufen. Die Erhebungen stammen zumeist von Streifendünen und Aufschüttungen in Baugebieten. Zwischen den Städten Emmen im Südosten und Groningen im Norden verläuft der niederländische Hunsrück, der Hondsrug (Hunderücken), eine leichte Erhebung aus eiszeitlichen Sanden und Ablagerungen. Dort liegt mit 32 m auch der höchste natürliche Punkt der Provinz. Im Dorf Wijster in der Gemeinde Midden-Drenthe befindet sich die höchste artifizielle Erhebung der Provinz, es ist die Spitze einer Mülldeponie. Die tiefsten Punkte liegen im Nord- und Südwesten unterhalb des Meeresspiegels.
In dem Dorf Schoonebeek in der Gemeinde Emmen wird seit den 40er Jahren Erdöl gefördert. Die Erdölförderung wurde aus Rentabilitätsgründen 1996 aufgegeben und 2011 erneut aufgenommen. Die Erdölförderung wird von der Firma NAM betrieben.[1]
Außerdem gibt es in der Provinz Erdgasvorkommen, die ebenfalls durch die Firma NAM ausgebeutet werden.
Vorgeschichte
52 der 53 Megalithanlagen in den Niederlanden (niederl. Hunebedden) liegen (durchnummeriert) in der Drenthe, das 53. liegt in der Provinz Groningen. Die Anlagen sind wie die meisten der nordischen Megalitharchitektur aus Findlingen erbaut, die die Eiszeit auf dem Hondsrug oder in seiner Nähe ablagerte.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Drenthe geht auf das Jahr 820 zurück. In der Urkunde wird von einer Pago Treanth, was für Landschaft Drenthe steht, gesprochen. 1024 und 1025 wird in weiteren Urkunden die Grafschaft Drenthe erwähnt. 1046 wurde diese Grafschaft durch Kaiser Heinrich III. dem Bischof Bernold von Utrecht geschenkt. 1528 trat Bischof Heinrich II. von Bayern das Oberstift Utrecht, zu der das Gebiet der heutigen Provinz Drenthe gehörte, an Kaiser Karl V. ab und 1536 wurde Drenthe eine eigene Herrschaft innerhalb der Habsburgischen Niederlanden. Als sich die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen für unabhängig erklärten, wurde Drenthe ein Teil des Landes. Es wurde aber nicht als eigenständige Provinz anerkannt und wieder Bestandteil der Provinz Overijssel. Erst als sich 1839 die Niederlande in der heutigen Form bildeten, wurde Drenthe eine eigenständige Provinz.
Landschaft
In der Provinz lassen sich drei Landschaftstypen unterscheiden. Die Heide im Westteil, die Moorgebiete im Ostteil und die Kanallandschaften.
Heide
Die Mitte der Provinz, auch als Alt Drenthe bezeichnet, weist hauptsächlich Sandboden auf. Dieser Bereich wird durch Heidegebiete mit Weiden und Ackerbau geprägt, die von Grünlandstreifen entlang der Flüsse und Bäche unterbrochen wurden. In der Landwirtschaft herrschte früher vielfach die Schafzucht vor, wobei die Schafe den Sommer in der Heide verbrachten. Durch den Einsatz von Kunstdünger ab dem 19. Jahrhundert verlor die Schafzucht an Bedeutung und weite Teile der Heide wurden in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Andere Teile der Heide wurden durch die staatliche Forstverwaltung aufgeforstet um den steigenden Holzbedarf zu decken. Das Grünland entlang der Flüsse wurde hauptsächlich als Weideland genutzt, wobei etliche Auengebiete trocken gelegt wurden. Das Aussehen der Ackerflächen hat sich zudem durch Flurbereinigungen geändert.
Somit ist von der ursprünglichen Heidelandschaft nicht mehr viel übrig geblieben. Größere Flächen findet man nur noch im Nationalpark Drentschen Aa nordöstlich von Assen.
Moorlandschaft
Der östliche Bereich der Provinz wird von Mooren geprägt. Hier fand lange Zeit intensiver Torfabbau statt. Weite Teile wurden von Entwässerungskanälen durchzogen um den Abbau zu ermöglichen. In den Gebieten in denen die Torfvorkommen erschöpft waren, siedelte sich Landwirtschaft an. Von den Mooren sind heute nur noch zwei größere erhalten, das Bargerveen im äußersten Südosten der Provinz und das Fochteloërveen im Nordwesten an der Grenze zu Friesland.
Kanallandschaften
Da die meisten Flüsse in der Provinz für die Schifffahrt zu klein waren, wurden zahlreiche Kanäle angelegt. Die bedeutendsten sind der Drentsche Hoofdvaart, der Noord-Willemskanal, der Hoogeveense Vaart und der Oranjekanal. Durch den zunehmenden Verkehr auf den Straßen haben die Kanäle vielfach stark an Bedeutung verloren.
Wirtschaft
Im Jahr 2006 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, bei 101,5 % des Durchschnitts der EU-27.[2]
Sprache
Die ursprünglichen Dialekte sind niedersächsischer Herkunft.
Gliederung
In der Provinz Drenthe existieren zwölf Gemeinden (Einwohner am 31. Dezember 2010). Anders als in vielen anderen niederländischen Provinzen hat in Drenthe nur einmal eine nennenswerte Neugliederung der Gemeinden stattgefunden, und zwar 1998, als die Anzahl der Gemeinden von 36 auf zwölf sank (Liste der ehemaligen Gemeinden in der Provinz Drenthe).
Name
der
GemeindeEinwohnerzahl Sitz
der
GemeindeAa en Hunze 25.771 Gieten Assen 67.162 Assen Borger-Odoorn 25.942 Exloo Coevorden 36.049 Coevorden Emmen 109.256 Emmen Hoogeveen 54.826 Hoogeveen Meppel 32.515 Meppel Midden-Drenthe 33.575 Beilen Noordenveld 30.798 Roden Tynaarlo 32.458 Vries Westerveld 19.369 Havelte De Wolden 23.621 Zuidwolde Quellen
- ↑ Tagesschau: Wieder Erdölförderung im "Texas" der Niederlande, 24. Januar 2011 [abgerufen 25. Januar 2011]
- ↑ Eurostat Jahrbuch der Regionen 2009: Kapitel 4: Bruttoinlandsprodukt (PDF; 5,4 MB) und (XLS; 134 KB); ISSN 1830-9690 (Registrierung bei Eurostat ist erforderlich).
Provinzen: Drenthe | Flevoland | Friesland | Gelderland | Groningen | Limburg | Nordbrabant | Nordholland | Overijssel | Südholland | Utrecht | Zeeland
Organe: Provinciale Staten | Gedeputeerde Staten | Beauftragter der Königin
Sonstiges: Flaggen und Wappen der Provinzen der Niederlande
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