- Martin Kind
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Martin Kind (* 28. April 1944 in Walsrode) ist ein deutscher Unternehmer, der Eigentümer und Geschäftsführer der KIND Gruppe ist. Er ist mit kurzer Unterbrechung seit 1997 Präsident des Sportvereins Hannover 96.
Inhaltsverzeichnis
Vereinspräsident
Am 26. September 1997 übernahm Martin Kind erstmals das Präsidentenamt des Sportvereins Hannover 96. Der Verein stand nach vereinsinternen Querelen um seinen Vorgänger Utz Claassen sowie dem Abstieg in die Regionalliga sportlich und finanziell schlecht da. Unter Martin Kind gelang der Neuaufbau. Er führte den Verein mit striktem Führungsstil und großer finanzieller Unterstützung zum Aufstieg aus der Regionalliga wieder in die Bundesliga.
In seiner Amtszeit erfolgte der Umbau des Niedersachsenstadions Hannover zur AWD-Arena. Damit wurden erstklassige Voraussetzungen für Fußballspiele in Hannover geschaffen, beispielsweise für den Bundesligatrieb oder Spiele während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Zu Saisonbeginn 2005/2006 trat Kind mit der Begründung, die Weichen für eine erfolgversprechende Zukunft gestellt zu haben, überraschend zurück. Er übergab die Vereinsführung an verschiedene Personen, darunter Karl Heinz Vehling und Götz von Fromberg. Diese legten schon nach etwa einem Jahr ihre Ämter im Juli 2006 nieder. Grund waren Unstimmigkeiten zwischen der Vereinsführung und den Geldgebern über den Kurs des Vereins und die Transferpolitik. Der Aufsichtsrat sowie der Großteil der Fans forderten eine Rückkehr Kinds, der auch nach seinem Rücktritt weiterhin zu den wichtigsten Geldgebern des Vereins gehörte. Er nahm noch am Tag von Vehlings Rücktritt die Fäden wieder in die Hand und der Verein war nach der Verpflichtung des Trainer-/Manager-Gespanns Hecking/Hochstätter auf einem erfolgreichen Weg in der Bundesliga.
Kritik
Kritische Betrachtung findet sein medial oft so bezeichneter „Managerverschleiß“. So arbeiteten in Kinds mittlerweile vierzehnjähriger Amtszeit (1997–2005, 2006–2011) sieben Sportdirektoren für Hannover 96. Zuletzt trennte sich der Manager Christian Hochstätter in Disharmonie vom Verein, wobei offen blieb, welche Gründe für diesen Schritt verantwortlich waren. Danach führte Kind gemeinsam mit dem mittlerweile zurückgetretenen Trainer Dieter Hecking kommissarisch die Geschäfte. 2009 wurde Jörg Schmadtke Sportdirektor.
Kind ist ein vehementer Gegner der in der Bundesliga geltenden 50+1-Regel, die als Schutz der Vereine (beziehungsweise der den Vereinen zugehörigen Kapitalgesellschaften) vor rein gewinnorientierten Investoren installiert wurde. Gegenwärtig sind jedoch mit Bayer 04 Leverkusen, dem VfL Wolfsburg und der TSG 1899 Hoffenheim drei Klubs in der ersten Bundesliga vertreten, die nach seiner Ansicht in Investorenhand sind oder von einem Investor massive Kapitalzuflüsse erhalten. Dies führte Kind 2010 stets als wichtiges Argument für sein Vorhaben an. Notfalls will er zur Abschaffung der Sperrklausel auch rechtliche Mittel nutzen.
Mitgliedschaften
Martin Kind ist Mitglied des Aufsichtsrates der Nord/LB.
Weblinks
- "Vereine sind Unternehmen" (Martin Kind über die 50+1-Regelung) im Fußballmagazin 11 FREUNDE
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