Mater Ter Admirabilis

Mater Ter Admirabilis
Das Ingolstädter Gnadenbild der Mater Ter Admirabilis

Der lateinische Titel Mater Ter Admirabilis (MTA) beziehungsweise dessen deutsche Übersetzung Dreimal wunderbare Mutter (auch Mutter dreimal wunderbar) ist ein Ehrentitel für die Gottesmutter Maria, der 1604 von Pater Jakob Rem am Wallfahrtsort Ingolstadt geprägt wurde. Heute ist der Marientitel hauptsächlich durch die Schönstattbewegung bekannt, die ihn aus Ingolstadt übernommen hat.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Am 6. April 1604[1] erkannte Jesuitenpater Jakob Rem beim Gebet[2] der Lauretanischen Litanei, dass der Gottesmutter die Anrufung „Mater admirabilis“ (lat. Mutter, so wunderbar) besonders gefalle. Von da an ließ er diese Anrufung jeweils dreimal wiederholen, wodurch das in der Kapelle der ingolstädter Marianischen Kongregation hängende Marienbild Maria vom Schnee mit der Zeit die Bezeichnung Mater ter admirabilis bekam.

Die Mater ter admirabilis wurde zunächst von den Mitgliedern des Colloquium Marianum verehrt und verbreitete sich durch diese weiter aus. Das Bistum Konstanz wurde 1683 an „Maria, die dreimal wunderbare Mutter“ geweiht, das Bistum Eichstätt am 11. Oktober 1942.[1]

Nach einer möglichen Deutung[3] bezieht sich die dreimalige Wunderbare auf die Bezeichnungen Mariens als Mutter Gottes, Mutter des Erlösers und Mutter der Erlösten.

Schönstattbewegung

„Zuflucht der Sünder“, MTA-Bild der Schönstattbewegung

Seit 1915[1] wird Maria auch in der Schönstattbewegung als „Mater Ter Admirabilis“ verehrt. Die Internats-Sodalen [4] verbanden sich durch das Liebesbündnis mit der heiligen Maria und nahmen sich vor nach Heiligkeit zu streben und mit der Hilfe der Gottesmutter aus dem Gründungsort, einer kleinen, verlassenen Friedhofskapelle (heute Urheiligtum) einen echten Wallfahrtsort zu machen. Dabei orientierten sie sich am Beispiel Ingolstadt. Einer der bekanntesten Schüler Kentenichs und Verehrer der MTA war der Sodale Josef Engling, der die MTA sehr verehrte und im Ruf der Heiligkeit als Soldat im ersten Weltkrieg fiel.

Als Kentenich ein Bild von Maria mit dem Jesuskind („Zuflucht der Sünder“) geschenkt wurde, sollen die jungen Leute zwar nicht sehr begeistert vom Stil des Bildes gewesen sein, es aber dennoch dankbar angenommen haben. Sie sollen sich binnen kurzer Zeit in die Ausstrahlung des Gemäldes „verliebt“ haben, das sie in ihrem Urheiligtum am Hochaltar montierten. Sie nannten die heilige Maria wie in Ingolstadt Mater Ter Admirabilis und das Bild wurde das als MTA-Bild der Schönstatt-Bewegung bekannt.

Heute gilt das MTA-Bild als das wichtigste Symbol der Schönstatt-Bewegung und für viele Katholiken als Gnadenbild. Es ist in jedem Schönstattkapellchen als Altarbild zu sehen und in den Schönstatt-Familien, die versuchen eine modernere Art des katholischen Glaubens zu leben und zu entdecken, ist es üblich, eine zeitgemäßere Form des „Herrgottswinkels“ im Haus zu haben: das Hausheiligtum, das meist auch das MTA-Bild enthält.

Einzelnachweise

  1. a b c Joachim Schmiedl: Dreimal Wunderbare Mutter (Mater ter admirabilis) in: Schönstatt Lexikon. Fakten – Ideen – Leben. Hrsg.: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF). Patris-Verlag, Vallendar. 1996. ISBN 3-87620-195-0
  2. Beschreibung der Vision
  3. F. Hattler: Der ehrwürdige P. Jakob Rem aus der Gesellschaft Jesu und seine Marienkonferenz, 1881 (S. 140-147)
  4. Die Mitglieder werden auf Deutsch als Sodalen (Singular der Sodale, „Gefährte, Freund, Kamerad“, vom lateinischen Synonym sodalis bezeichnet (Duden, das große Fremdwörterbuch, ISBN 3-411-04162-5).

Weblinks


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