- Matthias von Edessa
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Matthias von Edessa (armenisch Մատթէոս Ուռհայեցի — Matevos Urhayetsi; † um 1140) war ein orthodoxer Mönch aus Edessa (Urhay) und ein armenischer Chronist.
Er hatte nach seinem eigenen Zeugnis keine höhere Erziehung genossen, und selbst mit dem nötigen nationalen Enthusiasmus kann sein Text nur als „durchschnittlich“ (Dostourian) bezeichnet werden. Die Chronik beschreibt in drei Teilen die Ereignisse der Jahre 952-1136, Quellen sind meist unbekannt. Sie wurde von dem Priester Gregorius, vielleicht ein Schüler von Matthias, bis zum Jahr 1162 fortgeführt. Matthias starb vermutlich zwischen 1136 und 1144.
Schriften
Die ältesten überlebenden Manuskripte seiner Chronik stammen aus dem späten 16. Jahrhundert. Handschriften existieren im:
- Britischen Museum, London
- Bibliothèque Nationale Paris (3 Manuskripte)
- Bodleiana, Oxford
- Bibliothek der Mechitaristischen Brüder in Wien
- Bibliothek der Mechitaristischen Brüder in Venedig
- Armenisches Hospiz in Rom
- Bibliothek des armenischen Patriarchats von Jerusalem
- Bibliothek des Patriarchats von Etschmiadsin (Vałaršapat), danach in der Bibliothek von Matandaran in der Volksrepublik Armenien
Übersetzungen
- Jerusalem-Manuskript, Basis der Übersetzung Edouard Dulauriers (1850)
- Etschmiadsin-Text, Basis einer neuarmenische Übersetzung (1898 und 1973)
- Eine türkische Übersetzung erschien 1962 in Ankara
Ausgaben
- Ara Edmond Dostourian: Armenia and the crusades, tenth to twelfth centuries. University Press of America, Lanham 1993.
- Stefan Leder (Hrsg.): Feinde - Fremde - Freunde. Die Kreuzfahrer aus orientalischer Sicht (=Orientwissenschaftliche Hefte 19/2005), Orientwissenschaftliches Zentrum Halle-Wittenberg 2005, S. 11-21
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