Matthäus Bacmeister

Matthäus Bacmeister

Matthäus Bacmeister (* 28. September 1580 in Rostock; † 7. Januar 1626 in Lüneburg) war ein deutscher Mediziner und Leibarzt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Lucas Bacmeister dem Älteren (1530–1608) und der Johanna Bording (1544–1584), Tochter des dänischen Leibarztes Jacob Bording (1511–1560), entschloss sich ebenso wie sein Bruder Johann Bacmeister der Ältere (1563–1631) frühzeitig für das Studium der Medizin und Mathematik, welches er in der Tradition der Bacmeister-Familie an der Universität Rostock absolvierte. Währenddessen unternahm er von 1599 bis 1606 Studienreisen an die renommiertesten Universitäten Deutschlands, nach Kopenhagen und durch Vermittlung des Reichskanzlers Christian Friesen auch noch nach England. Nach seiner Rückkehr erwarb er im Jahre 1606 seine Promotion zum Magister sowie seinen Doktortitel.

Anschließend praktizierte Bacmeister zunächst von 1607 bis 1612 als niedergelassener Arzt in Kiel, danach in Rostock, wo er neben den medizinischen auch mathematische Vorlesungen hielt, bis er schließlich im Jahre 1616 in Lüneburg sowohl zum Stadtphysicus als auch zum Physicus des Stiftes der Michaeliskirche in Lüneburg berufen wurde. Im Jahre 1621 ernannte ihn der Herzog August von Sachsen-Lauenburg (1577–1656) zu seinem persönlichen Leibarzt, und hatte, ebenso wie ein Jahr später auch König Friedrich III. von Dänemark (1609–1670), ursprünglich geplant ihn ausschließlich an den eigenen Hof zu berufen. Matthäus Backmeister zog es aber vor, weiterhin als Stadtphysikus und insbesondere als Pestarzt zu arbeiten

Die Zeit Matthäus Bacmeisters war nämlich geprägt durch die Pestepidemie in Deutschland. Daher setzte er sich sowohl mit aktiver Arbeit als auch in seinen Schriften vehement für die Erforschung und Bekämpfung dieser Krankheit ein, an der er letztendlich selber im Jahre 1626 verstarb.

Familie

Matthäus Bacmeister war verheiratet mit Sophie Kellermann (1590–1657), Tochter des Rostocker Bürgermeisters Johann Kellermann († 1598). Mit ihr zusammen wurde er Vater von vier Kindern, wobei sein Sohn Johann Bacmeister der Jüngere (1624–1686) es beruflich seinen Vater gleichtat und ebenfalls ein angesehener Mediziner und Leibarzt wurde.

Werke (Auswahl)

  • consilia et tractata contra pesta, Rostock,
  • Practicæ , Sev Methodi Curandorum Morborum Particularium : Lib. V. VI. VII. VII. IX. & X. De Morbis Et Affectibus Hepatitis, Lienis, Renvm, Vesicæ ... / emissus ..., Lüneburg 1622
  • Bericht, wie man sich bey jetziger Zeit verhalten und derer auff der Apotheken angeordneten Mittelen gegen diese schleunig einfallende Pest gebrauchen soll, Lüneburg,1639

Literatur

  • Die mecklenburgischen Aerzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, ges. und hrsg. von A. Blanck 1874, fortges. von Axel Wilhelmi bis 1901. Durch genealog. Mitteil. erg. und bis zur Gegenwart fortgef. von Gustav Willgeroth. – S. 233 - Schwerin : Verl. d. Landesgeschäftsstelle d. Meckl. Ärzteverbund., 1929
  • Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker: [vor 1880] / Unter Mitw. ... hrsg. von August Hirsch. Durchges. und erg. von W. Haberling, F. Hübotter ., S. 274.
  • Engel, Wolfgang: Mathematik und Mathematiker an der Universität Rostock 1419–2004 (Rostocker Mathematisches Kolloquium, Heft 60), Rostock 2005

Quellen und Weblinks


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