- Mauno Koivisto
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Mauno Henrik Koivisto [ˈmau̯nɔ ˈhɛnrik ˈkɔivistɔ] (* 25. November 1923 in Turku) war von 1982 bis 1994 neunter finnischer Präsident und Nachfolger von Urho Kekkonen.
Biografie
Mauno Koivisto wurde als zweiter Sohn des Schiffbauers Juho Koivisto geboren, im Alter von 10 Jahren verlor er seine Mutter Hymni Sofia Eskola. Mit 16 Jahren, zum Beginn des Winterkrieges, trat er der Feuerwehreinheit bei. Während des Fortsetzungskrieges diente er in der Infanterieeinheit Törni unter Leitung des berühmten Offiziers Lauri Törni.
Nach dem Krieg wurde er politisch aktiv und trat der Sozialdemokratischen Partei bei und arbeitete als Dockarbeiter. Im Jahr 1949 organisierte er einen linksgerichteten Widerstand gegen die kommunistischen Anstifter eines Streiks, welche die Gewerkschaft der Dockarbeiter übernehmen wollten und damit indirekt die Stabilität der Regierung unter Karl-August Fagerholm gefährdet haben.
Später arbeitete er als Lehrer und traf seine spätere Frau, Tellervo Kankaanranta. Er beendete 1953 mit dem Bachelor of Arts sein Studium, an das sich drei Jahre später seine Doktorarbeit über die sozialen Verhältnisse auf der Werft in Turku anschloss.
Im Jahr 1957 ging er ins Bankgewerbe, was später dazu führte, dass er Vorsitzender der Finnischen Zentralbank wurde. Im Jahr 1966 siegte die SDP und bildete unter Rafael Paasio eine neue Regierung. Als anerkannter Wirtschafts- und Finanzexperte wurde er in Passios Kabinett für die Jahre 1966 bis 1968 finnischer Finanzminister. Unterdessen wurde er Zeuge einer innerparteilichen Spaltung bei der Sozialdemokratischen Partei. Er versuchte daraufhin, das Verhältnis der Partei zu den Kommunisten und zum Präsidenten Urho Kekkonen zu verbessern. Am 22. März 1968 löste Koivisto Paasio für zwei Jahre als finnischer Premierminister ab.
In den 1970er Jahren hielt Kekkonen Koivisto für einen potenziellen Rivalen und unterstützte Kalevi Sorsa. Koivisto verblieb der Posten des Vorsitzenden der Finnischen Zentralbank. 1979 wurde er zum zweiten Mal als Premierminister gewählt und wies Kekkonens Rücktrittsgesuch zurück. Als Kekkonen aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste, wurde Koivisto durch vorgezogene Neuwahlen Präsident.
Während seines Wahlkampfs distanzierte sich Koivisto von jenen, die Moskau unterstützten. Damit sicherte er sich eine unglaubliche Popularität; seine Umfragewerte stiegen bis auf 87 %. Als Präsident übte er sich in Zurückhaltung und sein Führungsstil war weit weniger autoritär als der seines Vorgängers Kekkonen. Auf der anderen Seite würdigte er Journalisten nicht sonderlich und nannte sie sogar „Lemminge“. Anfänglich führte er Kekkonens „russlandfreundliche“ Außenpolitik bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion fort. Danach unterstützte er eher radikalere Ideen, wie den EU-Beitritt.
Koivistos Amtszeit endete 1994. Er hat seine Autobiographie veröffentlicht und wurde danach Wirtschaftspublizist. Sein Nachfolger wurde Martti Ahtisaari.
Koivisto ist Mitglied im Club of Rome und Träger des Ordens vom Weißen Adler, dem höchsten Ehrenzeichen der Republik Polen.
Bibliographie
- Sosiaaliset suhteet Turun satamassa (Gesellschaftliche Beziehungen im Hafen von Turku), Turku, 1956
- Linjan vetoa, 1968
- Väärää politiikkaa (Die Falsche Politik), 1978 ISBN 951-26-1511-8
- Tästä lähtien (Ab nun), 1981 ISBN 951-26-2285-8
- Politiikkaa ja politikointia (Politik und Sprechpolitik), 1978-81; 1988
- Maantiede ja historiallinen kokemus: Ulkopoliittisia kannanottoja (Aussenpolitische Stellungnahmen), 1992 ISBN 951-1-12614-8
- Kaksi kautta (Zwei Epochen/Perioden), 1994 ISBN 951-26-3947-5
- Historian tekijät (Die Schaffer der Geschichte), 1995 ISBN 951-26-4082-1
- Liikkeen suunta (Die Richtung der Bewegung), 1997 ISBN 951-26-4272-7
- Koulussa ja sodassa (In der Schule und im Kriege), 1998 ISBN 951-26-4384-7
- Venäjän idea, 2001 (Die russische Idee) ISBN 951-31-2108-9
Weblinks
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Commons: Mauno Koivisto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Mauno Koivisto im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Tihonen, Seppo: The Finnish Presidency as an Institution, 1999
- Biografie Mauno Koivistos (engl.)
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