- Martti Ahtisaari
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Martti Oiva Kalevi Ahtisaari [ˈmɑrtːi ˈɑhtisɑːri] (* 23. Juni 1937 in Viipuri, Finnland, heute Wyborg, Russland) ist ein finnischer Diplomat und sozialdemokratischer Politiker, dem für langjährige Bemühungen zur Lösung internationaler Konflikte der Friedensnobelpreis des Jahres 2008 zuerkannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mit seinen Eltern floh Ahtisaari während des Zweiten Weltkriegs aus dem sowjetisch besetzten Viipuri nach Kuopio. Nach seiner Schulzeit studierte er Pädagogik, wurde Volksschullehrer und ging 1959 als Junglehrer nach Pakistan. Es folgte ein Studium an der Handelshochschule in Helsinki, danach trat Ahtisaari 1965 in den diplomatischen Dienst ein. Von 1973 bis 1979 war er Botschafter in Tansania, Sambia, Mosambik und Somalia. Auf Vorschlag der SWAPO war Ahtisaari von 1977 bis 1981 Namibia-Beauftragter der UNO. Ahtisaari sagte in einem Interview im Oktober 2008 dazu: „Die Arbeit in Namibia bedeutete für mich am meisten in meinem politischen Leben“.[1]
1987 wurde er von UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar für vier Jahre zum Unter-Generalsekretär der UNO ernannt. Dort war er für die Verwaltung der Vereinten Nationen zuständig.
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Südafrika und der SWAPO am 1. April 1989 wurde er als Leiter der United Nations Transition Assistance Group (UNTAG) Namibia-Beauftragter der UNO. Durch die UNTAG wurde im Anschluss an die 105-jährige Fremdherrschaft Namibias der Unabhängigkeitsprozess überwacht.
1994 wurde er als Kandidat der Sozialdemokratischen Partei zum Nachfolger von Mauno Koivisto und zehnten Präsidenten der Republik Finnland gewählt.
1999 leitete er zusammen mit dem russischen Chefunterhändler, Viktor Tschernomyrdin die Friedensgespräche während des Kosovo-Krieges mit Slobodan Milošević.[2]
Als seine Amtszeit 2000 endete, stellte er sich nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung und wurde von Tarja Halonen abgelöst.
Ahtisaari bemühte sich maßgeblich um das Ende des Bürgerkriegs in der indonesischen Provinz Aceh 2005. Ab Februar 2006 leitete er die Verhandlungen über den künftigen Status der unter UNO-Verwaltung stehenden serbischen Provinz Kosovo. Im Oktober 2007 gehörte Ahtisaari zu den Mitbegründern des Think Tanks European Council on Foreign Relations (ECFR).
Auszeichnungen
Martti Ahtisaari erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen:
- 1994: Elefanten-Orden
- 1997: Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
- 1998: Großkreuz mit Collane des Sterns von Rumänien
- 2000: Four Freedoms Award
- 2000: Hessischer Friedenspreis
- 2007: Manfred-Wörner-Medaille
- 2007: Ehrendoktor der Universität St. Gallen
- 2008: Friedensnobelpreis
Werke
- Tehtävä Belgradissa. WSOY, Helsinki 2000, ISBN 951-0-25072-4.
Weblinks
Commons: Martti Ahtisaari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Curriculum vitae auf der Website der von Ahtisaari gegründeten Crisis Management Initiative (englisch)
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2008 an Martti Ahtisaari (englisch)
- Seppo Tiihonen: The Finnish Presidency as an Institution. 1999
- Literatur von und über Martti Ahtisaari im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=sw&dig=2008%2F10%2F11%2Fa0178&cHash=303e5bcbfb
- ↑ Frank Herold: Nato-Chance für Diplomatie. Javier Solana reagiert zurückhaltend auf Friedensplan, Berliner Zeitung, 3 Juni 1999.
Kaarlo Juho Ståhlberg | Lauri Kristian Relander | Pehr Evind Svinhufvud | Kyösti Kallio | Risto Ryti | Carl Gustaf Emil Mannerheim | Juho Kusti Paasikivi | Urho Kekkonen | Mauno Koivisto | Martti Ahtisaari | Tarja Halonen
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