Mauser Modell 71

Mauser Modell 71
Mauser Modell 71
Rifle Mauser M1871.jpg
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: Modell 71
Militärische Bezeichnung: Modell 71
Einsatzland: Deutsches Reich
Entwickler/Hersteller: Mauser
Entwicklungsjahr: 1869-1872
Herstellerland: Deutschland
Produktionszeit: seit 1871
Modellvarianten: M 1871, Karabiner 71, Jägerbüchse 71, Zollkarabiner 71, M 71/84
Waffenkategorie: Hinterladerbüchse
Ausstattung
Gewicht:
(ungeladen):
4,5 kg
Lauflänge:

855 mm

Technische Daten
Kaliber:

11,6 mm

Munitionszufuhr: Einzellader
Feuerarten: Einzelschuss
Anzahl Züge: 4
Drall: rechts, 550 mm
Verschluss: Zylinderverschluss, Öffnungsspanner
Ladeprinzip: Einzellader
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Das Mauser M 1871, auch M/71 (M 71) sowie Gewehr 71 bzw. Infanterie-Gewehr 71 (I.G.Mod.71) genannt, war das erste Gewehr, das in großer Stückzahl von Peter-Paul Mauser und Wilhelm Mauser von den Mauserwerken produziert wurde.

Während der Auswahlversuche in den Jahren 1870–1871 mit verschiedensten Gewehren war das bayerische Werder-Gewehr M69 der Hauptkonkurrent für Mauser. Die Mauser-Waffe wurde Ende 1871 ausgewählt und im Deutschen Kaiserreich, exkl. Bayern, unter Vorbehalt in Dienst genommen, da die Sicherheit noch erhöht werden sollte. Der Verschluss war nicht der des im Deutsch-Französischen Krieg eingesetzten Zündnadelgewehrs.

Mauser M71 Verschluss

Das Gewehr 71 war ein konventionelles Hinterladergewehr mit Zylinderverschluss und verschoss eine mit 5 Gramm Schwarzpulver und einem 26 Gramm schweren Geschoss versorgte Metallpatronen im Kaliber 11 × 60 mm R. Der Lauf ist eine Kopie des Laufes des französischen Chassepotgewehrs, das nach dem deutsch-französischen Krieg massenhaft ins Deutsche Reich kam. Der Verschluss wird durch die Vorwärtsbewegung geschlossen und durch Drehen mit einer Verriegelungswarze verriegelt. Die Waffen waren Einzellader; ab 1884 wurde eine vollkommene Neukonstruktion vorgenommen, so dass ein 8-Schuss-Röhrenmagazin nach Kropatschek verwendet werden konnte; somit wurde die Waffe zum ersten Repetiergewehr beim deutschen Heer. Das zum M781/84 weiterentwickelte Gewehr hat jedoch mit dem M 71 nur eine einzige Schraube gemeinsam, obwohl es auf den ersten Blick vollkommen gleich aussieht. Selbst die Munition für das 71/84 hat ein anderes Geschoß.

Die Firma Mauser selbst fertigte nur etwa 100.000 Gewehre für das Königreich Württemberg, während die Mehrzahl der Gewehre von den staatlichen Gewehrfabriken Amberg, Danzig und Spandau hergestellt wurde.

Auch Privatfirmen wie die "Productionsgenossenschaft Spangenberg, Sauer, Schilling und Haenel" in Suhl, die Österreichische Waffenfabriksgesellschaft in Steyr sowie die "National Arms & Ammunitions Corp. in Birmingham (75.000 Stück) fertigten das M/71.

Später bestellten noch das chinesische Kaiserreich (100.000) und Serbien (76.000) M/71 bei der Firma Mauser.

Gewehr 71 mit zugehörigem Seitengewehr 71

Ab 1886, dem Einführungsjahr des M71/84 verschwand das M71 zunehmend in den Depots.

Das Gewehr 71/84 wurde schließlich ab 1888 durch das Gewehr 88 („Kommissionsgewehr“) ersetzt.

Literatur

  • Hans Dieter Götz, Die deutschen Militärgewehre und Maschinenpistolen 1871-1945, Stuttgart, 4.Aufl. 1985, S.28-51
  • Hans Dieter Götz, Waffenkunde für Sammler, 5.Aufl., Stuttgart 1979

Siehe auch

Weblinks

(Englisch)


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