Max Braun (Politiker)

Max Braun (Politiker)
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Max Braun (* 13. August 1892 in Neuss; † 3. Juli 1945 in London) war ein saarländischer sozialdemokratischer Politiker und antifaschistischer Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Politischer Werdegang

Max Brauns politisches Wirken fällt in die Zeit, in der das Saargebiet unter französischer Verwaltung stand. Von 1925 bis 1928 war er Zweiter Vorsitzender und von 1929 bis 1935 Erster Vorsitzender der Saarländischen SPD, auch leitete er die örtliche Tageszeitung der SPD Volksstimme. In den Jahren 1932 bis 1935 gehörte er dem Landesrat des Saargebietes an. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Deutschen Reich Anfang 1933 setzte sich Max Braun als eine der treibenden Kräfte für eine gemeinsame Abwehrfront mit der KPD, linkssozialistischen Kräften und katholischen NS-Gegnern um Johannes Hoffmann ein. Die Saarländer sollten aufgerufen werden, sich Anfang 1935 gegen die Rückkehr in den deutschen Staatsverband zu entscheiden und stattdessen - entgegen der bis 1933 auch durch die SPD vertretenen Tendenz[1] - unter der bisherigen Völkerbundsverwaltung zu bleiben. Ursprünglich war für die Abstimmung Anfang 1935 nur die Entscheidung zwischen der Zugehörigkeit zu Deutschland und derjenigen zu Frankreich vorgesehen gewesen, durch die Initiative deutscher NS-Gegner kam nun die dritte, die sogenannte wesentlich durch Max Braun geprägte Status-Quo-Bewegung hinzu.

Exil

1935 emigrierte Max Braun nach der verlorenen Volksabstimmung und der Eingliederung des Saargebiets nach Deutschland zunächst nach Frankreich, wo er das Office Sarrois - die Organisation saarländischer sozialdemokratischer Emigranten - und die Beratungsstelle für Saarflüchtlinge leitete und publizistisch für verschiedene Zeitungen tätig war. Im Lutetia-Kreis (1935-36) wirkte er mit am Versuch eine „Volksfront“ gegen die Hitlerdiktatur zu schaffen. 1940 musste Braun nach der Niederlage Frankreichs nach Großbritannien gehen, wo er weiter antifaschistisch aktiv war und beim Rundfunk, wie zum Beispiel beim Soldatensender Calais, arbeitete.

Rückkehr

Kurz vor seiner geplanten Rückkehr aus seinem Exil in London starb er am 3. Juli 1945 an einem Blutgerinnsel im Gehirn, das er sich durch einen Kopfstand zuzog[2].

Ehrungen

Eine im Saarbrücker Stadtzentrum 1951 zunächst im Andenken an Max Braun benannte Straße wurde nach der Volksabstimmung über den Anschluss an die Bundesrepublik im Oktober 1955 in Großherzog-Friedrich-Straße rückbenannt. Seit 2005 verleiht die saarländische SPD im Andenken an Max Braun an verdiente Parteimitglieder die Max-Braun-Medaille. In Steinberg-Deckenhardt (Oberthal (Saar)) gibt es ein nach Max Braun benanntes Haus der Falken.

Zitate

  • „Der Hitler, der jemals die Saar bekäme, bliebe an der Saargrenze nicht stehen, sondern mit dem Schlüssel der Ludwigskirche würde er den Versuch machen, in das Straßburger und Metzer Münster einzudringen.“ (1933)

Werke

Artikel:

in dem Pariser Tageblatt:

  • Wesemanns dunkles Treiben an der Saar, Jg. 3. 1935, Nr. 471 (28. März 1935), S. 1
  • Danziger Wahlen und Saarabstimmung, Jg. 3. 1935, Nr. 484 (10. April 1935), S. 1
  • Genfs Formalismus, Jg. 3. 1935, Nr. 568 (3. Juli 1935), S. 1
  • „Frei“ ist die Saar!, Jg. 4. 1935, Nr. 811 (2. März 1936), S. 1
  • Zum Jahrestag der Saarabstimmung, Jg. 4. 1936, Nr. 762 (13. Januar 1936), S. 1
  • Für eine Saar-Amnestie, Jg. 4. 1936, Nr. 773 (24. Januar 1936), S. 2

in der Pariser Tageszeitung:

  • Dieselbe Weise - derselbe Text..., Jg. 1. 1936, Nr. 1 (12. Juni 1936), S. 1
  • Die zweite Abstimmungsfälschung an der Saar, Jg. 2. 1937, Nr. 288 (26. März 1937), S. 2
  • Bischof Bornewasser und die Lehren des Saarkampfes, Jg. 2. 1937, Nr. 349 (27. Mai 1937), S. 2
  • Die Rache an Pater Doerr, Jg. 2. 1937, Nr. 427 (14. August 1937), S. 1

in der Sozialistische Warte:

  • Erklärung, Jg. 13. 1938, Nr. 8 (25. Februar 1938), S. 172

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Kunkel: „Für Deutschland - gegen Hitler.“ Die sozialdemokratische Partei des Saargebietes im Abstimmungskampf 1933/35; 1968 Saarbrücken
  2. Max Braun – Ein Sozialist von der Saar gegen Hitler, Saarländischer Rundfunk, 1987

Literatur

  • Gerhard Paul: Max Braun. Eine politische Biographie. St. Ingbert 1987. ISBN 3-924555-15-X
  • Maria Zenner: Parteien und Politik im Saargebiet unter dem Völkerbundsregime 1920-1935. 1966 Saarbrücken
  • Ernst Kunkel: Für Deutschland - gegen Hitler. Die sozialdemokratische Partei des Saargebietes im Abstimmungskampf 1933-1935. 1968 Saarbrücken.

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