Mazedonische Schule

Mazedonische Schule
Königskirche von König Miutin um 1314 gestiftet
Stifterporträt Königskirche Studenica, 14. Jh.
Ikonostase und schmiedeeisener Choros im serbischen Königskloster Dečani (Raška Schule), 1328–1335

Für die Serbische Architektur und Malerei ist ab der Zeit von Stefan Uroš II. Milutin (1282–1321) der Stil der Palaiologischen Renaissance bindend. Von byzantinischen und bulgarischen[1] Kunstzentren in Thessaloniki, Ohrid,[1] dem Athos verbreitet sich dieser insbesondere in die mittelalterlichen serbischen Länder im heutigen Kosovo und benachbarten Mazedonien. Hier entstanden die Hauptwerke der Mazedonischen Schule (so 1916 benannt von Gabrielle Millet), die in der Klosterkirche von Gračanica ihren Höhepunkt erreichten. Durch eine stärkere Akzentuierung des Baukörpers in der Mazedonischen-Schule ist die Entwicklung eines eigenständigen serbisch-byzantinischen Architekturstils zu erkennen, der sich in der abschließenden Periode der Byzantinischen Kunst in Serbien in den Bauwerken der Morava-Schule voll ausbilden kann.[2]

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Ein direkter griechischer Einfluss ist in der Architektur der Bauwerke Milutins durch Vermittlung über die Architektur in Thessaloniki spürbar. Jedoch ist der Höhendrang der Bauwerke die in Serbien errichtet werden in der damaligen byzantinischen Kunst unbekannt. Erstmals werden in Serbien auch Fünfkuppelkirchen gebaut. Kreuzkuppelkirchen mit fünf Kuppeln sind Gračanica (1311–1321), Staro Nagoričane (1317–1318) und Bogorodica Ljeviška (1310–1313). Neben diesen Hauptwerken sind auch einfachere Kirchen mit nur einer Kuppel, wie die Kirche des Hl. Erzengel Michael in Lesnovo aber insbesondere die königliche Kapelle (Königskirche) im Kloster Studenica zu nennen. Direktes Vorbild für die Bauwerke Milutins ist die Apostelkirche in Thessaloniki.

Fresken

Die palaiologische Renaissance fand durch die beiden Hofmaler König Milutins, Michael Astrapas und Eustychios, Eingang in die serbische Malerei. Die bewegten detailreichen Figuren sind im Vergleich zur Monumentalmalerei der Raška-Schule stärker stilisiert. Die Maler der serbischen Klöster stammen aus der Malerschule von Ohrid. Eine Sonderstellung stellt der Freskenzyklus im Kloster Visoki Dečani. Zwar ist das Kloster im Stil der Apulischen Gotik gebaut und gehört in den Kontext der Raska-Schule so sind die Fresken durch Stil und Figurreichtum der Mazedonischen Schule anzurechnen erreichen aber nicht die Qualität der Fresken von Bogorodica Ljeviška der Königskirche in Studenica oder Gracanica.

Ikonen

Nur wenige Ikonen sind aus der Zeit erhalten insbesondere die fünf Standikonen der Ikonostase in Decani. Die langgliedrigen Figuren und feinen Zeichnungen sind ausgesprochen elegant. Bedeutend sind die Ikonen die sich in Ohrid erhalten sind. Sie zeigen eine verschwenderische Benutzung von Goldgrund.

Galerie

Weblinks

Literatur

  • Slobodan Ćurčić: Religious Settings of the Late Byzantine Sphere. In: Byzantium: Faith and Power (1261–1557), edited by Helen Evans (The Metropolitan Museum of Art, New York, 2004).
  • Gabriel Millet: L’ancien art serbe. Les eglises. de Boccard, Paris 1919

Einzelnachweise

  1. a b Gerhard Podskalsky: Theologische Literatur des Mittelalters in Bulgarien und Serbien 815–1459. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45024-5
  2. Gabriel Millet: L’ancien art serbe. Les eglises. de Boccard, Paris 1919.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Raška-Schule — Der Komplex des Klosters Studenica in der Raska, Ende 12. Jahrhundert, im Stil der Raška Schule Studenica, Muttergotteskirche, 12. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

  • Serbisch-byzantinischer Stil — Der Komplex des Klosters Studenica in der Raska, Ende 12. Jahrhundert, im Stil der Raška Schule …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Banjska — Das Kloster Banjska ist ein serbisch orthodoxes Kloster, das ursprünglich zwischen 1313 und 1317 vom serbischen König Stefan Uroš II. Milutin errichtet wurde. Das Kloster liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Zvečan im Kosovo am Flüsschen Banjska.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Hilandar — Das Kloster Hilandar [xilandar] (serbisch Манастир Хиландар/Manastir Hilandar, gelegentlich auch Chilandar transkribiert; griechisch Μονή Χιλανδαρίου [ …   Deutsch Wikipedia

  • Mazedonien-Konflikt — Datum Januar November 2001 Ort Mazedonien Ausgang Konfliktparteien …   Deutsch Wikipedia

  • Bosnisch-Kroatisch-Serbisch — Serbokroatisch (srpskohrvatski jezik) Gesprochen in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens Sprecher Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele sich tatsächlich als Sprecher des… …   Deutsch Wikipedia

  • Jugoslawische Sprache — Serbokroatisch (srpskohrvatski jezik) Gesprochen in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens Sprecher Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele sich tatsächlich als Sprecher des… …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatoserbisch — Serbokroatisch (srpskohrvatski jezik) Gesprochen in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens Sprecher Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele sich tatsächlich als Sprecher des… …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatoserbische Sprache — Serbokroatisch (srpskohrvatski jezik) Gesprochen in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens Sprecher Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele sich tatsächlich als Sprecher des… …   Deutsch Wikipedia

  • Mittelsüdslawisch — Serbokroatisch (srpskohrvatski jezik) Gesprochen in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens Sprecher Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele sich tatsächlich als Sprecher des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”