- Mediengruppe Süd
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Südwestdeutsche Medien Holding GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1974 Unternehmenssitz Stuttgart Unternehmensleitung Richard Rebmann
Produkte Management von Unternehmen im Bereich Herstellung, Herausgabe und Vertrieb von Printmedien (insbesondere Tages- und Anzeigenzeitungen, sowie Buchverlagen) und anderen Medien (Rundfunksendern)
Die Südwestdeutsche Medien Holding GmbH (SWMH) mit Sitz in Stuttgart ist eine der größten Unternehmensgruppen für Zeitungen und andere Medien in Deutschland. Mit der Hauptgesellschafterin Medien Union zusammengerechnet[1] bildet sie neben der Axel Springer AG[2] und der WAZ-Mediengruppe[3] eine der drei größten Tageszeitungsgruppen in Deutschland.[4][5][6][7]
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Medienholding Süd
Die Medienholding Süd GmbH mit Sitz in Stuttgart ist eine mit Wirkung zum 1. Januar 2008 neu gegründete Zwischenholding, bestehend aus:
- den Unternehmensgruppen der Zeitungsgruppe Stuttgart[8][9]: Hierzu gehören unter anderem die Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH (Beteiligung der SWMH: 80 %; verlegt v.a. die Stuttgarter Nachrichten), die Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Beteiligung der SWMH: 100 %; verlegt v.a. die Stuttgarter Zeitung) und die Sonntagszeitung Sonntag Aktuell. Bis Anfang 2007 waren die Erben von Erich Schairer, einem der Mitherausgeber der ersten Nachkriegsjahre, zu 25 % an der Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft beteiligt, diese verkauften ihre Anteile rückwirkend zum 1. Januar 2007 an die SWMH.
- dem zeitgleich übernommenen Schwarzwälder Boten. Die Schwarzwälder Bote GmbH & Co. KG (eine Holding der Familie Brandecker Erbe, zu der auch der Verleger des Schwarzwälder Boten Richard Rebmann gehört) bringt hierbei ihre 90 %-Beteiligung an der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH (SBM) ein, die SWMH ihren schon zuvor bestehenden 10 %-Anteil an der SBM.[10]
Die SWMH hält an der Medienholding Süd 82 %, die Schwarzwälder Bote GmbH & Co. KG ist zu 18 % beteiligt.
Der Schwarzwälder Bote erzielt eine verkaufte Auflage von 135.270 Exemplaren (IVW IV/2007) und beschäftigt knapp 1000 Mitarbeiter (Stand 2007), die Stuttgarter Zeitung eine verkaufte Auflage von 149.300 Exemplaren (IVW IV/2007) und die Stuttgarter Nachrichten eine verkaufte Auflage von 67.982 Exemplaren (IVW IV/2007). Zusammen mit den Mantelpartnern erreichen die Stuttgarter Nachrichten eine verkaufte Auflage von zusammen 372.795 Exemplaren (IVW IV/2007).
Die 27 Partnerzeitungen der „Stuttgarter Zeitung Anzeigengemeinschaft“ erzielen eine Auflage von 486.683 (IVW IV/2007).
Zu den Hauptunternehmensgruppen der Medienholding Süd gehören jeweils diverse Schwestergesellschaften und Beteiligungsgesellschaften: Druckereien, Anzeigenblätter, diverse Beteiligungen an Rundfunksendern und Online-Portalen, sowie an mehreren Direktvertriebsunternehmen (Haushaltswerbung, Telefonmarketing) und Postdienstleistern. Die Medienholding Süd GmbH hält darüber hinaus zahlreiche unmittelbare oder mittelbare Beteiligungen an Verlagen.
Süddeutscher Verlag
Süddeutscher Verlag, München (verlegt v.a. die Süddeutsche Zeitung, Auflage rund 430.000 Exemplare, Umsatz über 700 Millionen Euro): seit 2002 hielt die SWMH bereits 18,75 % und ein Vorkaufsrecht auf Basis des Einheitswertes für weitere Anteile; mit Wirkung zum 29. Februar 2008 erwarb die SWMH im Dezember 2007 die Anteile von vier der verbliebenen fünf Gesellschafterfamilien (Dürrmeier, Goldschagg, Schwingenstein und von Seidlein) und besitzt dann insgesamt 81,25 %; die Gesellschafterfamilie um den Verleger Johannes Friedmann (Abendzeitung) verkaufte nicht. Mit dem Erwerb der SZ-Mehrheit wurde das Konglomerat aus SWMH und Medien Union neben der Axel Springer AG und der WAZ-Mediengruppe zu einer der drei größten Tageszeitungsgruppen in Deutschland. Der Süddeutsche Verlag ist Mehrheitsgesellschafter der Zeitungsgruppe Hof/Coburg/Suhl mit Regionalzeitungen in Nordbayern und Südthüringen (u. a. Frankenpost, Freies Wort, Neue Presse, Südthüringer Zeitung, Meininger Tageblatt), sowie über die Tochtergesellschaft Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen GmbH Verleger diverser Fachpublikationen (u. a. Werben & Verkaufen).
Gesellschafter
Die Hauptgesellschafter der SWMH sind[11] mit je 44,358 % am Kapital sowie mit je 44,671 % der Stimmrechte (Stand 2003):
- Medien-Union GmbH mit Sitz in Ludwigshafen: größter Einzelgesellschafter der SWMH. Haupteigner ist die Verlegerfamilie um Dieter Schaub. Zu ihr zählen u. a. Die Rheinpfalz, die Freie Presse mit Sitz in Chemnitz, die Westermann Druck- und Verlagsgruppe, zahlreiche Beteiligungen an Radiosendern u. a.)
- Gruppe Württembergischer Verleger (GWV): ein Pool mehrerer selbstständiger Unternehmen, deren größter Anteilhalter und Sprecher ist Eberhard Ebner (er ist Lebenspartner von Anneliese Friedmann aus der einzig verbliebenen der ursprünglichen Gesellschafterfamilien des Süddeutschen Verlages; seine Neue Pressegesellschaft mbh & Co. KG verlegt u. a. die Südwest-Presse, hält weitere Beteiligungen wie beispielsweise 50 % am Märkischen Verlags- und Druckhaus (Märkische Oderzeitung; die anderen 50 % hält die SWMH) und besitzt auch einen direkten Anteil an der SWMH[12]; siehe auch Buchdruckerei Ebner & Spiegel). Die Zeitungen der Verlegergruppe beziehen ihren überregionalen Mantelteil von den Stuttgarter Nachrichten.
Weitere Kapitalanteile (11,28 %) halten acht Privatpersonen, 0,706 % der Kapitalanteile hält die SWMH selbst.
Kennzahlen
- Umsatz: 282 Millionen Euro (Stand 2002)
- Gewinn: 53 Millionen Euro (Stand 2002)
Leitung
Seit 1990 war Jürgen Dannenmann der Geschäftsführer. Er schied zum 31. Dezember 2007 aus Altersgründen aus. Sein Nachfolger ist seit dem 1. Januar 2008 Richard Rebmann. Rebmann wurde zugleich Geschäftsführer der Medienholding Süd GmbH, sowie der Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten und weiterer Gesellschaften. Die Gesellschaft hat einen Aufsichtsrat mit sechs stimmberechtigten Mitgliedern und zwei Stellvertretern. Davon entsenden die Gruppe der Württembergischen Verleger und die Medien Union jeweils drei stimmberechtigte Mitglieder und einen Stellvertreter. Aufsichtsratsmitglieder sind bzw. waren unter anderem die Stuttgarter Rechtsanwälte Fritz-Jürgen Heckmann[13] und Michael Stahl[14], sowie Prof. Dr. h.c. Rolf-Dieter Leister (Luzern)[15].
Einzelnachweise
- ↑ tägliche Gesamtauflage 2007: rund 2,6 Millionen Exemplare; Quelle: Financial Times Deutschland, 10.01.2008
- ↑ tägliche Gesamtauflage 2007: incl. Bild-Zeitung rund 5,5 Millionen Exemplare; Quelle: Financial Times Deutschland, 10.01.2008
- ↑ 38 Tageszeitungen, tägliche Auflage über 2,5 Millionen Exemplare; Quelle: Website der WAZ-mediengruppe, abgerufen 4. April 2008
- ↑ Financial Times Deutschland, 10.01.2008
- ↑ die tageszeitung, 12.12.2007
- ↑ ver.di Südwestreport 4/2007
- ↑ Netzeitung, 29. Feb 2008
- ↑ siehe auch: Jürgen Dannenmann: Zeitungsgruppe Stuttgart: Kooperation statt Konzentration, 30. Juni 2003, aktualisiert 5. September 2007, Website der Stuttgarter Zeitung, abgerufen 22. Dezember 2007
- ↑ Website der Zeitungsgruppe Stuttgart
- ↑ Für mehr als eine halbe Milliarde Euro: „Süddeutsche“ geht an Medienholding, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.Dezember 2007
- ↑ Bundeskartellamt, Ermittlungen im Verfahren B6–13/03 „SWMH – Süddeutscher Verlag“
- ↑ Stand 1. Quartal 2006, Quelle: Horst Röper: Probleme und Perspektiven des Zeitungsmarktes. In: Media Perspektiven 5/2006, S. [1]; Horst Röper: Zeitungsmarkt 2000: Konsolidierungsphase beendet?. In: Media Perspektiven 7/2000
- ↑ Lebenslauf von Fritz-Jürgen Heckmann, abgerufen 4. April 2008
- ↑ 1998 bis 2006; Quelle: Vita Dr. Michael Stahl, abgerufen 4. April 2008
- ↑ Aufstellung vergleichbarer Mandate der Aufsichtsratsmitglieder der Deutsche Beteiligungs AG, abgerufen 4. April 2008
Weblinks
- Beteiligungen der Südwestdeutschen Medien Holding GmbH, Website der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK)
- „Phantom der Presse.“ manager magazin, Nr. 3, 2008, „Medien Union. Mit dem Kauf der „Süddeutschen Zeitung“ hat Dieter Schaub sein Lebenswerk gekrönt. Aber was will er jetzt damit anfangen?“
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