Meggen (Lennestadt)

Meggen (Lennestadt)

Meggen ist ein Stadtteil von Lennestadt im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Ortsentwicklung

Blick auf Meggen im April 2008

Über Jahrzehnte hinweg wurde die Entwicklung von Meggen stark vom Bergbau beeinflusst. Der Abbau von Schwefelkies in der Gegend des Ortes begann in den 1850er-Jahren. Begünstigt wurde die Entwicklung ab 1861 durch den Anschluss von Meggen an die Lennetalbahn von Hagen nach Siegen und die damit verbundene Verbesserung der Transportmöglichkeiten. Im Jahr 1951 entstand mit dem Siciliaschacht eine moderne, zentrale Förderanlage. Die Aufwärtsentwicklung erreichte im Jahr 1955 ihren Höhepunkt – die Einwohnerzahl von Meggen wuchs auf rd. 4.600 an. Zeitweise war der Grubenbetreiber (Sachtleben AG) der größte Zinkförderer in Europa. Veränderte Weltmarktbedingungen und Umweltanforderungen machten mit der Zeit den weiteren Abbau von Schwefelkies unrentabel, so dass der Förderbetrieb im Jahr 1992 eingestellt wurde.

Ausdruck eines positiven Strukturwandels sind vor allem die auf dem ehemaligen Bergbaugelände errichteten Sauerlandpyramiden, bei denen es sich um ein Produktions-, Informations- und Schulungszentrum im Bereich der Naturheilkunde handelt (s. auch Folgeabschnitt: Sehenswürdigkeiten). Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch die Errichtung einer überörtlich tätigen Behindertenwerkstatt, Sanierungen von Industriebrachen und der hochwasserfreie Ausbau der Lenne. In Zusammenarbeit mit dem Geographischen Institut der Universität Münster bemüht sich die Stadtverwaltung um weitere Strukturverbesserungen im ehemaligen Bergbauort.

Mit derzeit 3.048 Einwohnern (Stand 30. Juni 2010) ist Meggen nach Altenhundem und Grevenbrück der drittgrößte Ortsteil von Lennestadt. Der Anteil der ausländischen Einwohner beträgt 358 bzw. 11,7% und ist damit aufgrund der zu Zeiten des Bergbaus zugezogenen Gastarbeiterfamilien vergleichsweise hoch. Die weiterführende St.-Barbara-Realschule in Meggen eröffnete am 7. September 1967.

Religion

Pfarrkirche St. Bartholomäus Meggen
Heiligenhäuschen an der Steppel

Der überwiegende Teil der Einwohner von Meggen bekennt sich zum katholischen Glauben. Bereits um 1500 dürfte es in Meggen eine Kapelle gegeben haben, da für den Ort im Jahr 1505 ein Kirchhof genannt wird. Im 30-jährigen Krieg wurde der Altar dieser Kapelle entweiht und zerstört. Eine zweite Kapelle wurde 1762 errichtet und bis 1887 zwei mal erweitert. Dennoch war die Kapelle bereits nach wenigen Jahren für den Ort zu klein geworden. Im Jahr 1869 hatte sich Meggen, das bisher zum Kirchspiel Elspe gehörte, zu einer eigenständigen Pfarrei entwickelt.

Der am 13. September 1888 in Meggen neu eingeführte Pfarrer Stratmann nahm die unzureichenden Raumverhältnisse zum Anlass, sich intensiv mit der Planung für den Neubau einer Kirche zu befassen. Mit dem Bau der dem heiligen Bartholomäus geweihten Pfarrkirche konnte schließlich 1895 begonnen werden; sie wurde nach Fertigstellung am 15. September 1896 durch den Weihbischof August Gockel konsekriert.

Die unter Denkmalschutz stehende Kirche ist im neuromanischen Stil errichtet und besitzt einen schlanken Turm mit einer achteckigen Glockenstube. Der gesamte Baukörper besteht aus verfugten Bruchsteinen mit vielen Verzierungen.

Mittelpunkt des Chorraumes ist der neuromanische Hochaltar. Er enthält drei Reliefs mit Bildnissen vom Weihnachts-, Oster- und Himmelfahrtsereignis. In den Jahren 1981/82 ist die Kirche umfangreich renoviert worden. Die kath. Kirchengemeinde St. Bartholomäus gehört zum Pastoralverbund Meggen-Maumke-Halberbracht.

Die kleine Marienkapelle, auch „Heiligenhäuschen an der Steppel“ genannt, liegt an dem alten Kirchweg der Meggener Bürger zur Mutterpfarrei in Elspe. Es kreuzen sich dort auch mehrere Wege u. a. nach Theten, Maumke und Halberbracht. Es handelt sich um einen kleinen, quadratisch angelegten verputzten Bau mit einem Pyramiddach. Der kleine Andachtsraum ist durch ein schmiedeeisernes Gitter verschlossen. In einer Figurennische befindet sich ein Madonnenbildnis mit der Inschrift „ Ein Diener Mariens geht nicht verloren“. Das Baujahr des „seit ewigen Zeiten“ vorhandenen „Heiligenhäuschens“ ist nicht bekannt. Urkundlich wird die Stätte im Jahr 1778 in Verbindung mit einem Schnadegang (Grenzbegehung) erwähnt. Das Heiligenhäuschen ist nebst zugehörigem Grundstück im Jahr 2007 von einem Privateigentümer an den Heimatverein Meggen vererbt worden. Für die notwendige Renovierung wurden 6000 Euro aufgewendet. Die Anlage wird unter Aufsicht des Heimatvereins sorgfältig gepflegt; sie steht seit dem Jahr 2008 unter Denkmalschutz.[1]

Sehenswürdigkeiten

Sauerland-Pyramiden

Seit der Schließung des Sicilia-Schachtes 1992 ist das Bergbaumuseum Siciliaschacht eingerichtet. Zu besichtigen sind unter anderem die Eingangshalle mit dem Förderkorb, der Maschinenraum und ein eingerichtetes Museum.

Etwa 500m östlich von Meggen befindet sich auf der Bergkuppe der Kahle die Wallburg Kahle.

Markant sind auch die so genannten Sauerland-Pyramiden, eine Gebäudegruppe auf einem Hügel unmittelbar neben dem Bergbaumuseum Siciliaschacht. Das Ensemble mit der 15 Meter hohen Hauptpyramide wurde am 1. November 2005 eingeweiht. Die Bauphase und die Eröffnung lösten ein lebhaftes Presseecho aus[2]. Mit Entwurf und Umsetzung erzielten die Architekten und Erbauer mehrere Preise, zuletzt auf der Messe Light and Building 2008 in Frankfurt[3].

Persönlichkeiten

Panoramablick auf Meggen

Blick auf Meggen Richtung Norden, Links Bergbaumuseum Siciliaschacht, Rechts Kirche

Quellen

  • Lennestadt. Ein Platz zum Leben, Herausgeber Stadtmarketing Lennestadt e.V., Lennestadt, 2008
  • Strukturelle Bedingungen in Meggen gezielt verbessern, In:Westfalenblatt Zeitung für den Kreis Olpe,26. September 2009
  • Ralf Breer und Otto Höffer: Kirchen und Kapellen in Attendorn, Lennestadt und Kirchundem. Hrsg. Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem, Attendorn 1999, Beitrag S. 106 ff.

Einzelnachweise

  1. s. auch: Heimatverein erbt Marienkapelle, in Westfalenpost, Lokalausgabe Lennestadt vom 22. August 2007
  2. Sauerland-Pyramiden, Presseberichte
  3. „Energie-Oscar“ für die Pyramiden. In: Sauerlandkurier, 13. April 2008 (online)



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