- Menander Rhetor
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Menander Rhetor („Menander der Redner“, so genannt zur Unterscheidung vom gleichnamigen Komödienautor), griechisch Menandros (Μένανδρος), auch Menander von Laodikeia (lateinisch Menander Laodicensis) war ein spätantiker Redner und Rhetoriktheoretiker. Er lebte im 3./4. Jahrhundert n. Chr. in Kleinasien (in der heutigen Türkei). Seine Werke sind der so genannten Zweiten Sophistik zuzurechnen.
Über sein Leben ist uns nur wenig bekannt. Es gibt ein entsprechendes Stichwort in der Suda-Enzyklopädie. Unter seinem Namen sind zwei Theorieschriften zur Epideiktik überliefert. Die tatsächliche Autorenschaft ist jedoch bis heute in der Forschung umstritten. Andere Werke sind nicht mehr bekannt, werden aber zunehmend rekonstruiert (insbesondere Werke zur antik-rhetorischen Statuslehre).
Die erste Theorieschrift zur Epideiktik (Aufgliederung der Epideiktik) bietet ein präzises Recherchewerkzeug für die Abfassung epideiktischer Reden. Sie beschäftigt sich mit den ersten rhetorischen Produktionsstadien, der inventio und der vorgeschalteten intellectio. Die zweite Epideiktikschrift (Über epideiktische Reden) ist hingegen ein Praxishandbuch im modernen Sinne, das seine detaillierten Anweisungen zu inventio, dispositio und elocutio nach Redeanlässen sortiert gibt. Beide Rhetorikschriften bieten wenig innovatives und bewegen sich inhaltlich im Rahmen klassisch-antiker Rhetorik. Gleichzeitig spiegeln sie jedoch die rhetorische Praxis der Zeit wider. Neu in die Rhetoriktheorie führt Menander die so genannte Lalia als rhetorische Formbezeichnung ein.
Literatur
- Hans Gärtner: Menandros 10. In: Der Kleine Pauly, Bd. 3, 1969, Sp. 1202.
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