- Menedemos (Kyniker)
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Menedemos (griechisch Μενέδημος) war ein kynischer Philosoph, dessen exakte Lebensdaten nicht überliefert sind. Man weiß allerdings, dass er ein Zeitgenosse Menippos’ (* um 350 vor Chr.; † um 270 v. Chr.) und Bions von Borysthenes gewesen ist. Menedemos der Kyniker ist vom gleichnamigen Menedemos von Eretria abzugrenzen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Diogenes Laertios berichtet, dass Menedemos aus Kleinasien stammte und zunächst Schüler des Epikureers Kolotes von Lampsakos gewesen sei. Später habe er bei Echekles gehört, der zum Kreis um Metrokles und Krates gezählt wird. Nachdem er zum Kynismus übergelaufen war, habe er die Lehren Kolotes’ heftig bekämpft. Das wissen wir aus einer entsprechenden Antwort Kolotes’, die auf einer Papyrusrolle erhalten geblieben ist. Aus derselben Quelle wissen wir, dass Menedemos bei vielen Stoikern nur wenig Ansehen genoss. Vielleicht ist das auf sein extravagantes Verhalten zurückzuführen.
Hippobotos nämlich berichtet, dass Menedemos im Gewand einer Furie herumgelaufen sei und sich als Abgesandter des Hades ausgab, beauftragt den Göttern des Hades von den Verfehlungen der Menschen zu berichten. Sein Kostüm habe aus einem dunklen Umhang mit rotem Gürtel bestanden. Sein Hut sei mit den zwölf Tierkreiszeichen geschmückt gewesen, in der Hand habe einen Knüppel aus Eschenholz getragen.
Werke
Die Schriften Menedemos’ sind verschollen. Wir wissen, dass sich eine mit dem Verhältnis der Epikureer zur Dichtkunst befasste, eine andere damit, dass sich der Weise sein Linsengericht selber kocht. Zumindest aus dem Thema der letztgenannten lässt sich die kynische Gesinnung des Menedemos' herauslesen.
Literatur
- Georg Luck: Die Weisheit der Hunde. Texte der antiken Kyniker. Alfred Kröner Verlag 1997, ISBN 3-520-48401-3.
- Diogenes Laertios: Leben und Lehre der Philosophen. Reclam, Stuttgart 2004.
Weblinks
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