Zeittafel zur Philosophiegeschichte

Zeittafel zur Philosophiegeschichte
Plato, Aristoteles, Thomas von Aquin, Rene Descartes, John Locke, David Hume, Immanuel Kant, G.W.F. Hegel, Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche,(John Locke, David Hume, Søren Kierkegaard Eigenhändige Collage aus neun Bildern

Die nachstehende Zeittafel zur Philosophiegeschichte ist eine zeitlich geordnete Liste ausgewählter Philosophen. Sie ermöglicht eine Schnellorientierung zur Geschichte der Philosophie. Zur Einführung in philosophisches Denken ist die Zeittafel ungeeignet, da sie nur verkürzende Stichwörter enthält. Tatsächliche Inhalte und Begründungen der einzelnen Positionen kann man nur in der Auseinandersetzung mit den einzelnen Philosophen und ihrem Werk erschließen. Die notwendig in Teilen willkürliche Einteilung in wichtige Perioden und Strömungen zeigt verwandte und historisch nahestehende Denkweisen zur Erklärung des Weltgeschehens auf. Durch den Verzicht auf Doppelnennungen kann es sein, dass Philosophen in einzelnen Gruppen bzw. Strömungen nicht aufgeführt werden, obwohl sie auch dort wichtige Beiträge geleistet haben.

Am Anfang eines jeden Abschnitts steht eine kurze Einführung zur Charakterisierung der gemeinsamen Inhalte der gebildeten Gruppen. Zu den einzelnen Philosophen werden wichtige Grundaussagen ihrer Philosophie thesenartig aufgeführt. Hier findet man auch Hinweise auf andere Bereiche, in denen der jeweilige Philosoph tätig war. Diese Schlagwörter haben die Funktion, Hinweise auf mögliche Ansätze zur Vertiefung des jeweiligen Themas zu geben. Darüber hinaus ermöglichen Angaben zu zeitnahen anderen historischen Ereignissen eine Einordnung in die allgemeine Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

Antike

Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Im Mittelpunkt steht dabei ein diesseitiges Leben in Harmonie mit der kosmischen Ordnung. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der indischen und chinesischen Philosophie zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der Achsenzeit erfasst.

Vorsokratiker 600400 v. Chr.

Der Begriff Vorsokratiker gründet auf dem berühmten Diktum Marcus Tullius Ciceros, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. Sokratische Wende). Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie, Theogonie sowie Kosmogonie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, dieähnlich den modernen Kosmologenvor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der arché (ἀρχή; Arist. Met. I 3, 983 b8), dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden ist. Die Suche galt vor allem dem, was ungeschaffen, anfangs- und endlos und unbewegt ist.

Ionische Naturphilosophie

Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der Ägäis mit der Hauptstadt Milet wurde zum Ausgangsbereich der antiken Philosophie. Hier beginnt die ionische Naturphilosophie. Diese setzten dem mythisch geprägten Weltbild der homerischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen. Hierbei konzentrierte sich die Suche auf einen einzelnen (monistischen) Urgrund (Hylozoismus)

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 624546 Thales von Milet
  • Sagte Sonnenfinsternis voraus
  • Wasser als Urstoff
um 610547 Anaximander
  • Erster Entwurf einer Kosmogonie
  • Urstoff ist das räumlich und zeitlich Unbeschränkte (Apeiron): bereits Anaximander verwendete also einen über die Erfahrung hinausgehenden metaphysischen Erklärungsbegriff
um 585525 Anaximenes
  • Der Kosmos ist in seiner Substanz von ewigem Bestand
  • Urstoff (Arché) ist die Luft
um 499428 Diogenes von Apollonia
  • hielt ähnlich wie Anaximenes Luft für den Urstoff
  • Das Wesen der Seele ist dem Blut beigemischte Luft.
  • Nous ist die Kraft, die das Universum ordnet und beherrscht und so Denken, Seele und Leben hervorbringt
  • Angesehener Arzt

Eleaten

Die Eleaten stellten eine der ältesten philosophischen Schulen der griechischen Antike dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt Elea. Neben Fragmenten dienen vor allem Aristoteles (Metaphysik) und Simplikios als Quellen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 570470 Xenophanes
  • Die Menschen schufen die Götter, Gott aber ist ewig
  • Wissen ist Vermutung, Wahrheit nicht erkennbar
um 515445 Parmenides
  • Denken und Sein sind identisch
  • Das Seiende ist unvergänglich
  • Das Nichts kann auch nicht gedacht werden.
  • Bewegung ist nur eine Illusion
  • Physisches Geschehen istMeinung der Sterblichen
um 490430 Zenon von Elea
um 490430 Melissos von Elea
  • Nur Fragmente erhalten
  • Das Sein ist nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich unbegrenzt

Andere Philosophen der Vorsokratik

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 540480 Heraklit (DerDunkle“)
  • Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
  • Der Logos ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (Panta rhei)
  • Forderte für die Gesellschaft das Gesetz der Ordnung, das unter den Menschen ebenso wie in der Natur gelten soll
  • Der Streit (polemos) ist der Vater aller Dinge (Dialektik)
  • Das Wesen der Welt ist die unsichtbare Harmonie der Gegensätze
um 499428 Anaxagoras
  • Der Weltgeist (Nous) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen
  • Alle Erfahrungsdinge sind auf einfache Stoffe rückführbar.
  • Der Untergang der Dinge ist Vergeltung von Unrecht.
  • Astronom: Die Sonne ist ein rotglühender Stein.
  • Musste 434 Athen verlassen und gründete eine Schule in Lampsakos
um 494434 Empedokles
  • Sein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft
  • Liebe und Hass sind die Urkräfte der vier Elemente (Stammwurzeln aller Dinge) Erde, Wasser, Luft und Feuer.

Pythagoreer

Siehe Liste bekannter Pythagoreer

Ausgangspunkt ist eine von Pythagoras in Kroton begründete, religionsähnliche Lebensgemeinschaft. Im weiteren Sinn sind damit alle gemeint, die seither Ideen des Pythagoras aufgegriffen und zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Weltbildes gemacht haben. Viele Angaben zu den Pytagoreern sind spekulativ. Schriftliche Berichte gibt es erst spät bei Iamblichos und Porphyrios.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 580500 Pythagoras
  • Zahl als universelles Prinzip, z.B. in der Musik
  • Die Erde hat Kugelgestalt
um 500 Alkmaion
  • Fehlende Harmonie verursacht Krankheit
  • Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung
um 500 Hippasos von Metapont
um 480Ende 5. Jh. Polyklet der Ältere
  • Bildhauer, schrieb ein Werk über ideale Maßverhältnisse, schuf den Doryphoros
um 470399 Philolaos von Kroton
  • Dokumentierte die Lehre des Pythagoras
  • Das Wesen der Dinge erkennt man erst, wenn man sie mathematisch beschreiben kann.
um 428347 Archytas von Tarent
  • Die Zahl ist die Grundlage des Wissens
  • Begründete die mathematische Mechanik
um 400335 Hiketas von Syrakus
  • Philosoph und Astronom
  • Die Erde rotiert um ihre Achse
unsicher Ekphantos
  • Subjektivist, die Erde rotiert um ihre Achse von West nach Ost

Atomisten

Der Atomismus bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist. Diese wurden als diskret (d.h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Spätere Atomisten waren Epikur und Lukrez

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
5. Jh. Leukipp
  • Begründer des Atomismus in der Schule von Abdera
  • Apeiron - das Unbegrenzte ist der leere Raum. Begrenzt ist nur (körperlich) Seiendes.
  • Die wahrgenommenen Eigenschaften der Dinge sind nur Schein, der durch die Kombination der Atome entsteht, die sich gegenseitig anziehen und auch abstoßen.
460371 Demokrit

Democritus2.jpg

  • Wahres Sein (Materie) besteht aus unteilbaren Atomen im leeren Raum
  • In der Wahrnehmung ist die Wirklichkeit nur Erscheinung; diese hat aber eine Entsprechung zur wahren Welt.
  • Die Atome haben nur quantitative Eigenschaften (Größe, Gewicht, Härte, Gestalt)
  • Qualitative Eigenschaften (Farbe, Ton, Geruch, Geschmack) gibt es nur in der Erscheinung
  • Auch die Seele ist atomistisch (Materialismus); sie besteht aus besonders feinenFeueratomen“, durch die die Welt belebt ist.
  • Von den Dingen gehen kleinste Abbilder (eidola = Bildchen) aus, die die Feueratome der Seele anstoßen und so Wahrnehmung erzeugen
  • Das Denken entsteht als Zusammenstoßen der eidola als Repräsentationen der Dinge und der Feueratome der Seele.
  • Das wahre Glück entsteht durch Maß und Harmonie, wenn die Feueratome nur sanft bewegt sind.
5.-4. Jh. Metrodoros von Chios
360320 Anaxarch

Sophisten

Als Sophisten (griechisch σοφισταί sophistaí) bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als Lehrer der Weisheit und der schönen Rede zT. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines Skeptizismus. In kritischer Sicht wurden Sophisten alsWortverdreherbetrachtet. Positiv bewertet kann man sie als Aufklärer des antiken Griechenland ansehen. Bei den Sophisten stand nicht mehr die Natur als Untersuchung im Vordergrund, sondern die Beziehungen der Menschen zueinander.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 490411 Protagoras
  • Stammte aus der Schule Leukipps
  • Wahrheit gilt nur für den Wahrnehmenden (reiner Sensualismus)
  • Es gibt über jeden Gegenstand zwei sich widersprechende Aussagen.
  • Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ (Relativismus)
  • Religion und Staat sind natürliche Bedürfnisse
  • Gerechtigkeitssinn und sittliche Scheu sind Gaben der Götter.
480411 Antiphon
  • Verfasser von Gerichtsreden
um 480380 Gorgias
um 480380 Hippias
  • Arbeitete an der Quadratur des Kreises
  • Gesetze sind von Menschen gemacht und deshalb nicht allgemeingültig.
um 465399 Prodikos
  • Stellte die Ethik in den Mittelpunkt
5. Jh. Xeniades
  • es gibt keine wahren Urteile und alle Aussagen der Menschen sind falsch.
unsicher (5. Jh.) Archelaos
um 460403 Kritias
  • Athenischer Politiker, Philosoph und Dichter
  • Moralischer Relativismus
  • Der Glaube an die Götter beruht auf guter Staatskunst.
um 450 Thrasymachos
um 436338 Isokrates
  • Betrieb eine Rhetorikschule
um 375 Alkidamas
  • Schüler des Gorgias
  • wandte sich gegen die Sklaverei
um 400-um 350 Lykophron
  • Soll Rechtsordnung als Ausgleich von Interessen aufgefasst haben (Arist. Pol. III 9, 1280 b11)
  • Es gibt keine hoch und niedrig Geborenen.

Griechische Klassik 450300 v. Chr.

Die drei großen Athener

Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der Metaphysik und in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, der Anthropologie, der Staatstheorie, der Kosmologie, der Kunsttheorie und der Sprachphilosophie neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die Ideen als in den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für Biologie und Medizin, aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. Dynamik (δύναμις), Bewegung (κίνησις), Form und Stoff. Seine Tugendethik und seine Theorie zur Gerechtigkeit reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer Syllogistik, die Wissenschaftssystematik und die Wissenschaftstheorie.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
469399 Sokrates

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  • Überwindung des sophistischen Subjektivismus zugunsten eines sittlichen Individualismus
  • Begriffe beinhalten einen unveränderlichen Kern, als absoluter Wahrheit
  • Die Wahrheit muss Schritt für Schritt erkannt werden
  • Dazu bedient er sich derHebammenkunst“ (Mäeutik), indem er Fragen stellt, deren Antworten wiederum Fragen auslösen
  • Dadurch wird unsere Unwissenheit deutlich („Ich weiß, dass ich nichts weiß!“)
  • Folge dieses Mangels an Wissen sind moralische Irrtümer
  • Deshalb ist Wissen (Weisheit) die höchste zu erlangende Tugend
  • Tugend ist Einsicht in das Gute
  • Weisheit soll durch Aufklärung und Erziehung erlangt werden
  • Selbsterkenntnis ist die höchste sittliche Verpflichtung („Erkenne dich selbst“)
  • Wird als Kritik an den Grundprinzipien der Gesellschaft aufgefasst
  • Deshalb Hinrichtung durch den Schierlingsbecher
427347 Platon

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  • Kritik des Relativismus der Sophistik, der keine wahrhaften Tugenden anerkennt (Theaetet)
  • In der Körperwelt, zu der auch das Seelische zählt, gibt es nur Wahrnehmung und Meinungen (doxa)
  • Daneben gibt es eine unkörperliche Ideenwelt, die durch Begriffe erkannt wird (Phaidros, Höhlengleichnis) und das wahrhaft Seiende ist. Sie ist einfach, veränderungslos, unentstanden und unvergänglich (Symposion 211 b)
  • Erkenntnis entsteht nicht in der Erfahrung, sondern in der Erinnerung (anamnesis) der Seele (Beispiel: Satz des Pythagoras in Menon)
  • Die Klärung der Begriffe, des Wortgebrauchs erfolgt in der Dialektik (Sophistes 253 d)
  • Die Ideen sind Urbilder (paradeigmata) in der Welt des Seienden, die in der Welt des Werdens (genesis) ihre Abbilder (eidola) haben.
  • Die Einzeldinge sind nie identische Nachahmungen (mimesis) an der Gegenwärtigkeit (parousia) der Ideen
  • Ideen sind hierarchisch geordnet mit allgemeinsten Begriffen (Sophistes), von denen die Idee des Guten die höchste ist.
  • Die unsterbliche Seele verbindet Körperwelt (Muttymos und Begierdeepitymia) (Timaios) mit der Ideenwelt (Vernunftlogiston) (Phaidon)
  • Den Seelenteilen entsprechen KardinaltugendenWeisheit (sophia), Tapferkeit (andrea) und Selbstbeherrschung (sophresyne). Das richtige Verhältnis wird durch Gerechtigkeit (dikaiosyne) als oberste Tugend hergestellt (Politeia)
  • Die Rollen im Staat entsprechen den Seelenteilen: Lehrstand der Gebildeten (philosophoi), Wehrstand der Wächter sowie Nährstand der Handwerker und Bauern
  • Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder das Seine tut und dadurch auch das Seine erhält.
  • Die Brücke zwischen Erscheinungen und Ideen wird durch das weltbildende Göttliche (Demiurg) geschaffen. Das Prinzip des gleich Bleibenden (tauton) und des sich Verändernden (thateron) ist die Weltseele (Timaios). Das Mittel zur Verbindung sind die Prinzipien der Mathematik (siehe Platonische Körper).
um 384322 Aristoteles

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  • Philosophie als erste Wissenschaft untersucht das Seiende als Seiendes
  • Lehrer Alexander des Großen
  • die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte liefert eine Synthese bisheriger Theorien
  • kritisiert vor allem die Verdopplung der Welt durch Platon
  • Axiomatische Methode zur Bestimmung oberster Prinzipien. (Organon)
  • Lehre von der Substanz und den Kategorien
  • semantische Theorie der Sprache als symbolische Abbildung (De Interpretatione
  • systematische Einteilung der Wissenschaften
  • Begründung der formalen Logik als wissenschaftliche Methode gegen die Sophistik
  • Syllogistik als Schluss aus einer Prämisse und einem Mittelsatz auf ein Besonderes (Deduktion)
  • Besonderes entsteht aus Allgemeinem, aber in der Erkenntnis muss empirisch von den einzelnen Dingen (phainomena) ausgegangen werden, die das Allgemeine bereits enthalten (Induktion bzw. epagoge)
  • Grundprinzip der Natur ist Bewegung, in dem die Materie die Form verändert (Werden und VergehenHylemorphismus)
  • Jedes Werden ist Verwirklichung einer Möglichkeit (Akt und Potenz)
  • Vier Wirkursachen: causa materialis (Stoff), causa formalis (Form), causa efficiens (Bewirkendes), causa finalis (Ziel)
  • Kontinuum ist immer wieder Teilbares (Länge, Bewegung, Zeit)
  • Es gibt kleinste Teilchen (minima naturalia), die (anders als Demokrits Atome) in verschiedenen Situationen ihre Form verändern
  • Ursprung aller Bewegung und allen Seins ist ein (göttlicher) unbewegter Beweger
  • einzig die Gegenstände der Mathematik sind unveränderlich
  • Weil in der Praxis (Ethik, Poietik, Rhetorik) Prämissen nicht allgemeingültig sind, sondern vom Gesprächspartner anerkannt werden müssen, sind Syllogismen in diesem Bereich dialektische Argumente (Topik)
  • In der Praxis geht es nicht um Wissen (episteme), sondern um Einsicht (phronesis)
  • Oberstes Ziel ist das Gute als Glückseligkeit (Eudaimonismus), die man durch Ausbildung der Tugend erreicht.
  • Tugend ist ein Mittleres zwischen zwei Extremen (Mesotes-Lehre in der Tugendethik)
  • Der Mensch ist nicht nur ein Vernunftwesen (zoon logon echon), sondern auch ein Gemeinschaftswesen (zoon politikon)
  • Eine ideale Staatsverfassung ist ohne Extreme (Tyrannis), allerdings auch nicht die Demokratie, sondern die Politie, in der die Einsichtigen und Tugendhaften regieren.

Sokratiker und Megariker

Megariker heißen die Anhänger des Sokrates-Schülers Euklid von Megara, welcher das Seiende als das Gute bestimmte. Wegen ihrer logischen Streitigkeiten und dialektischen Spitzfindigkeiten heißen sie auch Eristiker.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 465395 Kriton
  • Freund und Zeitgenosse Sokrates'
um 426366 Xenophon
um 450380 Euklid von Megara
  • Sokratesschüler
  • Begründer der Megarischen Schule
  • Entwickelte eine Theorie des Widerlegens
  • Tugend bzw. Das Gute ist das einzige unveränderliche Sein.
um 400 v. Chr. Phaidon von Elis
  • Begründer der Elischen Schule, die den Megarikern nahe stand
um 400 v. Chr. Eubulides von Milet
um 360280 Stilpon
um 350278 Menedemos von Eretria
um 300 v. Chr Diodoros Kronos
um 300 v. Chr. Philon von Megara

Kyniker

Kernpunkt der Lehre des Kynismus [kyˈnɪsmʊs] (griech. κυνισμός, kynismós wörtlich die Hundigkeit im Sinne von Bissigkeit) ist eine philosophische Haltung, die die Bedürfnislosigkeit betont. Scham vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (zB. Nacktheit) wird verworfen. Oft lebten Kyniker von Almosen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
440365 Antisthenes
  • Kyniker, der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat
399323 Diogenes
  • Sagte zu Alexander:Nimm deinen Schatten von mir.“
um 368285 Krates von Theben
  • Stammte aus reichem Hause, lebte mit Hipparchia auf Wanderschaft und hatte Einfluss auf die Stoa.
unsicher Monimos
  • Skeptiker, „Die Wirklichkeit ist ein Bühnenbild
um 335245 Bion von Borysthenes
  • Schrieb Über die Sklaverei, Über den Zorn
um 330260 Menippos von Gadara
  • Satiriker

Kyrenaiker

Neben einem Subjektivismus wurde in dieser Schule eine frühe Form des Hedonismus, bei der es um das Bewusstsein der Selbstbeherrschung in der Lust geht, gelehrt. Hauptquelle ist Diogenes Laertius.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 435355 Aristippos von Kyrene
  • Schüler des Sokrates
  • Begründer der kyrenaischen Philosophenschule
  • Genussfähigkeit ist eine Tugend; Lust ist eine sanfte Bewegung
  • Zum wirklichen Genuss bedarf es Bildung und Wissen.
  • folgte in der Erkenntnistheorie dem Sensualismus von Protagoras
um 400330 Arete von Kyrene
  • Tochter von Aristippos dem Älteren und Mutter von Aristippos des Jüngeren
unsicher Aristippos der Jüngere
  • Der Enkel untersuchte Triebe und Gefühle.
unsicher Annikeris
  • Soll Platon aus der Gefangenschaft von Dionysios I. von Syrakus freigekauft haben.
  • Geistige Freuden sind besser als leibliche Freuden.
  • billigte Selbstaufopferung.
um 340250 Theodoros von Kyrene
  • Der Atheist“; Ziel ist eine vorurteilsfrei Welterkenntnis
  • Aufopferung für andere und Einsatz für die Allgemeinheit sind dumm.
um 340260 Euhemeros
  • Gilt als reiner Rationalist.
  • Götter sind verdiente Menschen, die nach ihrem Tod verherrlicht wurden.
um 300 v. Chr Hegesias
  • Glück ist Schmerzlosigkeit und frei sein von Unlust. (Pessimismus)
  • forderte Nachsicht gegenüber Irrenden.

Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr. – 300 n. Chr.

Im Hellenismus wurden die klassischen Denkansätze weiter fortgeführt. Es entstand in Alexandria die sehr einflussreiche Alexandrinische Schule, während die Peripatetiker die Denkansätze des Aristoteles weiter entwickelten und die platonische Akademie Platon folgte. Am Übergang vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden mit Stoa und Epikureismus zwei philosophische Schulen, die weit hinaus über Zeit und Ort ihrer Entstehung ausstrahlten und ethische Grundpositionen für ein glückendes Leben markierten. In der Spätantike wurde, obgleich es nach wie vor auch Vertreter von Richtungen wie etwa dem Kynismus gab, der Neuplatonismus als philosophische Richtung maßgeblich.

Platonische Akademie

Bei dem Akademeia genannten Hain des attischen Heros Akademos im Nordwesten von Athen kaufte Platon (wohl 387 v. Chr.) ein Grundstück, wo er einen Kultbezirk für die Musen einrichtete und philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann. DieÄltere Akademiebefasste sich mit der Auslegung und Kommentierung von Platons Schriften. Im 3. Jahrhundert gab Arkesilaos der Akademie eine neue, skeptische Ausrichtung, die sie bis ins frühe 1. Jahrhundert v. Chr. beibehielt. Daher spricht man für diese Epoche von derJüngeren Akademie“.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
408339 Speusippos
396314 Xenokrates
  • Unterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik
um 390nach 322 Herakleides Pontikos
276 oder 275 Krantor von Soloi
  • Über den Kummer
um 350 - ca. 270/269 Polemon von Athen
  • Scholarch
  • Formulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens
268-264 Krates von Athen
  • Scholarch
316241 Arkesilaos
  • Scholarch, knüpfte an die sokratische Aporetik an
  • Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz)
207 Lakydes
  • Scholarch
214129 Karneades
um 185110 Kleitomachos
  • Scholarch, Vertreter der akademischen Skepsis
84/83 v. Chr Philon von Larissa
  • Lehrer des Antiochos von Askalon
um 140/12568 Antiochos von Askalon
11627 Marcus Terentius Varro
  • Verfasste umfangreiche Literatur
  • Enzyklopädie in neun Büchern

Peripatos und spätere Aristoteliker

Peripatos (περίπατος "Wandelhalle") ist der Name der philosophischen Schule des Aristoteles. Er lehrte zusammen mit seinem engen Freund und Mitarbeiter Theophrast am Lykeion, einem Park mit einem Gymnasion im Süden Athens. Nach Lykon bricht die doxographische Überlieferung ab. Die Anknüpfung an Aristoteles im ersten Jahrhundert vor Christus durch Andronikos wird als Aristotelismus eingeordnet.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 371287 Theophrastos
  • Nachfolger des Aristoteles
  • Betont anstatt der causa finalis (Teleologie) die causa efficiens (Naturkausalität)
  • verfasste botanische Schriften und eine Geschichte der Physik
unsicher Eudememos
  • Konkurrent des Theophrastos um die Schulleitung
  • Schrieb über Mathematik und Astronomie
um 350 Aristoxenos
vor 340 Klearchos von Soloi
  • Schrieb Über die Erziehung
unsicher Dikaiarchos
  • schrieb über das Leben Griechenlands (bios hellados) eine frühe Kulturgeschichte
unsicher Kritolaos
340269 Straton von Lampsakos
  • Scholarch mit dem Beinamender Physiker
  • Interpretierte Aristoteles materialistisch
  • Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst
  • Denken und Wahrnehmen sind voneinander abhängig
310230 Aristarchos von Samos
3. Jh. v. Chr. Lykon aus Troas
  • leitete von 269226 den Peripatos
1. Jh. v. Chr. Andronikos von Rhodos
  • Erneuerer der aristotelischen Philosophie
  • brachte die Schriften von Aristoteles in die heute bekannte Reihenfolge.
2. Jh. Sosigenes der Peripatetiker
2. oder 3. Jh. Alexander von Aphrodisias
  • gilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike
5. Jahrhundert Martianus Capella

Epikureer

Der antike Epikureismus, auch κῆπος (kêpos, “Garten“) genannt, war eine der vier großen philosophischen Schulen der nachklassischen Antike. Er wird auch als Agnostizismus charakterisiert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
341270 Epikur

Epicurus Louvre.jpg

  • Versammelte seine Schüler in einem Garten (Kepos)
  • Materialistische Grundauffassung (Atomist)
  • strebte nach dem inneren Seelenfrieden (Unerschütterlichkeit - Ataraxía)
  • Glück ist Lust mit Maß (also kein reiner Hedonismus)
  • Das Schöne als geistiger Genuss steht höher als physischer Genuss, der Aufregung bringt.
  • Der Staat ist ein Vertrag, um sich nicht zu schädigen. Gesetze sind Übereinkunft zum gemeinsamen Nutzen (Utilitarismus)
um 340um 260 Hermarchos
  • leitete die Schule nach dem Tode Epikurs
330277 Metrodoros von Lampsakos
  • ein Freund und Schüler Epikurs
2. Jh. v. Chr. Demetrios Lakon
um 15070 Zenon von Sidon
  • Epikureischer Philosoph, Mathematiker und Logiker
um 11035 Philodemos von Gadara
  • Epikureischer Philosoph und Dichter
um 9755 Lukrez
  • Philosophischer Schriftsteller
  • Bewusste Anknüpfung an Epikur

Stoa

Stoa (griechisch στοὰ ποικίλη – „bemalte Vorhalle“) bezeichnet eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen (Agora), in der Zenon von Kition lehrte. Die Philosophie ist auf die kosmologische, ganzheitliche Welterfassung gerichtet. Der Stoiker gelangt durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
336264 Zenon von Kition
  • Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
  • Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele (Nominalismus)
  • Gilt mit der Lehre der Katalepsis (Evidenz) als Begründer des Stoizismus.
  • Der Staat ist eine vernünftige Lebensgemeinschaft aller Menschen
331251 Kleanthes
  • Verdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.
  • Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der Wirklichkeit möglich.
  • Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarch
  • ab ca. 250 Aufstieg Roms
276204 Chrysippos
  • Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
  • Es gibt nur Naturnotwendigkeit (Determinismus)
  • Wahrnehmung ist eine Eigenschaftsveränderung in der Seele
  • Begriffe sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
  • Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
  • Die Natur ist zweckmäßig. Die Bewertung von Ereignissen als Übel (Unfälle, Krankheiten) erfolgt durch den Menschen
  • Gerechtigkeit und Menschenliebe sind oberste Pflichten aus der Vernunft
um 250 v. Chr. Ariston von Chios
3. oder 2. Jh. v. Chr. Zenon von Tarsos
um 240150 Diogenes von Babylon
  • Lehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze
  • Schuf in der Dialektik eine stoische Bedeutungslehre (Semiotik)
201120 Polybios
um 137 v. Chr. Antipatros von Tarsos
  • Verteidigte die Stoa gegen Karneades
um 180 v. Chr. Panaitios von Rhodos
  • Schrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.
  • Nahm Elemente der skeptischen Akademie in seine Lehre auf (Synkretismus)
13551 Poseidonios
  • Affekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht
10643 Cicero
M-T-Cicero.jpg
1. Jh. v. Chr./1. Jh. n. Chr. Sotion
  • Lehrer Senecas
4 v. Chr.–65 Seneca
  • Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.
vor 3080 Gaius Musonius Rufus
  • Zweck der Philosophie ist die Erlangung der Tugend
  • Lehrer des Epiktet
um 50um 138 Epiktet
  • Schrieb ein Handbuch der Moral.
  • Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge."
121180 Mark Aurel
  • Mit seinenSelbstbetrachtungenschuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln.

Skeptiker

Von den meisten Werken der Skeptiker der Antike sind nur Bruchstücke in Form von Zitaten bei anderen Autoren erhalten geblieben; es gibt aber eine große und zusammenhängende Darstellung der Schule („Grundriss der pyrrhonischen Skepsis“) durch ihren letzten bedeutenden Vertreter, Sextus Empiricus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
360270 Pyrrhon von Elis
  • Begründer der Skepsis
  • Wahrheit ist weder durch Sinneswahrnehmung noch durch Urteile feststellbar.
  • Weil es kein Wissen gibt, gibt es auch keine Lehre vom rechten Handeln
  • Der Mensch kennt höchstens seine Gefühlszustände
um 320230 Timon von Phleius
  • Schrieb Spottgedichte über die Dogmatiker.
1. Jh. v. Chr. Ainesidemos
  • Forderte die Urteilsenthaltung (Epoché),
  • Entwickelte 10 Tropen (tropoi - Gründe der Skepsis)
  • 43 v. Chr.–17 n. Chr. Ovid
unsicher Agrippa
200250 Sextus Empiricus
um 220 Diogenes Laertios
  • Verfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in 10 Büchern.

Mittel- und Neuplatoniker

In der Spätantike wurde der Neuplatonismus als philosophische Richtung stärker maßgeblich, der in einem wohl wechselseitig verschränkten Prozess anregend und befruchtend auch auf das Denken der christlichen Kirchenväter einwirkte. Der Drang von Philosophen wie Plotin und später Proklos zur Vereinheitlichung (Suche nach dem Einen, dem Göttlichen) mündete in eine Rückwendung zu Platon und in eine Neuausrichtung der platonischen Ideenlehre. Daraus ergaben sich Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Neuplatonismus und christlicher Religion, die bis in den Beginn der mittelalterlichen Philosophie reichte.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 15 oder 10 v. Chr. – nach 40 Philon von Alexandria
um 45125 Plutarch
  • Mittelplatoniker
  • Umfangreiche Schriften zur Ethik
  • 23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers
87150 Claudius Ptolemäus
  • Entwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.
  • Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und Astronomie
2. Jh. Albinos
  • Schrieb eine Einführung in die platonische Philosophie.
2. Jh. Alkinoos
  • Schrieb eine Zusammenfassung platonischer Lehren.
2. Jh. Numenios von Apameia
  • Seine neupythagoreischen Schriften beeinflussten den späteren Neuplatonismus.
um 125um 170 Apuleius
  • Schriftsteller und Philosoph (Metamorphosen)
um 150200 Celsus
  • Scharfer Kritiker des Christentums
150nach 215 Clemens
  • Die richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben
  • Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich.
185253 oder 254 Origenes
  • Allegorische Schriftauslegung
  • Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriften
um 180242 Ammonios Sakkas
205270 Plotin

Plotinos.jpg

  • Erforschte die Philosophie der Perser und Inder
  • Seine Enneaden wurden von Porphyrios niedergeschrieben
  • Lehre: Urgrund ist das unbeschreiblichen Eine und dessen Emanation, durch die der Geist (nous) entsteht.
  • Die Weltseele steht als dritte Stufe zwischen dem wahren Sein und der Materie (hyle)
  • Um mit dem Einen Eins zu werden, muss sich die menschliche Seele von der Sinnlichkeit reinigen (katharsis)
um 212272 Kassios Longinos
  • Schüler des Ammonios Sakkas, jedoch selbst noch ein Mittelplatoniker
um 234304 Porphyrios
um 250330 Iamblichos
  • Erweiterte die Emanationslehre Plotins
um 350 Dexippos
  • Schüler des Iamblichos
um 355 Aidesios
  • Schüler des Iamblichos
372 Maximos von Ephesos
  • Schüler des Aidesios
  • Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian
331363 Kaiser Julian
  • Förderer des Neuplatonismus
um 350431 oder 433 Plutarch von Athen
  • Lehrer des Syrianos und des Proklos
um 370416 Hypatia
5. Jh. Hierokles
um 437 Syrianos
410485 Proklos
  • Leiter der Akademie
  • Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance
um 458540 Damaskios
um 490570 Johannes Philoponos
  • Frühchristlicher Denker und Naturwissenschaftler
  • Verfasste Aristoteleskommentare
6. Jh. Simplikios
  • Wanderte nach Schließung der Akademie 529 durch Justinian I. nach Persien aus
  • Verfasste Aristoteleskommentare

Frühe Chinesische Philosophie

Konfuzianismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 561479 Konfuzius

Konfuzius-1770.jpg

370290 Mengzi
  • Die Natur des Menschen ist gut
  • Der Himmel ist das abstrakte oberste Prinzip alles Seienden
um 298220 Xunzi
  • Der Mensch ist von Natur aus böse, kann aber durch Erziehung besser werden.

Legalismus

um 280233 Han Fei
  • Gesetze müssen für jedermann gelten, der Mensch wird besser nur durch Androhung von Strafen
um 280208 Li Si

Daoismus

6. Jahrhundert Laozi
  • (Legendärer) Verfasser des Daodejing (Dao = Weg oder Sinn, De = Tugend, Jing = Buch)
um 365290 Zhuangzi
  • Betonung des Yin und Yang
  • Sitten und Gebräuche sind kein Selbstzweck.
  • Die Dinge und die Welt sind im ewigen Wandel.

Mohismus

um 490380 Mozi
  • Pragmatische Förderung der Wohlfahrt
  • Diejenigen, die Andere lieben, werden wieder geliebt werden.“
  • Allgemeiner Maßstab ist derWille des Himmels.“

Neukonfuzianismus

10171073 Zhou Dunyi
  • Gegensatz von Taiji (dem höchsten Endlichen) und Wuji (dem höchsten Unendlichen)
10111077 Shao Yong
10201077 Zhang Zai
  • Grundbegriff des Qi
15011570 I Hwang
  • Brachte den Konfuzianismus nach Korea
15611619 Fujiwara Seika
  • Früher Konfuzianer in Japan

Frühe Indische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
unsicher Charvaka
  • Materialismus

Upanishaden

2. Jh. Gautama Rishi
  • Nyaya: Lehre des logischen Schließens
unsicher Kanada
  • Vaisheshika: Metaphysik und Naturphilosophie (Atomismus)
  • Erkenntnis entsteht aus der Untersuchung der Unterschiede
unsicher Kapila
  • Samkhya: Bestimmung des Seins durch das Aufzählen seiner Elemente
  • Dualismus von Prakriti (aktive Urnatur=Materie ohne Bewusstsein) und Purusha (passiver Geist mit Bewusstsein)
unsicher Patanjali
  • Yoga als achtgliedrige Übung, die zu einer weltentrückten Erfahrung führt
um 788820 Shankara

Buddhismus

um 563483 v. Chr. Siddhartha Gautama

Buddha Kopf.jpg

  • Es gilt:Alles istebenso wieNichts existiert“, alles ist im Werden.
um 100200 Nagarjuna

Nagarjuna.JPG

  • Der Versuch das Rätsel des Seins zu lösen, ist irrational. (Mahayana)
  • Die richtige Lösung liegt im Weder-Noch
  • Lehre von den zwei Wahrheiten, der vierfachen Beweisführung (ja, nein, teils, weder-noch) und der achtfachen Verneinung des Werdens.
um 250350 Harivarman
  • Nihilismus: lehrte ein System, in dem weder Personen noch äußere Objekte wahrhaft existieren (Hinayana)
um 420500 Vasubandhu
  • Realismus: Die körperliche Welt ist real, es gibt nur kein dauerhaftes Selbst (Mahayana)
um 420500 Asanga
  • Idealismus: Wahrheit entsteht weder aus der Bejahung noch aus der Verneinung der Realität
  • Wahres Sein haben allein die Ideen (Hinayana)
  • Wechselte später zur Lehre seines Bruders
7. Jh. Dharmakirti
  • buddhistischer Logiker
12221282 Nichiren

Mittelalter

Die Philosophie des Mittelalters umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem Ende der Antike bis zur Reformation in Europa entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie in der Patristik durch das Christentum geprägt und getragen. AlsfinstereEpoche verkannt, war im mittelalterlichen Denken schon vieles angelegt, was Renaissance, Humanismus und schließlich Aufklärung formulierten. Das Wissen der Antike wurde zunächst in Klöstern bewahrt und weitergegeben. Entscheidender ist für den lateinischen Westen der Wissensschatz, der ihm vermittelt über Übersetzungen arabischer und teils auch jüdischer Philosophen zuwächst. Eine Blüte entsteht Ende des 11. Jahrhunderts begleitet von der Gründung der ersten Universitäten, an denen die Artes liberales gelehrt werden. Im 12. Jahrhundert war die byzantinische und islamische Welt Europa noch kulturell und wissenschaftlich hoch überlegen. Mit Untergang des Byzantinischen Reiches überlieferten Gelehrte dieses Wissen im 15. Jahrhundert vermehrt nach Westeuropa und wirkten so mit an der Entstehung der Renaissance.

Patristik

Als Patristik wird in der christlichen Theologie und Philosophie die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Zeit der Kirchenväter beschäftigt, das heißt mit der Epoche der Alten Kirche vom 1. Jahrhundert bis zum 7. oder spätestens frühen 8. Jahrhundert.

Apostolische Väter

Die Apostolischen Väter verfassten kirchlich bedeutsamen Schriften im späten ersten und in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 5097/101 Clemens von Rom
um 150 Hermas
  • Schrieb kritisch gegen die Philosophie
107 Ignatius
  • 64 Brand Roms unter Nero
  • Märtyrertod von Paulus und Petrus
69155 Polykarp

Häretiker und Gnosis

Im Urchristentum gab es einen Pluralismus von theologischen Sichtweisen. Eines der frühen Probleme des Christentums war, sich in der synkretistischen Kultur des Hellenismus gegenüber synkretistischen Religionen wie Gnostizismus und Manichäismus abzugrenzen, die die christlichen Dogmen ganz oder teilweise mit anderen Religionen oder Eigenkonstruktionen vermischten. Gnostische Bewegungen wurden nach ihren Führern oder Gründern als Valentinianer, Simonianer oder Basilidianer benannt.

um 125 Basilides
  • Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
  • Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen
um 150 Valentinus
85160 Marcion von Sinope
216276 oder 277 Mani

Apologeten

Die Apologeten haben die christlichen Apologie, die das Christentum im Römischen Reich als vernünftige Religion aufzeigt, gegen Angriffe anderer Religionen und Philosophien verteidigt.

100163 Justin der Märtyrer
  • Die Philosophie führt zu Gott
  • Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift
  • 132135 Bar Kochba Aufstand mit anschließender Zerstreuung der Juden
130190 Athenagoras
  • Bittschrift für die Christen an Kaiser Mark Aurel
unsicher Tatian
  • Rede an die Griechen
120200 Irenäus
  • Kämpfte als Bischof von Lyon gegen die Häretiker
  • gilt als Begründer der kirchlichen Dogmatik
160225 Tertullian
  • Schrieb als erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des Kirchenlatein
  • Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
  • Der Offenbarungsglaube ist ein Glaube an etwas Übervernünftiges (credo quia absurdum)
200258 Cyprian
  • Vertrat die Kindstaufe
  • Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes
  • um 200 erste lateinische Bibel (Itala)

Theologische Systematisierungen

Erst schrittweise setzten sich die Trinitarier durch, entstand die allegorische Schriftauslegung und eine allmähliche Annäherung des Christentums an den Neuplatonismus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 260336 Arius von Alexandria
260 oder 264337 oder 340 Eusebius von Caesarea
um 298373 Athanasius
  • Lehrte die Trinität
  • Entschiedener Gegner des Arius
315367 Hilarius von Poitiers
  • Maßgeblicher Vertreter der Trinitarier
335394 Gregor von Nyssa
  • 391 Christentum als Staatsreligion unter Theodosius
340397 Ambrosius von Mailand
  • War ein gemäßigter Trinitarier
  • Bekehrte Augustinus
354430 Augustinus

AugustineBaptism.jpg

  • Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
  • Die Philosophie hat die Aufgabe, die Kirchenlehre (Dogmatik) wissenschaftlich darzustellen und zu begründen
  • Gnadenlehre: Erlösung von der Erbsünde durch Gottes Willkür (Prädestination)
  • In der Erlösung offenbart sich Gottes Barmherzigkeit, in der Verdammnis Gottes Gerechtigkeit (Lehre von der doppelten Prädestination)
  • Gott ist das Eine (unum), Wahre (verum), Gute (bonum), weshalb jede Vernunfterkenntnis Gotteserkenntnis ist.
  • Auch der Skeptiker muss das Vorhandensein von Empfindungen anerkennen (Innere Erfahrung = Dualismus von Leib und Seele). Die Seele ist das Ganze der Persönlichkeit.
  • Die Seelentätigkeiten sind Vorstellung (memoria), Urteil (intellectus) und Wille (voluntas). Entsprechend ist die Wirklichkeit bestimmt durch Sein (esse), Wissen (nosse) und Wollen (velle).
  • Der Antrieb des Menschen ist sein Wille. Die wahre Erfüllung des Willen ist die Anschauung Gottes.
  • Unterscheidet im Gottesstaat in ein diesseitiges weltliches Reich und einen jenseitigen Gottesstaat (Zwei-Reiche-Lehre)
  • Ziel ist die Überwindung des weltlichen Reiches zugunsten des Gottesstaates und damit der Überwindung der Entfremdung von Mensch und Gott
  • Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels
480524 Boëthius
  • 476 Sturz des letzten weströmischen Kaisers durch Odoaker
um 500 Dionysius Areopagita

Scholastik 5001400

Frühes Mittelalter

Die Übergangszeit zwischen Patristik und Scholastik hat kein eigenständiges neues Denken hervorgebracht. Allerdings gab es eine Reihe wichtiger Personen, die an der Tradierung der antiken Bildung maßgeblichen Anteil hatten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
636 Isidor von Sevilla
662 Maximus Confessor
  • Kommentierte Augustinus und Boethius
um 673735 Beda Venerabilis
675750 Johannes von Damaskus
730804 Alkuin
780856 Rabanus Maurus
810877 Eriugena

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  • Irischer Naturphilosoph, der die Bedeutung der Vernunft betonte.
  • Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
  • Übernahm die Emanationslehre Plotins und lehnte AugustinusPrädestination ab
um 9501028 Fulbert von Chartres
um 9501022 Notker Teutonicus
  • Erster Aristoteles Kommentator des Mittelalters
  • 936973 Otto I. Deutscher Kaiser (962)

Islamische Philosophie

Vor der Entfaltung der lateinischen Scholastik besteht eine arabische und innerhalb derselben auch jüdische akademische Hochkultur, durch welche auch zahlreiche griechische Texte vermittelt, interpretiert und fortgeschrieben werden. Auch in der Medizin, den Naturwissenschaften, der Mathematik, der Jurisprudenz, der Logik usw. holt die westlich-lateinische erst im 12. und 13. Jahrhundert gegenüber der arabischen Kultur auf.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
800870 Alkindus (Al-Kindi)
  • Übersetzte griechische Texte, begründet die arabische Philosophie
  • befasste sich u.a. mit peripatetischer Naturphilosophie
  • um 570632 Mohammed
  • 749 Beginn der Herrschaft der Abbasiden
864925 Rhazes (Al-Razi)
  • Bedeutender persischer Arzt, Naturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller
870950 Alpharabius (Al-Farabi)
  • Übersetzt und vermittelt griechische Philosophie
  • versucht eine Synthese von dem, was er für aristotelisch und platonisch hält
  • befasste sich auch mit Mathematik und Musik
9801037 Avicenna (Ibn Sina)
  • Systematische Ausarbeitung der Ansätze Farabis
  • Konzeptualismus und Emanation
  • 1085 Toledo wird von den Christen erobert.
10581111 Algazel (Al-Ghazali)
  • Persischer, ash'aritischer Theologe und Philosoph
  • greift zahlreiche maßgeblich durch Avicenna vertretene Lehren an
11261198 Averroës (Ibn Ruschd)

AverroesColor.jpg

  • Aristoteleskommentare (für die lateinische Philosophie des MittelaltersDer Kommentator“)
  • Es gibt genau einen aktiven Intellekt
  • Philosophie ist eine religiöse Pflicht für Intellektuelle, aber die Religion vermittelt die Wahrheit allen
  • verteidigt einen radikalen "Aristotelismus" gegen al-Ghazali
13321406 Ibn Chaldun
  • Arabischer Historiker
  • Beschreibt geschichtliche Zusammenhänge mit Interessen, die heute "soziologisch" heißen würden

Frühscholastik

Die Frühscholastik ist die Zeit der Schulphilosophie, in der herausragende Denker sich nicht mehr auf die klösterliche Kontemplation beschränken, sondern mit Argumenten der Vernunft offensichtliche Widersprüche in den kirchlichen Lehren hinterfragen und diskutieren wollten. Oft brachten solche Diskussionen sie in Gefahr. Sie wurden als Ketzer verurteilt und mussten ihre Thesen widerrufen, wenn sie keine Risiken für Leib und Leben eingehen wollten. Dennoch fanden sich immer wieder freie Geister, die aus Überzeugung für die Vernunft eintraten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1088 Berengar von Tours
  • Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
  • Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem Bilde Gottes geschaffen sei.
10051089 Lanfrank von Bec
  • Wollte im Abendmahlsstreit nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen.
10061072 Petrus Damiani
  • Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
  • Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.
10331109 Anselm von Canterbury
10501120 Roscelinus
  • Radikaler Nominalist
  • Leitete daraus einen Tritheismus ab
1121 Wilhelm von Champeaux
  • 10961099 Erster Kreuzzug mit Eroberung Jerusalems
nach 1124 Bernhard von Chartres
12. Jh. Bernardus Silvestris
  • Cosmographia, Gedicht über die Erschaffung der Welt mit Bezügen zum Timaios
  • ebenfalls Chartres, aber nicht identisch mit Bernhard von Chartres
10791142 Peter Abaelard

Abelard and Heloise.jpeg

  • Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik
  • Vermittelte im Universalienstreit mit dem Konzeptualismus
  • Entwickelte die scholastische Methode fort (sic et non)
  • Empfindung als verworrene Vorstellung wird durch den Verstand zu Begriffen und Urteilen verarbeitet.
  • Schrieb zum Frieden zwischen den Religionen und entwickelte eine Gesinnungsethik (Die Moral liegt im inneren Entschluss.)
  • Hatte ein berühmtes Verhältnis zu Heloisa
10801145 Gilbert von Poitiers
  • Vertreter des Realismus im Univesalienstreit
  • Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität
10971147 Hugo von Sankt Viktor
  • Verband Mystik mit Naturforschung
  • Drei Erkenntnisweisen: 1. äußere Welt in der Vernunft (cogitatio), 2. innere Welt in den Empfindungen (meditatio), 3. Gott im Glauben (contemplatio)
nach 1150 Wilhelm von Conches
  • Stark physikalisch geprägtes Weltbild
gest. 1151 Thierry von Chartres
10901160 Adelard von Bath
  • Erkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften
  • Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie
11001160 Petrus Lombardus
  • Schrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen.
  • 11471149 Zweiter Kreuzzug wird zum Fehlschlag
um 11001160 Hermann von Carinthia
  • Philosoph, Astronom, Astrologe, Mathematiker, Übersetzer und Autor
11151180 John of Salisbury
  • 1170 Ermordung von Thomas Becket
  • Sturmflut verwüstet Niederlande
11201202 Alanus ab Insulis
  • Entwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen.
  • 11891192 Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im Saleph
um 11301202 Joachim von Fiore
  • Allegorische Schriftauslegung.
  • Geschichte ist gegliedert die die Trinität

Jüdische Philosophie

In der jüdischen Philosophie entwickelte sich im Mittelalter ähnlich zu den arabischen Denkern eine starke Nähe zum Aristotelismus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
10201068 Gabirol
  • Der göttliche Wille ist die Quelle des Lebens
11001189 Abraham ibn Daud
  • Chronist, Aristoteliker und Astronom
11351204 Maimonides
  • Zweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden.
  • Tugendethik
12881344 Levi ben Gershon
  • Averroist

Hochscholastik

Die Hochscholastik wurde zur Blüte des Aristotelismus. Verglichen mit der auf Augustinus zurückgehenden Ablehnung der Naturwissenschaften und der stark untergeordneten Rolle der Vernunft entstand nun eine weitere Öffnung und Liberalisierung. Es gab immer mehr einzelne Denker, die die Erkundung der Natur durch Experimente forderten, weil nur so wirkliche neue Erkenntnis zu gewinnen sei. Allerdings entstand in der Kirche auch Gegenwehr. Eine zu offene sich auf Aristoteles berufende kritische Vernunft wurde als Averroismus mit Verboten belegt.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
11701253 Robert Grosseteste
  • Griff naturwissenschaftliche Fragen auf
11701245 Alexander von Hales
  • 1204 Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels
  • Kaisertum von Byzanz
verm. 11751245 Alfred von Sareshel
12211274 Bonaventura
  • Betonte die Erleuchtung durch Gott
  • Kontemplation ist die höchste Stufe der Nachfolge Christi
12001280 Albertus Magnus
  • Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
  • Lehrte als einer der ersten Aristoteles
  • Dasnatürliche Licht“ (lumen naturale) der Erkenntnis der Philosophie steht im Einklang mit der Offenbarung, welche aber umfassender ist.
12251274 Thomas von Aquin

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  • Einklang von Wissenschaft und Vernunft
  • Wahrheit = adaequatio rei et intellecto
  • Vorrang der Offenbarungslehren (Sakramente, jüngstes Gericht, Jungfräuliche Geburt)
  • Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
  • Kardinaltugenden
  • Unsterblichkeit der Seele, die sowohl reiner Geist als auch Entelechie des Leibes ist.
  • Nach göttlichem Plan ist Zweck des Staates die Tugend unter dem Naturrecht (lex naturalis) zu verwirklichen.
1284 Siger von Brabant
  • Averroist
  • Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten
  • 12731291 Rudolf I. von Habsburg
  • um 1290 Ausweisung der Juden aus England
1286 Boetius von Dacien
  • ebenfalls Averroist
1290 Wilhelm de la Mare
  • Correctoriumals franziskanische Kritik an Thomas
12141294 Roger Bacon
  • Früher Emprist mit praktischen Experimenten
  • Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
  • Autorität der Theologie ist allein Gottes Wille.
12261277 Petrus Hispanus
  • Kompendium der Logik
12171293 Heinrich von Gent
12431316 Aegidius Romanus

Spätscholastik

In der Spätscholastik schlug das Pendel erneut um. Viele Denker erkannten nun, dass eine rein auf Logik und Vernunft aufgebaute Glaubenslehre nicht mehr durchhaltbar war und forderten die Trennung von Glauben und Vernunft. Bildung verbreitete sich auch durch die fortschreitenden Universitätsneugründungen immer mehr und ging Schritt für Schritt auch auf bürgerliche Kreise über, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr im Rahmen kirchlicher Institutionen verdienten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
vor 1250nach 1305 Gottfried von Fontaines
12661308 Johannes Duns Scotus

JohnDunsScotus.jpg

  • Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
  • Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft. Das Gute wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre
  • Erste Schritte zur Trennung von Theologie und Philosophie: Weder der zeitliche Anfang der Welt noch die Unsterblichkeit der Seele lassen sich beweisen.
12651321 Dante Alighieri
  • Entwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept
1274 oder 1275nach 1344 Walter Burley
um 1275 oder 12901342 oder 1343 Marsilius von Padua
  • Staatstheoretiker, Politiker und ein bedeutender Vertreter des scholastischen Aristotelismus
  • um 1310 allgemeiner Kälteeinbruch führt zu Hungersnöten in Europa und Asien und zu Bevölkerungsrückgängen
12801347 Wilhelm von Ockham
um 12801322 Petrus Aureoli
  • Vertrat einen Konzeptualismus und ähnliche Positionen wie Scotus und Ockham
um 1285/12891328 Johann von Jandun
  • averroistischer Philosoph, Theologe und politischer Theoretiker
um 1300nach 1350 Nicolaus von Autrecourt
  • Kritik des Substanzbegriffs und der traditionellen Kausalitätslehre
13001358 Johannes Buridan
13161390 Albert von Rickmersdorf
  • Rektor der Wiener Universität
13301382 Nikolaus von Oresme
  • Hielt heliozentrisches Weltbild für möglich
  • 1381 englischer Bauernaufstand
13351396 Marsilius von Inghen
verm. –1420 William Penbygull
  • Anhänger Wycliffs, Universalienrealist
13401420 Pierre dAilly
  • Lehrte als Skeptiker den Primat des Willens.
  • um 1400 Aufstieg des Hauses Medici

Mittelalterliche Mystik

Wie auch andere Zeiten war das Mittelalter stets begleitet von mystischem Denken, von der Überzeugung, dass die wahre Erfüllung nur in der Kontemplation und in einem unmittelbaren Glauben zu erreichen ist.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
10901153 Bernhard von Clairvaux
  • Die eigentliche Tugend des Christen ist die Demut
  • Gegenspieler Abaelards
10981179 Hildegard von Bingen
  • Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte
11351202 Joachim von Fiore
  • Erwartete das jüngste Gericht um 1260
1206 Amalrich von Bena
  • Gott lebt in allen Kreaturen (Pantheismus)
  • musste 1204 widerrufen
12321316 Raimundus Lullus
  • Averroist
  • Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen
12501320 Dietrich von Freiberg
12601328 Meister Eckhart
  • Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet
12951366 Heinrich Seuse
13001366 Johannes Tauler

Renaissance und Reformation 14001600

Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus und damit die studia humanitatis war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen Traditionen verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom Renaissance-Humanismus. Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der antiken griechischen und römischen Philosophen neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen Schulen der Scholastik erfolgte.

Dichter und Künstler

In einer Zeit immer stärker wachsender und von der Kirche immer unabhängiger werdender Städte Italiens waren es vor allem die Dichter und Künstler, die schon sehr früh die Freiräume nutzten und eigenständige Sichtweisen auf die Welt entwickelten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
13051374 Francesco Petrarca
13131375 Boccaccio
  • Begründer der italienischen Novelle
14521519 Leonardo da Vinci
  • Künstler, Architekt, Techniker und Anatom
14751564 Michelangelo
  • Herausragender Maler und Bildhauer

Humanismus

Die Humanisten gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus. Prägend für die Bewegung war das auf Cicero zurückgehende Konzept der Humanität (humanitas). Dies verfolgte man durch das Studium des antiken Wissens (studia humanitatis), die besondere Pflege der Sprache und eine Betonung der Ästhetik.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
13691444 Leonardo Bruni
  • Republikanischer Kanzler in Florenz
13961459 Giannozzo Manetti
ca. 14061457 Lorenzo Valla
  • italienischer Humanist mit epikureischer Orientierung, Rhetoriker
  • Untersuchung der Freiheit des menschlichen Willens
  • Für eine positive Bewertung der Lust
14441485 Rudolf Agricola
  • Schrieb über die dialektische Denkmethode
um 14501536 Faber Stapulensis
  • Erste französische Bibelübersetzung
14541494 Angelo Poliziano
  • Unterrichtete in Florenz griechische und lateinische Literatur
14551522 Johannes Reuchlin
  • Hebraist
  • Trat gegen den Strom für Toleranz gegenüber den Juden ein.
14591508 Conrad Celtis
  • Dichter, Kartograph und Historiograph
14611535 Ulrich Zasius
14661536 Erasmus von Rotterdam

Holbein-Erasmus.jpg

14861535 Agrippa von Nettesheim
  • Wissenschaft alsheilige Magie“ (gegen Zauberer)
  • in Gott sind alle Ideen vorhanden (Neuplatonismus)
14921540 Juan Luis Vives
  • frühe pädagogische Schriften
14971560 Philipp Melanchthon
  • Verband Gedanken der Reformation mit der Philosophie des Aristoteles
15151563 Sebastian Castellio
  • Widersacher Calvins
15171572 Petrus Ramus
  • 1556 Trennung der Habsburger in einen spanischen und einen österreichischen Teil
15471606 Justus Lipsius
  • Umfangreicher Briefverkehr u.a. mit Montaigne
  • Lehrte Philosophie mit Bezug zum Stoizismus
15531592 Michel de Montaigne
  • Begründer der Essayistik
  • Humanist und Skeptiker

Philosophen

Die Philosophie der Renaissance schwenkte insbesondere im republikanischen Umfeld der Medici verstärkt zum Platonismus, nachdem auch bisher unbekannte Schriften in Folge des Falls von Konstantinopel nach Italien gelangt waren. Im Vordergrund standen weniger Themen der Metaphysik, sondern Fragen der Ethik (Toleranz, Freiheit) und der politischen Philosophie (Volkssouveränität, Völkerrecht).

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
13551450 Georgios Gemistos Plethon
  • Kam aus Byzanz und übersetzte Platon
  • Regte bei den Medici die Neubegründung der Akademie an.
13941476 John Fortescue
  • Die Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf Gottes Gnade
13951472/1484 Georg von Trapezunt
14011464 Nikolaus von Kues

Nicholas of Cusa.jpg

  • Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
  • Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit
  • Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft
14031472 Basilius Bessarion
  • Byzantiner und Platoniker
  • Begründete eine bedeutende Bibliothek
14331499 Marsilio Ficino
  • Erster Leiter der neuen Akademie in Florenz
14621524 Pietro Pomponazzi
14631494 Giovanni Pico della Mirandola
  • Trat für die Menschenwürde ein.
  • Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.
14691527 Niccolò Machiavelli
  • Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
  • Die drei Staatszwecke der Republik sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl
14731538 Agostino Nifo
  • übersetzte die Werke Averroës', vielgelesener Aristoteliker
14781535 Thomas Morus
14981576 Mario Nizolio
15061582 George Buchanan
15291597 Francesco Patrizi
  • Kritiker des Aristotelismus
15301596 Jean Bodin
15331589 Jacopo Zabarella
15411603 Pierre Charron
  • Schrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk
15481617 Francisco Suárez
  • Spätscholstiker
  • Vertrat aber die Freiheit des Einzelnen und die Idee des Staatsvertrages
15831640 Uriel Acosta
  • jüdischer Kritiker des Judentums
  • früher Vertreter eines Deismus
15851619 Lucilio Vanini
  • wurde in Paris als Ketzer verbrannt

Reformation

Die durch die Verkrustung der Kirche in der Scholastik ausgelöste Diskussion um ihre Reformbedürftigkeit führte unter der ÜberschriftZurück zur Schriftzur Reformation. Religiöse Riten wie Wallfahrten, Kasteiungen u.ä. wurden ebenso abgelehnt wie Ablassbriefe und Ämterkauf. Was alleine zählte, war das Wort, durch das der Mensch zu Gott findet. Dies war das Motiv zur wirkungsmächtigen Bibelübersetzung.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
13301384 John Wyclif
  • Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes
13691415 Jan Hus
  • Die Bibel ist die einzige Autorität
  • Begründete die Bewegung der Hussiten
14831556 Martin Luther

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14841531 Ulrich Zwingli
  • Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.
14931573 Johann Pfeffinger
14991560 Johannes a Lasco
  • Aus Polen stammender Reformator Frieslands
15091564 Johannes Calvin
  • Verfasste den Genfer Katechismus und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht
  • 1607 Ansiedlung von Protestanten in Ulster

Naturwissenschaftler

Den Übergang in die neue Zeit weisen auch sehr deutlich die italienischen Naturphilosophen, die erheblichen Mut beweisen mussten, weil sie immer wieder der Gefahr ausgesetzt waren, dass ihre neuen Erkenntnisse von der Kirche abgelehnt und sie von der Inquisition verfolgt wurden. Schrittweise setzten sie auch mit hohen persönlichen Opfern durch, dass die Ergebnisse empirischer Forschung nicht geleugnet werden konnten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
14731543 Nikolaus Kopernikus
14931541 Paracelsus
  • Kritisierte die herkömmliche Medizin
  • Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse (Laudanum)
15011576 Gerolamo Cardano
15091588 Bernardino Telesio
  • Licht und Wärme sind bewegende Urkräfte
  • gründete eine Akademie der Naturforscher
15191603 Andrea Cesalpino
  • Botaniker und Physiologe
15481600 Giordano Bruno

Giordano Phillipo Bruno - Livre du recteur - 1578.jpg

  • Starb wegen Pantheismus durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen
  • Verkündete die Unendlichkeit des Universums als System zahlloser vergänglicher Welten und Gott als Quelle ewigen Wandels
  • Gott ist das Lebensprinzip jedes Einzeldings, des größten und des kleinsten
  • Theorie der Monaden
15641642 Galileo Galilei
  • Fallgesetze als Ausgangspunkt der Mechanik
  • Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
  • Systematisches Experiment durch Eingriffe in die Natur
  • wahre Naturerkenntnis ist quantitativ
15681639 Tommaso Campanella
  • Utopie: Der Sonnenstaat
  • Verbrachte durch die Inquisition 27 Jahre im Kerker
  • alles Wissen ist Wahrnehmung (Sensualismus)
  • alle Welterkenntnis hat ihren Ursprung in der Selbsterkenntnis
15711630 Johannes Kepler
  • Bestätigte Kopernikus mathematisch
15921655 Pierre Gassendi
  • Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
  • Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander

Frühe Neuzeit 16001800

Die Philosophie in der Zeit von Barock und Aufklärung (17. und 18. Jahrhundert) ist ein Abschnitt der Philosophiegeschichte, der einerseits vom neuen naturwissenschaftlichen Weltbild und den dazugehörigen mathematischen Methoden (analytische Geometrie, Analysis) bestimmt war; andererseits trieb das Streben nach Freiheit und Bürgerrechten auf Umwälzungen zu, die in der Französischen Revolution gipfelten. Der Ansatz des Rationalismus, der das Subjekt und die Vernunft in den Vordergrund stellte, stand im Widerstreit zu dem des Empirismus, der in seiner philosophischen Welterklärung nur solche Hypothesen akzeptierte, die sich auf sinnliche Wahrnehmung zurückführen lassen.

Rationalismus

Der Rationalismus (von lateinisch ratioVernunft) ist eine Annahme, derzufolge der Verstand die objektive Struktur der Wirklichkeit zu erkennen vermag, und zwar sowohl auf physikalischem, metaphysischem als auch auf moralischem Gebiet.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
15961650 René Descartes

Frans Hals - Portret van René Descartes.jpg

  • Systematischer Zweifel verdrängt nicht die Gewissheit eigenen Bewusstseins (Cogito ergo sum)
  • es gibt evidente Vorstellungen (eingeborene Ideen), insbesondere das Dasein Gottes (eigener Gottesbeweis) und die Wahrheiten der Mathematik
  • Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend
16231662 Blaise Pascal

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  • Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und Literat
  • Pensées sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben
16321677 Baruch de Spinoza

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  • Begründer der modernen Bibelkritik
    • Die Erkenntnis Gottes aus der Vernunft hat Vorrang vor der Offenbarung (Bibel)
  • Metaphysik
    • Eine Substanz ist Ursprung allen Seins (Monismus)
    • Diese eine Substanz ist Gott
    • Alles Sein hat Anteil an dieser Substanz (Pantheismus)
    • Jeder körperliche Vorgang hat ein geistiges Pendant und umgekehrt (Parallelismus von Körper und Geist)
  • Erkenntnistheorie
    • Nur adäquate Ideen führen zu wahrer Erkenntnis
    • Nur auf Gott bezogene Ideen können adäquat sein
  • Ethik
    • Erziehung zur Vernunft (nur diese liefert adäquate Ideen)
    • Streben nach adäquaten Ideen
    • Selbstbestimmung durch adäquate Handlungen
    • Es gibt keine absolute Freiheit
    • Freiheit heißt vielmehr Handeln aus adäquaten Ursachen und Ideen
  • Politische Philosophie
    • Im Naturzustand strebt alles danach, sein Sein zu erhalten
    • Eine staatliche Gemeinschaft erhöht die Chance auf Selbsterhaltung
    • Der Staat strebt ebenfalls nach Selbsterhaltung
    • Diese ist aber nur gewährleistet, wenn vernünftig (im Sinne der Bürger) regiert wird
16461716 Leibniz

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Okkasionalismus

Der Okkasionalismus (von lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) vertrat die zentrale These, dass Körper und Geist keinen kausalen Einfluss aufeinander haben, sondern durch Gott vermittelt sind.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
16251699 Arnold Geulincx
  • Gott istgelegentlichjeder Handlung tätig
16261684 Géraud de Cordemoy
  • Physiologe
16381715 Nicolas Malebranche

Andere Philosophen

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
15571638 Johannes Althusius
15751624 Jakob Böhme
  • Mystiker: Gott als Leben, Kraft und Wille
  • Die Welt ist wie ein Baum, von de Wurzel bis zur Blüte vom Lebenssaft des Einen durchdrungen.
  • Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein.
15831645 Hugo Grotius
  • Begründer des Völkerrechts
  • unveräußerliches Recht an der Person
1614-1687 Henry More
getauft 1624; † 1677 Angelus Silesius
16321694 Samuel von Pufendorf
16681744 Giambattista Vico
  • Geschichtsphilosoph

Britischer Empirismus

Der Empirismus (griechisch εμπειρισμός, Erfahrung) ist eine erkenntnistheoretische Richtung in Philosophie und Psychologie, die alle Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen ableitet. Als logischer Empirismus und Konstruktiver Empirismus wirkt er bis in die Gegenwartsphilosophie.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
15611626 Francis Bacon
  • Wissen ist Macht
  • Forderte naturwissenschaftliche Forschung (ars inveniendi)
  • Induktion als Fortschritt vom Konkreten zum Allgemeinen
  • Schrieb die Utopie: Neu Atlantis
15881679 Thomas Hobbes

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  • Alle Naturerkenntnis basiert auf Geometrie
  • Philosophie ist die Lehre von der Bewegung der Körper
  • Staatsphilosophie
    • Im Naturzustand herrscht ein Kampf aller gegen alle (bellum omnium contra omnes)
    • Es gibt keine naturgegebenen Rechte, die das Miteinander regeln (homo homini lupus est)
    • Die Sicherheit des Einzelnen ist permanent gefährdet
    • Deshalb schließen die Menschen einen (unkündbaren) Gesellschaftsvertrag
    • Ziel ist die Schaffung einer öffentlichen Ordnung
    • Die individuelle Freiheit wird zugunsten der Sicherheit eingeschränkt
    • Die Ausübung der Staatsgewalt wird auf einen Souverän übertragen
    • Die Macht des Souveräns ist absolut und ungeteilt (absolutistische Staatstheorie)
    • Widerstand ist nur bei einer Gefährdung des Selbstbehauptungsrechts des Einzelnen oder des Volkes legitim
    • Seine Legitimation erhält der Souverän vom Volk und nicht mehr von Gott
16111677 James Harrington
  • Politischer Philosoph
  • Utopie: The commonwealth of Oceana
16321704 John Locke

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  • Frage nach dem letzten Grund von Sein ist nicht beantwortbar
  • Empirismus
    • Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
    • Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen ist“ (Sensualismus)
    • Der Verstand verarbeitet die Sinneswahrnehmungen weiter
  • Mechanistisches Weltbild
  • Staatsphilosophie
    • Privateigentum, Freiheit und Leben sind von Gott verliehene Naturrechte
    • Jeder ist bei der Durchsetzung dieser Rechte aber auf sich allein gestellt
    • Der Naturzustand ist also ein Rechtsraum ohne Rechtsgleichheit und Rechtssicherheit
    • Zur Herstellung von Rechtsgleichheit und -sicherheit schließen die Menschen einen Gesellschaftsvertrag
    • Die Aufgabe, die Naturrechte durchzusetzen wird darin treuhänderisch an die politische Gemeinschaft (Staat) delegiert
    • Höchstes Organ ist die Legislative (die Regierung), sie repräsentiert das Volk
    • und kontrolliert die Exekutive, den Monarchen (konstitutionelle Monarchie)
    • Die Legislative ist absetzbar, wenn sie den Gesellschaftsvertrag bricht
    • Das Volk ist somit Souverän, der Herrscher erhält seine Legitimation vom Volk und ist nicht mehr Herrscher von Gottes Gnaden
    • Hatte wesentlichen Einfluss auf die Verfassung der Vereinigten Staaten
16851753 George Berkeley
  • Empirist und Idealist
  • Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percepi)
  • Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins
  • 1707 Realunion von England und Schottland
16941746 Francis Hutcheson
  • Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte.
17111776 David Hume

David Hume.jpg

  • Empirist mit Skepsis
  • Stellte das Prinzip der Induktion in Frage
  • Religionskritiker und Ökonom
17231790 Adam Smith
  • Nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker
  • sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand.

Weitere britische Aufklärer

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
16711713 Lord Shaftesbury
  • Schrieb über Freiheit und Moral
  • Wandte sich gegen Hobbes' Egoismus
16781751 Lord Bolingbroke
  • Bewirtete Voltaire im Exil
17211793 William Robertson
17231816 Adam Ferguson
17281777 Thomas Reid
17291797 Edmund Burke
  • Antiaufklärer
  • Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.
17371794 Edward Gibbon
  • Historiker
  • The History of the Decline and Fall of the Roman Empire

Französische Aufklärer

Das Zeitalter der Aufklärung ist eine Epoche in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Es ist die Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt. Aufklärung als bürgerliche Emanzipation erstreckt sich etwa von 1730 bis 1800. Diese Periode wurde vor allem durch die von Diskussionen um die mehrfach verbotene Encyclopédie in Frankreich bestimmt („le siècle des lumières: das Zeitalter der Lichter). Im Politischen hatte sie ihren Höhepunkt in der französischen Revolution.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
16121694 Arnauld
16471706 Bayle
16891755 Montesquieu

Montesquieu 1.png

  • Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
  • Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung
16941778 Voltaire
  • Kritiker des Absolutismus, des Klerus und der Feudalherrschaft
16981759 Maupertuis
  • Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung
17091751 La Mettrie

Julien Offray de La Mettrie.jpg

  • Materialist, Atheist und Religionskritiker
  • Die Seele ist eine Körperfunktion
  • Schuldgefühl („remords“) ist Erzübel des Menschen
  • Angefeindet von frz. Aufklärern (F.A. Lange:Prügelknabe“)
17121778 Rousseau

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17131784 Diderot
17151771 Helvétius
  • Sensualist und Materialist
  • Arbeitete an der Enzyklopädie mit.
17151780 Condillac
  • Sensualist wie John Locke
  • Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)
17171783 dAlembert

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  • Mathematiker und Physiker
  • Mitbegründer der Encyclopédie
17231789? d'Holbach
  • Materialist, der die Religion als die größte Feindin der Moral sah.
  • Mitarbeiter der Encyclopédie.
17351820 Robinet
  • Sensualist
17401814 de Sade
  • radikalisierte den französischen Materialismus zum Amoralismus
17431794 Condorcet
  • Liberaler Enzyklopädist
  • Legte seinen Adelstitel ab.
  • 1794 Terrorregime Robespierres
  • 1796 Napoleon wird Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte
17481836 Sieyes
  • Vertreter des Dritten Standes
  • trug maßgeblich zur neuen Verfassung bei
  • vertrat eine repräsentative Demokratie
  • setzte Trennung von Staat und Kirche durch
17601797 Babeuf

Deutsche Aufklärer

In der Nachfolge von Leibniz war die deutsche Aufklärung geprägt durch den Rationalismus und die von Christian Wolff ausgehende Schule des Wolffianismus. Ursprünglich selbst in dieser Tradition stehend, wurde Immanuel Kant zum Mahner, der in seinen drei Kritiken auf die Grenzen der Vernunft verwies. Indem er die spekulative Metaphysik aufhob und nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis fragte, gab er der abendländischen Philosophie eine neue Denkrichtung.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
16551728 Christian Thomasius
  • Mitinitiator der deutschen Aufklärung
  • hält als erster Philosoph Vorlesungen in deutscher Sprache
  • 1701 Friedrich III. von Brandenburg wird Friedrich I. von Preußen
16791754 Christian Wolff

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  • rationalistische, in Deutschland im 18. Jahrhundert vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
  • Schuf grundlegende Begriffe wieBedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich
17001766 Johann Christoph Gottsched
  • Schüler Wolffs
  • Übersetzte das Lexikon von Bayle
17121775 Christian August Crusius
  • Gegner Wollfs
  • Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund
  • 17401786 Friedrich II., der alte Fritz oder Friedrich der Große
17141762 Alexander Gottlieb Baumgarten
  • Begründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
  • Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.
17241804 Immanuel Kant

Immanuel Kant (painted portrait).jpg

17281777 Johann Heinrich Lambert
  • Mathematiker und Erkenntnistheoretiker
  • Stand mit Kant in regem Briefkontakt.
17291781 Lessing
  • Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
  • Gab wichtige Impulse in der Ästhetik
17291786 Moses Mendelssohn
  • Wirkte für die Verbindung der Religionen
  • Freund Lessings
17361805 Johannes Nikolaus Tetens
  • Nähe zu Leibniz und Wolff
17421798 Christian Garve
  • Populärphilosoph und Emprist
  • Anonyme, verstümmelnde Rezension der "Kritik der reinen Vernunft"

19. Jahrhundert

Die Philosophie des 19. Jahrhunderts reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann.

Romantik

Die Romantik ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten Zeit der Aufklärung zu verstehen. Bei Vernunft und Wissenschaftlichkeit kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für Literatur und Musik waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17301788 Johann Georg Hamann
  • Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
  • Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens
17431819 Friedrich Heinrich Jacobi
  • Philosophie führt zu Atheismus und Fatalismus
  • Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.
17441803 Johann Gottfried Herder

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17591805 Friedrich Schiller
  • Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
  • zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen
17651841 Franz von Baader
  • Versuchte mit dem Konzept einer Weltseele den Primat des Subjekts zu überwinden.
17721829 Friedrich Schlegel
  • Kultur- und Sprachphilosoph
  • Begründer der romantischen Schule
17681834 Schleiermacher
  • Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität
  • Bedeutende Impulse für die Hermeneutik

Deutscher Idealismus

Der Deutsche Idealismus ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (um 17901850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik unmittelbar zuzurechnen sind. Kennzeichnend für die drei herausragenden Philosophen ist das spekulative System, in dem das Ich, das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das Ding an sich ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen Glauben und Wissen, zwischen Sein und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem System des Geistes überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und Offenbarung sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17621814 Fichte

Johann Gottlieb Fichte.jpg

  • Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
  • Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
  • Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.
17751854 Schelling

Schelling 1848.jpg

  • Das Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
  • Alles enthält zwei gegensätzliche KräfteEndlichkeit und Unendlichkeit etc.
17701831 Hegel

Hegel portrait by Schlesinger 1831.jpg

  • Der gesamte Weltprozess ist Selbstentfaltung des absoluten Geistes (Weltgeist)
  • Er entlässt sich in die fremde Form der Natur und kommt durch die Geschichte hindurch im Menschen zu sich
  • Dialektik als Entwicklungsprinzip: TheseAntitheseSynthese
  • Logik (These)
    • Wissenschaft von der reinen, noch nicht entäußerten, raum- und zeitlosen Idee (der Idee an-sich)
    • In der reinen Idee stellt sich Gott dar
  • Naturphilosophie (Antithese zur Logik)
    • Wissenschaft von der Idee in ihrem Anders-sein als räumlichen und zeitlichen Bedingungen unterworfener entäußerter, entfremdeter Idee
  • Geistphilosophie (Synthese aus Logik und Naturphilosophie)
    • Wissenschaft von der Idee, die aus dem Anders-sein zu sich zurückkehrt
    • Subjektiver Geist (These)
      • Betrachtet wird der einzelne Mensch
      • Der Geist wird sich hier erstmalig seiner selbst bewusst
    • Objektiver Geist (Antithese)
      • Betrachtet wird das Kollektiv (Familie, Gesellschaft, Staat) im geschichtlichen Kontext
      • Ziel der Geschichte ist die Verwirklichung des Weltgeistes, er lenkt den Verlauf der Geschichte
      • Der Verlauf der Geschichte muss also vernünftig sein
      • Der subjektive Geist tritt in die objektive Ordnung ein, es gelten überindividuelle Gesetze (Ethik)
      • Staat als konkrete Gestalt der sittlichen Idee
    • Absoluter Geist (Synthese von subjektivem und objektivem Geist)
      • Der Geist ist aus dem Anders-sein zurückgekehrt und ganz bei sich selbst
        • Kunst: durch äußere Sinnlichkeit offenbarte Harmonie
        • Religion: durch innere Gegenwart offenbarte Harmonie
        • Philosophie: Synthese von Kunst und Religion, es herrscht der reine Gedanke, die Idee ist zu sich selbst gekommen

Hegelianismus

Hegelianismus ist eine Sammelbezeichnung für die sich an Hegel anschließenden oder sich auf ihn berufenden philosophischen Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert.

Rechtshegelianer
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17801846 Philipp Konrad Marheineke
17811861 Carl Friedrich Göschel
17861869 Johannes Schulze
17861853 Georg Andreas Gabler
17981839 Eduard Gans
17911866 Leopold von Henning
18011893 Karl Ludwig Michelet
18011871 Ludwig Boumann
18021873 Heinrich Gustav Hotho
18051873 Karl Rosenkranz
  • 1815 Ceylon wird britische Kolonie
18051892 Johann Eduard Erdmann
Linkshegelianer
18081874 David Friedrich Strauß
  • Sorgte mit dem WerkDas Leben Jesu, kritisch bearbeitetfür die Spaltung der Hegelianer
18041872 Ludwig Feuerbach

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  • Materialist ("Der Mensch ist, was er isst")
  • Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
  • Religion ist ein anthropologisches Phänomen
  • Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde
18061856 Max Stirner
  • Mir geht nichts über Mich
  • Geist, Religion, Werte sind nichts alsSparren
18141876 Bakunin
18181883 Karl Marx

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18201895 Friedrich Engels
  • Philosophischer Wegbegleiter und (auch finanzieller) Förderer von Karl Marx
  • Hat an der Theorie und den Werken von Karl Marx mitgearbeitet
  • Herausgeber von Marx-Werken nach dessen Tod
18091882 Bruno Bauer
18021880 Arnold Ruge
  • 1818 Chile wird unabhängig
18071887 Friedrich Theodor Vischer
Ausland
17921867 Victor Cousin
  • Verbreitete als erster Hegels Philosophie in Frankreich
18171883 Bertrando Spaventa
  • Italienischer Idealist

Historismus

Historismus bezeichnet eine im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland einflussreiche philosophische und geschichtswissenschaftliche Strömung. Sie hebt die Geschichtlichkeit des Menschen hervor, seine Verankerung in einer Tradition und das Bewusstsein, durch die Vergangenheit geprägt zu sein, und betrachtet jegliche Ideen und Institutionen wie Staat und Nation nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll im Historismus nicht durch philosophische oder metaphysische Überbauten erklärt werden, statt dessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17761831 Barthold Georg Niebuhr
  • 1819 USA erwirbt Florida von Spanien
17781841 Friedrich Ast
  • Systematische Geschichtsphilosophie, Platonforscher
17951886 Leopold von Ranke
18051859 Alexis de Tocqueville
18081884 Johann Gustav Droysen
  • 1821 Mexiko wird unabhängig
18341896 Heinrich von Treitschke
  • 1829 Emanzipation der Katholiken in Großbritannien
18171903 Theodor Mommsen
  • Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit
18181897 Jacob Burckhardt
  • 1830 Frankreich beginnt Eroberung von Algerien
18261871 Friedrich Ueberweg
  • Philosophiehistoriker und Aristoteliker
18621954 Friedrich Meinecke
18661952 Benedetto Croce
  • 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland (Adler)

Positivismus und Naturwissenschaft

Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus überwiegend mit Grundfragen des Geistes und der Erkenntnis beschäftigte, fanden in den Naturwissenschaften und in der Technik deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des Empirismus. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in Frankreich und in England im sogenannten Positivismus. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften und die in ihr definierten Objekte erklärt werden soll.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17751836 André-Marie Ampère
  • unterschied kosmologische und noologische Wissenschaften
  • Relationsbegriffe wie Raum, Zeit, Zahl, Kausalität haben absolute Gültigkeit
17981857 Auguste Comte
  • Vertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
  • Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv
17481832 Jeremy Bentham
17941866 William Whewell
  • breite naturwissenschaftliche Bildung, Wissenschaftstheoretiker
  • Seine Untersuchungen zur Induktion beeinflussten Charles S. Peirce' Theorie der Abduktion.
18061873 John Stuart Mill

JohnStuartMill.JPG

18251895 Thomas Henry Huxley
18201903 Herbert Spencer
17731843 Jakob Friedrich Fries
  • Wollte die Philosophie Kants mit neueren psychologischen Erkenntnissen verbinden
17761841 Johann Friedrich Herbart
  • Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
  • Herausragender Pädagoge
17811848 Bernard Bolzano
  • Bedeutender Logiker
18081896 Ernst Kapp
18171895 Carl Vogt
18221893 Jakob Moleschott
  • Energie als Naturkreislauf
  • Populärphilosoph
18241899 Ludwig Büchner
  • Sensualist und Populärphilosoph
18181896 Emil Heinrich Du Bois-Reymond
18361913 Wilhelm Schuppe
  • Einheit von Logik und Erkenntnistheorie
  • Begründer der Immanenzschule
18371885 Ernst Laas
  • Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt.
James Clerk Maxwell (18311879)
18381916 Ernst Mach

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  • bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
  • Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.
18431896 Richard Avenarius
18341919 Ernst Haeckel
  • Verbreitete die Evolutionstheorie
  • Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich
18171881 Rudolf Hermann Lotze
  • Bekämpfte den Vitalismus
  • Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
  • Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die Wertphilosophie
18731942 Heinrich Gomperz
  • Später Vertreter des Empiriokritizismus

Andere Philosophen des 19. Jahrhunderts

Das 19. Jahrhundert brachte einige große Philosophen hervor, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Vor allem sind es Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als dieRichtungsphilosophenBeachtung auch im 20. Jahrhundert fanden.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17671835 Wilhelm von Humboldt
  • Humanist und Bildungspolitiker
  • Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
  • Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher
17881860 Arthur Schopenhauer

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  • Die Außenwelt ist Erscheinung
  • Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
  • Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der Kunst aufgehoben werden
  • Ethik auf Grundlage des Mitleids
18021872 Friedrich Adolf Trendelenburg
  • Aristoteliker
18131855 Søren Kierkegaard

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  • (Mit-) Begründer der Existenzphilosophie
  • Religion ist keine Angelegenheit der Erkenntnis, sondern des Glaubens
  • Gott ist tiefgehend anders
  • Jeder Mensch steht mit seinen existentiellen Problemen als Einzelner vor Gott
  • Grundkategorien sind Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung
  • Es gibt keinen objektiven Halt, der Einzelne ist immer wieder auf seine eigene Existenz zurückgeworfen
  • Aufgabe des Menschen ist die Verwirklichung seines Selbst
  • Dabei Unterscheidung dreier Existenzformen
    • Ästhetische Existenz: Zustand der Verzweiflung; der Mensch lebt vom Äußerlichen und Sinnlichen
    • Ethische Existenz: Unabhängigkeit vom Äußeren; der Mensch führt ein ernstes bewusstes Leben, in dem er sich als Sünder erkennt und sich aus seiner Verzweiflung befreit
    • Religiöse Existenz: Glaube an Gott, der allein den Menschen von der Sünde befreien kann; vollendete Existenz des Menschen als Selbst
18401912 Gideon Spicker
  • strebte nach einer Religion in philosophischer Form auf naturwissenschaftlicher Grundlage
18441900 Friedrich Nietzsche

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  • Verabscheut alle Ideologien ("Götzen"), insbesondere die der Moderne
  • Wegbereiter postmodernen Denkens
  • Deutet das menschliche Leben als Kampf zwischen aktiver und reaktiver Kraft
  • Dieser Kampf schwächt den Menschen, das Leben verkümmert, es verliert an Macht
  • Kritik der herrschenden Moral
  • Herrenmoral vs. Sklavenmoral
  • Die herrschende christliche Moral ist Sklavenmoral
  • Stellt der jüdisch-christlichen Tradition die griechisch-antike Tradition
  • und im Bereich der Kunst das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
  • Fordert "Umwertung aller Werte", also Herstellung einer Herrenmoral, als natürlicher Weltordnung
  • Ziel ist der Übermensch (Affe - Mensch - Übermensch)
  • Der Übermensch ist gekennzeichnet durch

Neukantianismus

Als Neukantianismus wird eine philosophische Strömung bezeichnet, die sich nach dem Abebben des Idealismus als Gegenbewegung zu dem sich immer mehr ausbreitenden, stark in den Naturwissenschaften verwurzelten Materialismus entwickelte. Hierbei wurde die Forderung erhoben, wieder direkt auf Immanuel Kant zurückzugehen und eine Philosophie zu entwickeln, die den Ansprüchen der damals modernen Wissenschaften genügte.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18141908 Eduard Zeller
  • Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin
  • 1869 Gründung der SPD
18241907 Kuno Fischer
  • Philosophiehistoriker
18281878 Friedrich Albert Lange
  • kritischeGeschichte des Materialismus
18401912 Otto Liebmann
  • Auf Kant muss zurückgegangen werden
18421918 Hermann Cohen
  • Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
  • Begründer der Marburger Schule
18441924 Alois Riehl
18481915 Wilhelm Windelband

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  • Lehre von den allgemeingültigen Werten
  • Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
  • Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen
18491921 Franz Staudinger
  • ethischer Marxist
  • Wegbereiter der Konsumgenossenschaft
18521933 Hans Vaihinger
  • Philosophie des Als Ob
  • Begründer der Kant-Studien
18541924 Paul Natorp
  • Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
  • Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.
18561938 Rudolf Stammler
  • Rechtsphilosophie
18601928 Karl Vorländer
  • Geschichtsphilosoph und Marxist
  • Kant Biograph und Herausgeber
18631936 Heinrich Rickert
  • Wertphilosophie
  • Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft
  • 1878 Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie („Sozialistengesetz“)
18691947 Jonas Cohn
  • Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
  • Wertethiker
18691955 Robert Reininger
  • Psychophysisches Problem und Wertphilosophie
18751915 Emil Lask
  • Kategorienlehre und Urteilslehre
  • 188185 Herrschaft des Mahdi
18741945 Ernst Cassirer

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18751947 Richard Hönigswald
  • Das Grundproblem des Gegebenen
  • Allgemeine Methodenlehre
18771942 Bruno Bauch
  • Rezipierte Frege
  • Vaterländische Position in der NS-Zeit
18781946 Arthur Liebert
  • Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?

Psychologismus

Die Vertreter des Psychologismus gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim Psychologismus im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von Motivation. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
17981854 Friedrich Eduard Beneke
  • Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie.
18011887 Gustav Theodor Fechner
  • Wollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten.
18181903 Alexander Bain
18321920 Wilhelm Wundt
  • Vertrat einen psychophysischen Parallelismus
  • Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
  • Arbeiten zur Logik und zur Induktion
18381917 Franz Brentano

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  • 1884 Deutsches Reich erwirbt Kolonien (Kamerun, Südwestafrika, Togo, u.a.)
18421906 Eduard von Hartmann
  • Kritischer Realismus
  • Philosophie des Unbewussten
  • 1885 Berliner Kongokonferenz, weitere Kolonie in Ostafrika (Ruanda-Urundi)
18471914 Anton Marty
  • Schüler Brentanos, Studien zu den Sprachfunktionen
18481936 Carl Stumpf
  • Schüler Brentanos und Lehrer Husserls
18511914 Theodor Lipps
  • 1887 Annexion von Macao durch Portugal
18531920 Alexius Meinong
  • Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen.
18591932 Christian von Ehrenfels
18611934 James Mark Baldwin
18731926 Rudolf Eisler
  • Anhänger Wundts, Lexikograph, Kantspezialist

Pragmatismus

Der Pragmatismus (von griech. pragmaHandlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der Lebenswelt ausgeführt werden, verbindet. Sie geht davon aus, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diesen angewiesen bleibt. Der Pragmatismus stellt die erste eigenständige US-amerikanische philosophische Strömung dar.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18391914 Charles S. Peirce

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18421910 William James
  • Skeptiker und strikter Empirist
  • Theorien sind wahr bei brauchbarer Erklärung
18591952 John Dewey
  • Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie
  • 1889 Alters- und Invalidenversicherung im Deutschen Reich
18631931 George Herbert Mead
  • Symbolischer Interaktionismus
  • Sozialbeheaviorismus
18641937 F.C.S. Schiller
  • Pragmatismus alsHumanismuszur Rechtfertigung des Fortschritts- und Freiheitsgedankens

Lebensphilosophie

Lebensphilosophie ist eine Richtung der Philosophie, die in Frankreich und in Deutschland als Gegenentwurf zu den Naturwissenschaften und der einseitigen Betonung der Rationalität entwickelt wurde. Das Werden des Lebens, die Ganzheitlichkeit kann demnach nicht allein mit Begriffen und Logik erfasst und beschrieben werden. Zu einem umgreifenden Leben gehören ebenso nicht-rationale, kreative und dynamische Elemente.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18331911 Wilhelm Dilthey

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  • Begründung der Geisteswissenschaften als eigenständigen Wissenschaftsbereich
  • Erleben von ZusammenhängenUnterschied von Erklären und Verstehen
  • Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion
18461926 Rudolf Eucken
  • arbeitete über Der Sinn und Wert des Lebens und Geistige Strömungen der Gegenwart
  • philosophischer Gegner des befreundeten Ernst Haeckel
18491951 Henri Bergson
  • Erlebte Zeit als Seelenzustand
  • Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition
18581918 Georg Simmel

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  • Wahrheit ist ein von der Psyche unabhängig geltendes Reich
  • Sollen ist eine ursprüngliche Kategorie
  • Philosophie des Geldes: Geld wird Gott
  • Begründer der Stadtsoziologie
18671941 Hans Driesch
  • Vertreter des Neovitalismus
  • 1897 Korea löst sich von China
18721956 Ludwig Klages
  • Gegensatz von Leib und Seele
  • Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft
18781965 Georg Misch
18821929 Erich Becher
  • Es gibt überindividuell Seelisches

20. Jahrhundert

Mit den im Zuge der Industrialisierung sich immer mehr verstärkenden Phänomenen der Massengesellschaft, mit den durch die explosionsartige Entwicklung der Wissenschaften ausgelösten neuen Weltbildern (Relativitätstheorie, Quantenphysik, Psychoanalyse, Molekularbiologie, Informationstechnik, Gentechnik), den globalen Auswirkungen menschlichen Handelns (Völkermord durch den Nationalsozialismus, Nord-Süd-Konflikt, Umweltkatastrophen, drohende Klimakatastrophe) war die Philosophie des 20. Jahrhunderts mit zum Teil grundlegend neuen Perspektiven befasst.

Dies führte zu einer starken Heterogenität philosophischer Konzepte, die eine Einteilung in klassische Schulen kaum mehr möglich macht. Eine Klassifizierung des philosophischen Denkens in der Philosophie der Gegenwart verstößt immer gegen die tatsächlich vorhandene Vielfalt in der Kombination der einzelnen Positionen. Systematisch gemeinsam ist der Philosophie des 20. Jahrhunderts die Betonung der Bedeutung der Sprache.

Naturwissenschaftler

Die dynamische Entwicklung der Naturwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert hatte zu einer grundlegenden Veränderung des allgemeinen Weltbildes geführt, die mit der Relativitätstheorie und der neuen Atomphysik ihren Höhepunkt erreichte. Die Vorstellung allgemeingültiger Naturgesetze, die seit Isaac Newton herrschte, musste in Frage gestellt werden. Wenn auch für die Naturwissenschaftler in ihrer täglichen Arbeit die Frage der Weltanschauung im Hintergrund steht, haben sich doch eine Reihe prominenter Vertreter hierzu reflektierend geäußert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18581947 Max Planck
  • 1900 Boxeraufstand in China
18791955 Albert Einstein

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  • Seine Relativitätstheorie veränderte das Weltbild
  • Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus
  • 1902 Unabhängigkeit Kubas mit Unterstützung der USA
18851962 Niels Bohr
  • Das Prinzip der Komplementarität zeigt dass alle Forschung theoriegeladen ist.
18871961 Erwin Schrödinger
19001958 Wolfgang Pauli
  • Trug wesentlich zur Quantenmechanik Heisenbergs bei
  • Briefwechsel mit C.G. Jung zum psychophysischen Problem
19011976 Werner Heisenberg
  • 1906 erste Montessori Schule]] in Rom
19122007 Carl Friedrich von Weizsäcker

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  • Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
  • Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
  • Philosophie der Zeit
18561939 Sigmund Freud
18701937 Alfred Adler
18751961 Carl Gustav Jung
  • Mediziner, Analytische Psychologie
  • 1911 Mongolei proklamiert Unabhängigkeit von China
18751965 Albert Schweitzer

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18791963 Karl Bühler
18821961 Percy Williams Bridgman
18941964 Norbert Wiener
19011972 Ludwig von Bertalanffy
1903-1989 Konrad Lorenz
  • Vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie)
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie
19232007 Stephen Mason
  • Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen
1925-2005 Rupert Riedl
  • Meeresforschung, Systemtheorie der Evolution
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie

Geschichts- und Kulturkritik

Die Erfolge der Naturwissenschaften führten einerseits zu einem nahezu ungehemmten Fortschrittsglauben. Gleichzeitig entstanden durch starkes Bevölkerungswachstum immer stärker ausgeprägte Phänomene der Massengesellschaft und Zweifel an den traditionellen Werten. Vor allem die Erfahrungen des 1. Weltkrieges verstärkten pessimistische Sichten auf die sich neu formierenden kulturellen Verhältnisse.

18561915 Karl Lamprecht
  • Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte.
18801936 Oswald Spengler
18791960 Herman Nohl
18801962 Theodor Litt
  • Kulturphilosoph und Pädagoge
18801948 Ernst von Aster
  • Geschichte der Philosophie, Psychoanalyse
18821963 Eduard Spranger
  • Knüpfte an die Lebensphilosophie an
18831953 José Ortega y Gasset
  • Nähe zur Lebensphilosophie
18851981 William James Durant
  • Kulturgeschichte der Menschheit aus ganzheitlicher Perspektive
  • menschliches Verhalten als Konstante
18891975 Arnold J. Toynbee
  • Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
  • Abkehr vom Eurozentrismus
18921964 Alexandre Koyré
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Hegel
19031974 Joachim Ritter 4. November 1918 Kieler Matrosenaufstand
19041965 Hans Barth
  • Ideengeschichte der Politik; Wahrheit und Ideologie
19071981 Othmar Anderle
  • Theoretische Geschichteals Fach
  • Geschichtsforschung hat den wissenschaftstheoretischen Anforderungen aller empirischen Wissenschaften zu entsprechen
1911-1995 Emil Cioran
  • Aphoristiker und radikaler Kulturkritiker - von Nietzsche inspiriert
  • Vorwegnahme der Dekonstruktion
19201996 Hans Blumenberg
  • Metaphorologie

1926

Hermann Lübbe

1927

Robert Spaemann
  • Ethik auf christlicher Grundlage

1928

Odo Marquard
  • Skeptische Philosophie der Endlichkeit
19431998 Panajotis Kondylis
  • Begründung von Normen ist der vergebliche Versuch einem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben
  • Betrachtungen zur Ideengeschichte der Aufklärung, des Konservativismus und des 20. Jahrhunderts

Phänomenologie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18591938 Edmund Husserl

Edmund Husserl 1900.jpg

  • Begründer derPhänomenologieals strenge Wissenschaft
  • Wahrheit als Evidenz
  • Wesensphilosophie
    • Untersuchung des Bewusstseins und seiner Produkte (Phänomene)
    • Bewusstseinsinhalte sind eigenständig und somit nicht bloßsubjektiv verzerrteobjektive Welt
    • Bewusstsein ist immer intentional, d.h. auf etwas gerichtet
    • Phänomene sind unmittelbar (intuitiv) voraussetzungslos erfahrbar
    • Ablehnung des Psychologismus
    • Methode der eidetischen Reduktion (Wesensschau)
    • Später Hinwendung zur transzendentalen Phänomenologie, in der er Kants Trennung von Verstand und Sinnlichkeit aufhebt
    • Demzufolge ist Bewusstsein absolute welterzeugende Instanz (tranzendentales Bewusstsein)
  • Wertphilosophie
    • Werte können phänomenologisch gefühlt werden
18701941 Alexander Pfänder
  • Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit
18801937 Moritz Geiger
  • Phänomenologie des ästhetischen Genusses
18811966 Ludwig Binswanger
18831917 Adolf Reinach
  • Phänomenologie in der Rechtswissenschaft
  • entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte
18861957 Antonio Banfi
  • Kulturphilosoph, Kritiker Croces
  • verbreitete die Ideen Husserls in Italien
18881966 Hedwig Conrad-Martius
  • Untersuchte das Problem der Realität
18891977 Dietrich von Hildebrand
18891964 Oskar Becker
  • Phänomenologie der Geometrie
  • negative Rolle in der NS-Zeit
18911942 Edith Stein
  • Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
  • Philosophische Begründung der Psychologie
18931970 Roman Ingarden
  • Phänomenologie im Bereich der Kunst
18961991 Hans Reiner
  • phänomenologisch fundierte Wertethik
18991959 Alfred Schütz
19001973 Aurel Kolnai
  • Fragen der Ethik
  • Phänomenologie der feindlichen Gefühle
19021991 Ludwig Landgrebe
  • phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte
  • 1926 Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
19051975 Eugen Fink
  • Arbeitete in der NZ-Zeit als Privatassistent von Husserl
  • untersuchte das Phänomen der "Welt"
19031991 Otto Friedrich Bollnow
  • Verband die Phänomenologie mit
  • Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik
19061995 Emmanuel Levinas

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  • Kritik der Ontologie
  • Widerstand gegen die Totalität
  • Philosophie zum Anderen
19071977 Jan Patočka
  • Die natürliche Welt als philosophisches Problem
19081961 Maurice Merleau-Ponty
  • Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung
*1918 Walter Biemel
  • Philosophie der Kunst, Heidegger-Schüler
19232004 Heinrich Rombach
  • Entwickelte eine Strukturontologie
*1928 Hermann Schmitz
*1934 Bernhard Waldenfels
  • Phänomene der Leiblichkeit und die Herausforderung durch das Fremde

Neuhegelianismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18321917 Adolf Lasson
18461924 Francis Herbert Bradley
18481923 Bernard Bosanquet
19491919 Josef Kohler
18541924 G.J.P.J. Bolland
18551916 Josiah Royce
18621932 Georg Lasson
18661925 John McTaggart Ellis McTaggart
18661952 Benedetto Croce
18691944 Léon Brunschvicg
18741944 Giovanni Gentile
18841974 Richard Kroner
18841964 Theodor Haering
18871969 Hans Freyer
19021968 Alexandre Kojève
  • Wiederbelebung der Philosophie Hegels in Frankreich
  • wirkte auf den Existenzialismus und den Poststrukturalismus
19031993 Karl Larenz
19071968 Jean Hyppolite
*1952 Pirmin Stekeler-Weithofer
*1960 Vittorio Hösle

Kritischer Realismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18541923 Wilhelm Jerusalem
  • pragmatische Wahrheitstheorie
  • Prinzip der Denkökonomie
  • Übersetzer von James
18591938 Samuel Alexander
18621915 Oswald Külpe
18631952 George Santayana
  • Die Realitätsvorstellung beruht auf einem rationalen Instinkt („Animal Faith“)
  • vier Seinsebereiche: Wesen, Materie, Wahrheit und Geist
  • der Geist verleiht der Welt Sinn
18731922 Arthur O. Lovejoy
18821950 Nicolai Hartmann
  • Ontologie zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus (Schichtenstruktur des Seins)
  • Das ideale Sein (Mathematik, Wesenheiten, Werte) ist zeitlos und unbegrenzt.
  • Das reale Sein (Unorganisches, Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell
  • materiale Wertethik
18881967 Aloys Wenzl
  • Verschiedene Wirklichkeitsschichten

Philosophische Anthropologie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18641944 Jakob Johann von Uexküll
  • Schuf wesentliche Grundlagen in der Biologie
  • Unterscheidung von Merkwelt und Wirkwelt
18741928 Max Scheler
  • Materiale Wertethik
  • Wesen des Menschen ist der Geist
18881965 Erich Rothacker
  • Kulturanthropologie
  • problematische Nähe zum Nationalsozialismus
18921985 Helmuth Plessner
  • Exzentrische Positionalität
  • anthropologische Gesetze von der natürlichen Künstlichkeit, vermittelten Unmittelbarkeit, dem utopischen Standort
19041976 Arnold Gehlen
  • Der Mensch als Mängelwesen
  • Kultur und Institutionen als Kompensation
19131994 Michael Landmann
  • Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur
*1928 Helmut Fahrenbach
  • Anthropologie und Existentialismus
*1943 Karl-Siegbert Rehberg
  • Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an

Existenzphilosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18741948 Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew
18781960 Paul Häberlin
  • Philosophie des großen JA
18831969 Karl Jaspers
  • Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
  • Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung
18831951 Louis Lavelle
  • verband Existenzphilosophie mit einem personalisierten Spiritualismus
18891941 Hans Lipps
  • Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis
18891976 Martin Heidegger

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18881974 Jean Wahl
  • Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
  • Impulsgeber für den französischen Existenzialismus
18901965 Heinrich Barth
  • Erscheinung und Wirklichkeit
18981983 Xavier Zubiri
  • forderte eine neue, an den naturwissenschaften orientierte Ontologie
19011990 Nicola Abbagnano
  • Existenz ist Seinssuche
18971973 Karl Löwith
  • stoische und skeptische Philosophie
19021968 Alexandre Kojève
  • Hegel und Heidegger
  • Lehrer von Sartre u.a.
19021991 Ernesto Grassi
  • Ohnmacht der rationalen Sprache
19031993 Hans Jonas
19051950 Emmanuel Mounier
19051980 Jean-Paul Sartre

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19051975 Wilhelm Weischedel
  • Der Gott der Philosophen
  • Kritik am dogmatischen Skeptizismus und Nihilismus
  • Philosophieren ist radikales Fragen ohne Aussicht auf endgültige Antworten
19131960 Albert Camus
  • Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
  • Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen

Kyōto-Schule

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18701945 Nishida Kitarō
  • Begründer der Kyōto-Schule
  • Philosophie ist die Suche nach dereinen Wahrheit
  • Versuch einer Synthese von Philosophie und Religion
18851962 Tanabe Hajime
  • Philosophie alsMetanoetik“ (Der Weg der Reue)
  • Nur wenn alle philosophischen Methoden verneint worden sind, ist Philosophie erst möglich.
19001990 Nishitani Keiji
  • verband Erfahrungen aus der Praxis des Zen-Buddhismus mit dem Existentialismus
*1944 Ryōsuke Ōhashi
  • Philosophie der Leere und des Mitgefühls (Compassion)

Sozialphilosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18551936 Ferdinand Tönnies
18581917 Émile Durkheim
18641920 Max Weber

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  • Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
  • Gesinnungs- und Verantwortungsethik
18931947 Karl Mannheim
18971990 Norbert Elias
  • Über den Prozess der Zivilisation
  • Von der Entstehung der Werte
  • Menschenwissenschaften
19001980 Erich Fromm
19251986 Michel de Certeau
  • Die Kunst des Handels
  • Soziologie des Alltagslebens
19271998 Niklas Luhmann
  • Begründer der soziologischen Systemtheorie
  • Variante des radikalen Konstruktivismus
  • Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme
*1934 Oskar Negt
  • Grundlagen der Gewerkschaften

Logischer Empirismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18821936 Moritz Schlick

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18791934 Hans Hahn
18801975 Victor Kraft
18821945 Otto Neurath
  • Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
  • Methode der Bildpädagogik
18841966 Philipp Frank
18911970 Rudolf Carnap
  • Logische Analyse der Wissenschaftssprache
  • Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
  • Modallogik und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion
18911953 Hans Reichenbach
  • Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
  • Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.
18951945 Felix Kaufmann
18961959 Friedrich Waismann
  • Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie
19021988 Herbert Feigl
19021985 Karl Menger
19051997 Carl Gustav Hempel
19061978 Kurt Gödel
19101989 Alfred Jules Ayer
  • Sprache, Wahrheit und Logik
  • Britischer Vertreter des Wiener Kreises
19162003 Georg Henrik von Wright
  • Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
  • Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises

Analytische Philosophie

Ausgangspunkt der analytischen Philosophie ist die Auffassung, dass viele Probleme der Philosophie durch einen ungenügend präzisen Umgang mit der Sprache hervorgerufen werden. Daher sind zunächst eine Klärung von Begriffen und eine logische Analyse der Sprache erforderlich. Ähnliche Auffassungen finden sich parallel und in wechselseitigem Austausch bei den Vertretern des logischen Empirismus. Im Ursprung befassten sich die Vertreter der analytischen Philosophie ganz vorwiegend mit Themen der Sprachanalyse. Im Verlaufe der Zeit verbreiterte sich das Spektrum. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die analytische Philosophie, nun eher als Methode verstanden, auf alle Themenbereiche der theoretischen und praktischen Philosophie ausgeweitet. Die meisten ihrer Vertreter behandeln neben der Sprache Fragen der Erkenntnistheorie, der Logik, der Philosophie des Geistes, metatheoretische Fragen sowie zugleich auch ethische Fragen. Eine Zuordnung zu einer der nachfolgenden Disziplin kann daher nur nach einem vorrangigen Schwerpunkt erfolgen.

Sprachphilosophie
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18481925 Gottlob Frege
  • Begriffsschrift (Sinn und Bedeutung)
  • Grundlagen der neueren Logik
18721970 Bertrand Russell

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  • Rückführung der Mathematik auf die Logik
  • Paradoxon der Mengenlehre
  • sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)
18731958 George Edward Moore
18891951 Ludwig Wittgenstein
  • Sprachanalyse zur Klärung von Sprachverwirrung
  • Sprachspiele und Sprachfamilien
  • "Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch"
18891957 Charles Kay Ogden
19001976 Gilbert Ryle
  • Mythos vom Mensch in der Maschine
  • Kategorienfehler = falscher Begriff im Kontext
19091988 Max Black
19111960 John Langshaw Austin
  • Sprechakttheorie
  • Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung
19131988 Paul Grice
19172003 Donald Davidson
  • Bedeutungstheorie
*1925 Michael Dummett

Michael Dummett September 2004.jpg

  • Grenzen der Theorie der Bedeutung
*1929 Noam Chomsky
19301971 Richard Montague
*1931 Keith Donnellan
*1932 Dagfinn Føllesdal
*1932 John Searle

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  • Weiterentwicklung der Sprechakttheorie
  • Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers
*1933 David Kaplan
*1938 Gilbert Harman
  • Quine-Schüler, Antirealismus und ethischer Relativismus
*1940 Saul Aaron Kripke
  • sprachphilosophischer Externalismus mit Kennzeichnung durch starre Designatoren
*1941 Eike von Savigny
  • Wittgenstein-Interpret
*1946 Scott Soames
  • Vertreter des Externalismus
*1946 Tyler Burge
  • gilt als Vertreter des Externalismus, Kritiker des Physikalismus
*1958 Stephen Neale
Logik
18581932 Giuseppe Peano
18621943 David Hilbert
  • Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik
18781956 Jan Łukasiewicz
19011983 Alfred Tarski
19021995 Joseph Maria Bocheński
19031930 Frank Plumpton Ramsey
  • Logiker und Freund Wittgensteins
  • Redundanztheorie der Wahrheit
19031995 Alonzo Church
*1919 Raymond Smullyan
*1929 Jaakko Hintikka
*1930 Nuel Belnap
*1949 Johan van Benthem
Ontologie
18611947 Alfred North Whitehead
19082000 Willard Van Orman Quine
  • Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar (Duhem-Quine-These)
  • Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
  • strikter Empirismus und Forderung eines Naturalismus = Abschaffung der Philosophie
  • sprachphilosophischer Holismus
*1916 Peter Geach
  • entwickelte einenanalytischen Thomismus
19192006 Peter Strawson
  • raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
  • Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
  • Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch
*1926 David Armstrong
*1932 Franz von Kutschera
  • Ontologischer Dualismus
*1942 Peter van Inwagen
  • Ontologie, Identität und Modalität; Indeterminist
*1951 Kevin Mulligan
*1952 Edward N. Zalta
Ethik
18771971 W. D. Ross
  • Das Richtige und das Gute“, deontologischer Intuitionismus
19081994 William Frankena
  • Metaethik, Theorie der normativen Ethik
19081979 Charles L. Stevenson
19122004 Alan Gewirth
  • rationalistische Ethik: Prinzip der natürlichen Konsistenz
19171981 John Leslie Mackie
  • antimetaphysische Moralphilosophie
19192002 Richard Mervyn Hare
  • Moralsprache ist vor allem präskriptiv
19192001 Elizabeth Anscombe
  • Frühe feministische Philosophin
  • Mitherausgeberin von Wittgenstein
*1920 Philippa Foot
19292003 Bernard Williams
  • Synthese aus verschiedenen historischen und kulturellen Positionen, Antireduktionismus
*1930 Ernst Tugendhat
  • Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst
  • Ethik und Anthropologie
*1940 Thomas M. Scanlon
*1942 Derek Parfit
  • Ethik, Vernunft und Person
*1946 Peter Singer
  • Begriff der Person als Problem der Ethik
  • Euthanasie und Abtreibung?
*1946 Dieter Birnbacher

Didaktik der Philosophie

*1947 Martha Nussbaum
*1952 Susan Wolf
*1952 Christine Korsgaard
  • die Quellen der Normativität
  • Moralphilosophie Immanuel Kants
Philosophie des Geistes
18871971 Charlie Dunbar Broad
19031997 John Carew Eccles
  • HirnforscherVertrat mit Popper einen Dualismus
19121989 Wilfrid Sellars
  • Mythos des Gegebenen
19161999 Roderick Chisholm
  • Primat des Intentionalen
  • apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit
*1920 J.J.C. Smart
*1929 Harry Frankfurt
  • Analyse des Freiheitsbegriffs
*1932 Fred Dretske
  • Analyse des Informationsbegriffs
  • im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes
*1933 Joseph Levine
  • Argument der Erklärungslücke
*1933 Ruth Millikan
*1934 Jaegwon Kim
*1935 Jerry Fodor
  • Language of Thought (Sprache des Denkens)
*1937 Thomas Nagel
  • Antireduktionismus („What is it like to be a bat“)
  • erkenntnistheoretischer radikaler Realismus („View From Nowhere“)
19412001 David Lewis
*1942 Daniel Dennett
  • Eliminativer Materialismus, vertritt das Konzept der Meme
  • führendes MItglied der Brights
*1942 Ned Block
*1942 Paul Churchland
  • Eliminativer Materialismus
*1943 John Perry
*1943 Frank Cameron Jackson
*1944 Peter Bieri
*1945 Ansgar Beckermann
  • Physikalismus
*1952 Joseph Levine
*1956 Michael Pauen
*1958 Thomas Metzinger
  • Theorie der Selbstmodelle
*1966 David Chalmers
  • Eigenschaftsdualismus
  • Kontroverse Position zu Dennett
Erkenntnistheorie
*1927 Edmund Gettier
*1936 Keith Lehrer
*1940 Ernest Sosa
  • vertritt eine auf Tugenden bzw. Werten (virtues) basierende Epistemologie
*1941 Robert Audi
*1943 Laurence Bonjour
  • Kohärenztheorie des Wissens
*1945 Susan Haack
  • entwickelte eine Position als Kombination von Fundamentalismus und Kohärentismus
  • vertritt einen Pragmatismus in Anlehnung an Charles S. Peirce
Neopragmatismus
19061998 Nelson Goodman
  • Symboltheorie
  • Weisen der Welterzeugung
19312007 Richard Rorty
  • Der Wahrheitsbegriff ist nur kulturrelativ zu verstehen
*1926 Hilary Putnam

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  • Wechselte vom Funktionalismus zum Naiven Realismus
  • Philosophie des Geistes: Die Welt ist nicht nur im Kopf
  • Gedankenspiel vom Gehirn im Tank
  • Universelle sprachliche Arbeitsteilung (Externalismus)
*1928 Nicholas Rescher
  • methodischer Pragmatismus
*1942 John McDowell
  • Zweite Natur
  • Undogmatischer Empirismus
*1950 Robert Brandom
  • Sprachpragmatiker, Inferenztheorie

Kritischer Rationalismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
19021994 Karl Popper
19192003 Ernst Topitsch
  • Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
  • Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper
*1921 Hans Albert
19341990 William Warren Bartley
*1939 Hubert Kiesewetter
*1940 Alan Musgrave
*1940 Kurt Salamun
*1942 David Miller
*1943 Gerhard Vollmer
*1955 Franz Wuketits
  • Vertreter der evolutionären Erkenntnistheorie

Politische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18671956 Julien Benda
  • Forderte ein Vereintes Europa (Untersuchung über die europäische Nation (1933))
  • Schrieb gegen den Nationalsozialismus (Die Schicksalsprüfung der Demokratien (1942))
18691966 Friedrich Wilhelm Foerster
  • Moralphilosoph
  • KriegsgegnerNS-Gegner
18881985 Carl Schmitt
  • antiliberaler Gegner des Pluralismus
  • dachte in der Tradition von Hobbes und Machiavelli
  • stand dem Nationalsozialismus nahe
18991973 Leo Strauss
  • Neokonservatismus
1899-1992 Friedrich August von Hayek
  • sozioökonomische und politische Philosophie des Liberalismus
  • Verfassung einer Gesellschaft freier Menschen
  • Theorie der kulturellen Evolution und des menschlichen Zusammenlebens in arbeitsteiligen Gesellschaften
  • Kritiker der Anmaßung von Wissen und des Kollektivismus
19011985 Eric Voegelin
  • Staatstheorie
19021992 Günther Anders
  • Pazifist und Atomgegener
  • warnte vor der Zerstörung der Humanität
1905-1983 Raymond Aron
  • Kritiker des Totalitarismus
  • Dialektik von Frieden und Krieg
  • Analyse der modernen Industriegesellschaften
19061975 Hannah Arendt

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19091997 Isaiah Berlin
  • Negative und Positive Freiheit
19212002 John Rawls
19301992 Allan Bloom
  • Kulturkritiker, wandte sich gegen den Egoismus in der modernen Gesellschaft
19322003 Ernst Vollrath
  • Theorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt)
*1933 Amartya Sen

Amartya Sen 20071128 cologne.jpg

19382002 Robert Nozick
  • Libertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls

Kommunitarismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
*1929 Amitai Etzioni
  • Die aktive Gesellschaft
*1929 Alasdair MacIntyre
  • will an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen
*1931 Charles Taylor
  • westliche Identität
*1935 Michael Walzer

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*1953 Michael Sandel
  • kritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls
*1939 Benjamin R. Barber

Neomarxismus und Kritische Theorie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18731937 Max Adler
18911937 Antonio Gramsci
  • Prägte den Begriff der Zivilgesellschaft
18851971 Georg Lukács
  • entwarf den Gedanken einerdemokratischen Diktatur des Proletariats
  • Ästhetiker
18921940 Walter Benjamin
  • verknüpfte Kunst- und Kulturkritik mit dem historischen Materialismus
18851975 Ernst Bloch
18951973 Max Horkheimer
  • grundsätzliche Kritik derbürgerlichen Gesellschaft
18981979 Herbert Marcuse
18991990 Alfred Sohn-Rethel
  • Materialistische Erkenntnistheorie
  • Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches
19031969 Theodor W. Adorno
19061985 Wolfgang Abendroth
  • Sozialgeschichte der europäischen Arbeiterbewegung
19071995 Leo Kofler
  • eigenständige Kritische Theorie
*1927 Leszek Kołakowski
  • Humanistischer Marxismus
*1927 Hans Heinz Holz
*1929 Jürgen Habermas

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*1931 Alfred Schmidt
*1933 Antonio Negri
19342004 Peter Bulthaup
*1941 Domenico Losurdo
*1943 Costanzo Preve
  • Antiliberalismus
*1949 Axel Honneth
  • Theorie der Anerkennung

Jüdische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18781965 Martin Buber

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18861929 Franz Rosenzweig
  • Interreligiöser Dialog
18971982 Gershom Scholem
19231987 Jacob Taubes

Religionsphilosophen

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18531924 Clemens Baeumker
  • katholischer Philosophiehistoriker
18651923 Ernst Troeltsch
  • Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule
  • Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte
18751949 Martin Grabmann
  • Geschichte der mittelalterlichen Philosophie
18781944 Joseph Maréchal
  • französischer Neuthomist
18811955 Pierre Teilhard de Chardin

Pierre Teilhard de Chardin.jpg

  • Leben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
  • Omegapunkt
1882-1937 Pawel Florenski
  • Philosoph, Dichter, Theologe, Kunstwissenschaftler, Mathematiker, Naturwissenschaftler - "russischer Leonardo da Vinci"
  • geprägt von der Naturauffassung Goethes und der späten Morallehre Tolstojs
  • Versuch einer Synthese von russischer Religions- und Kulturphilosophie mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts
  • Ziel der Aufhebung der neuzeitlichen Trennung von Menschlichkeit und Wissenschaftlichkeit
  • Metaphysik symbolistischer Ästhetik
18821973 Jacques Maritain
  • Neuthomist, Christlicher Humanismus
  • Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte
18841940 Peter Wust
  • Christliche Dialog- und Existenzphilosophie
18841978 Étienne Gilson
  • Neuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter
18851965 Romano Guardini
  • Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens
18861965 Paul Tillich
  • Religiöser Sozialist
  • Nähe zur Kritischen Theorie
18861968 Karl Barth
  • Dialektische Theologie
  • Bekennende Kirche
18841976 Rudolf Bultmann
  • Entmythologisierung der Schrift
  • Existenzialontologie
18911982 Alois Dempf
  • Neuthomist
18891972 Erich Przywara
  • Jesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen
19031992 Johannes Baptist Lotz
  • Neuthomist
  • Existenzialismus
19041997 Josef Pieper
  • Neuthomist
  • Philosophische Anthropologie
19041998 Hans-Eduard Hengstenberg
  • Jedes Seiende enthält Dasein, Wesen und Existenzprinzip
19292005 Béla Weissmahr
  • Begründung der Metaphysik durch das Argument der Retorsion
*1934 Richard Swinburne
  • Argumentiert für die Existenz Gottes mit der Methode des induktiven Schließens (Gott als Hypothese)
1906-1959 Daniil Leonidowitsch Andrejew
  • Dichter und Mystiker
  • entwarf mit Roza Mira (Die Weltrose) eine mythische Kosmogonie und Metaphilosophie der Menschheitsgeschichte

Rechtsphilosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18781949 Gustav Radbruch
18811973 Hans Kelsen
  • Konsequenter Rechtspositivist
  • Nähe zu Kant und zum kritischen Rationalismus
19071992 H. L. A. Hart
  • Rechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus
*1931 Ronald Dworkin
  • Rechtsphilosoph
  • egalitäre Gerechtigkeitstheorie
*1945 Robert Alexy
  • Anwendung der Diskurstheorie auf den Bereich des Rechts

Andere Philosophen

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18611925 Rudolf Steiner
  • Begründer der
  • Erkenntnistheoretiker
    • In seiner Dissertation begründete er eine voraussetzungslose Erkenntnistheorie ("Wahrheit und Wissenschaft" - 1891)
  • Gliederung des Menschen in
    • LeibSeeleGeist
    • EmpfindungsseeleVerstandesseeleBewusstseinsseele (mit entsprechend korrespondierenden geschichtlichen Epochen)
  • Ziel: Ich-Transformation vom vergänglichen Einzel-Ich zum ewigen All-Ich
  • Es gibt eine sinnliche und eine geistige Wirklichkeit
  • Beide sollen erfasst und ein höheres Bewusstsein der Einheit der Welt erlangt werden
  • Dabei Unterscheidung der Erkenntnisstufen sinnlichimaginativinspirativintuitiv
  • Die geistige Wirklichkeit kann mit unseremgeistigen Augewahrgenommen werden (Theosophie)
  • Mystische Meditation als Methode zur Schulung der gesamtheitlichen Erkenntnisfähigkeit
  • Setzt die schöpferische Freiheit des Individuums gegen einen Determinismus des Handelns
  • Entwurf eines dreigliedrigen Gesellschaftssystems: StaatWirtschaftDer Einzelne
18721942 Oskar Kraus
18721945 Johan Huizinga
18821927 Leonard Nelson
  • Wiederbegründung der Fries'schen Schule
18951985 Susanne K. Langer
19002002 Hans-Georg Gadamer
19061994 Max Müller
19101990 Max Bense
19132004 Hermann Krings
  • Transzendentalphilosoph
  • Die Idee der Freiheit als Basis menschlicher Vernunft
19201991 Vilém Flusser
  • Neue Medien als Chance
  • Ausgang bei Heidegger
19212008 Karl Albert
  • Ontologische Erfahrung“, Studien zu Platon
*1922 Karl-Otto Apel
  • Transformation der Transzendentalphilosophie
  • Diskursphilosophie
1922-2002 Michel Henry
19262006 Clifford Geertz
*1927 Dieter Henrich
  • Untersuchungen über das Selbstbewusstsein
  • Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants
*1932 Paul Virilio
  • Medienkritiker
  • Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft (Dromologie)
*1936 Herbert Schnädelbach
  • Diskurspluralität und methodischer Rationalismus
*1939 Norbert Hoerster
  • Interessenethik statt Menschenwürde, Rechtspositivismus wie H.L.A. Hart, skeptische Religionsphilosophie
*1943 Otfried Höffe
  • Kantianer, Rechts- und Staatsphilosophie
*1953 Wilhelm Schmid

Wissenschaftstheorie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18961961 Ludwik Fleck
  • Einfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien
19001990 Richard Bevan Braithwaite
19061987 Gustav Bergmann
19221996 Thomas Samuel Kuhn
  • The Structure of Scientific RevolutionsParadigmenwechsel
19221974 Imre Lakatos
  • Verband die Theorie Poppers mit Kuhn
*1922 Patrick Suppes
*1923 Adolf Grünbaum
  • Wissenschaftstheorie der Physik
19231991 Wolfgang Stegmüller
  • Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus
19241994 Paul Feyerabend

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19241967 Norwood Russell Hanson
  • empiristischer Holismus
*1936 Ian Hacking
*1938 Joseph D. Sneed
*1939 Bernulf Kanitscheider
*1941 Larry Laudan
*1941 Bas van Fraassen
  • Konstruktiver Empirismus
*1943 Nancy Cartwright
*1946 Paul Hoyningen-Huene
*1951 Sandra Mitchell
  • erforscht komplexe Systeme und tritt für einenintegrativen Pluralismusein.
*1952 John Dupré
19542007 Peter Lipton
*1960 Nassim Nicholas Taleb

Methodischer Konstruktivismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18811954 Hugo Dingler
  • IdeengeberSchöpfer der Protophysik
  • pragmatische Erkenntnistheorie
  • problematische Rolle in der NS-Zeit
19151994 Paul Lorenzen

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19051976 Wilhelm Kamlah
  • Sprach- und Wissenschaftskritik
  • Philosophische Anthropologie
*1932 Kuno Lorenz
  • Dialogische Anthropologie
*1936 Jürgen Mittelstraß
  • Wissenschaftstheorie, Enzyklopädie, geschichtliche Konstanzer Schule
*1935 Friedrich Kambartel
  • Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie
*1937 Christian Thiel
*1942 Peter Janich
*1944 Carl Friedrich Gethmann
*1964 Dirk Hartmann
  • Wissenschaftstheorie der Psychologie

Strukturalismus und Poststrukturalismus

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
18571913 Ferdinand de Saussure

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  • Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde
19082009 Claude Lévi-Strauss
  • Ethnologe und Anthropologe
  • Setzte als erster den Strukturalismus ein.
19011981 Jacques Lacan
  • Psychoanalytiker
  • Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen
19021976 Émile Benveniste
  • Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig.
19132005 Paul Ricœur
  • Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
  • Geschichtsphilosophie
19151980 Roland Barthes
  • Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
  • Diskursanalyse als Archäologie des Wissens
19181990 Louis Althusser
  • Interpretierte Marx strukturalistisch
19191983 Paul de Man
  • Amerikanischer Vertreter der Dekonstruktion
19261984 Michel Foucault
  • Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
  • Diskursanalyse als Archäologie des Wissens
19302004 Jacques Derrida

Postmoderne

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
19172003 Leslie Fiedler
  • Führte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein
19251995 Gilles Deleuze
  • Die Welt als ein Nexus von Virtualitäten
19241998 Jean-François Lyotard

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  • Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
  • Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse
19292007 Jean Baudrillard
  • Antimedientheorie
  • Verführung des Konsumenten
19332004 Susan Sontag
  • gesellschaftskritische Kunstphilosophin
*1937 André Glucksmann
  • Diskurs über den Krieg
*1942 Giorgio Agamben
  • Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören
*1947 Peter Sloterdijk
*1952 Francis Fukuyama
  • Das Ende der Geschichte

Feministische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
19081986 Simone de Beauvoir
*1925 Sandra Harding
*1930 Luce Irigaray
  • Psychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts)
*1941 Julia Kristeva
  • Poststrukturalistin
*1944 Donna Haraway
  • Naturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust
*1956 Judith Butler
  • dekonstruktivistischer Feminismus

Afrikanische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
19441995 Henry Odera Oruka
  • Projekt derSage-Philosophy“ (Weisheitsphilosophie
  • Parental Earth Ethics
*1931 Kwasi Wiredu
  • "Begriffliche Dekolonisation" (Conceptual decolonialization)
  • Konsensethik
*1942 Paulin J. Hountondji
  • Es gibt kein nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner
*1954 Anthony Appiah

Indische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1861-1941 Rabindranath Thakur
  • Nobelpreis für Literatur 1913
  • Modernisierer der bengalischen Literatur und Kunst
  • Kultur- und Sozialreformer
1863-1902 Vivekananda
1869-1948 Mohandas Karamchand Gandhi
  • politischer und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung
  • Konzept des gewaltfreien Widerstands
1872-1950 Aurobindo Ghose
  • Hindu-Mystiker und indischer Nationalist
  • Verbindung humanistischer Bildung mit spirituellen Weisheitslehren
  • Integraler Yoga, Evolution des Bewusstseins, Übermensch
1877-1947 Ananda Kentish Coomaraswamy
  • Philosophie der indischen Kunst
  • Metaphysiker und Traditionalist
1879-1950 Ramana Maharshi
1888-1975 Sarvepalli Radhakrishnan
  • Erster Vizepräsident und zweiter Präsident Indiens
  • Religionsphilosoph und Vordenker des Neohinduismus
1889-1950 Sahajanand Saraswati
  • Intellektueller und Sozialreformer
  • Linguist, Soziologe, Historiker
  • Politiker, Nationalist und Marxist
1893-1963 Rahul Sankrityayan
  • Linguist, Indologe, Soziologe, Historiker
  • Vater der indischen Reiseliteratur
  • Nationalist und Marxist
1895-1986 Jiddu Krishnamurti
  • Theosoph
  • geistige Freiheit durch Meditation
1918-2008 Maharishi Mahesh Yogi
1931-1990 Osho

Chinesische Philosophie

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1866-1925 Sun Yat-sen
1873-1929 Liang Qichao
  • Journalist, Dichter und Romancier
  • moderne Historiographie
  • Studium der Philosophen der westlichen Aufklärung
  • Verfechter einer Modernisierung Chinas und einer konstitutionellen Monarchie
1885-1968 Xiong Shili
1886-1973 Zhang Dongsun
  • studierte Kant und Bergson
  • Verfechter der Philosophie Bertrand Russells
  • chinesischer Liberaler und Kritiker des Marxismus
  • Vertreter der ursprünglichen Chinesischen Demokratischen Liga
1891-1962 Hu Shi
  • Mitbegründer der Literarischen Revolution und "Vater" der Intellektuellen Renaissance in China
  • Hauptvertreter des frühen chinesischen Liberalismus
  • Verfechter des Pragmatismus von John Dewey
  • Interpretation klassisch-chinesischer Philosophen als Erbe wissenschaftlicher Methode ohne legendenhaften Mystizismus
1895-1984 Jin Yuelin
  • moderne Logik
1895-1990 Feng Youlan
  • Geschichte der chinesischen Philosophie
  • rationalistische neo-konfuzianische Metaphysik
1909-1978 Tang Junyi
  • neuer Konfuzianismus
  • beeinflusst durch Platon und Hegel
1909-1995 Mou Zongsan
  • neuer Konfuzianismus
  • chinesischer Traditionalismus
  • übersetzte die drei Kritiken Kants ins Chinesische
1926-2002 Wang Ruoshui
  • zuerst Verfechter des Maoismus
  • später Vertreter eines marxistischen Humanismus und chinesischen Liberalismus
* 1940 Tu Wei-ming
  • konfuzianische Ethik

Literatur

  • Allgemeine Literatur zur Geschichte der Philosophie
  • Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. 2 Bde., Herder, 14. Aufl. Freiburg i.Br. 1991, ISBN 3-451-22408-9
  • Wolfgang Röd: Geschichte der Philosophie. 14 Bde., Beck, München 19862004
  • Fritz Schultze: Stammbaum der Philosophie, 2., umgearb. und verm. Aufl. Leipzig: Haacke 1899.
  • Franz Schupp: Geschichte der Philosophie im Überblick, 3 Bde., Meiner, Hamburg 2005, ISBN 3-7873-1704-X

Siehe auch


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