Mercatorhalle

Mercatorhalle

Die Mercatorhalle war eine Konzert- und Veranstaltungshalle in Duisburg. 2005 wurde sie abgerissen. An ihrer Stelle wurde ein Gebäudekomplex mit Spielcasino, Büros, Geschäften, Gastronomie (Betriebsbeginn von Spielbank und Shopping Mall: 23. Februar 2007) und Kongress-, Konzert- und Veranstaltungszentrum. Die in diesem neuen Komplex enthaltene multifunktionelle Halle, geeignet für Kongresse und Konzerte, wurde als Erinnerung an die abgebrochene Halle Mercatorhalle genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blick von der Königstraße auf die Trümmer der abgerissenen Mercatorhalle, 28. Februar 2005.

Zerstörung der Tonhalle

Die Duisburger Mercatorhalle ersetzte die in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1942 durch einen Bombenangriff zerstörte Duisburger Tonhalle, die seit der festlichen Einweihung im Jahre 1887 eines der Zentren des Duisburger Kulturlebens war.

In dem etwa 1.200 Personen fassenden Konzertsaal der alten Tonhalle entwickelte sich das Duisburger Musikleben zu seiner überregionalen Bedeutung.

Bau der Mercatorhalle

Fast exakt 20 Jahre nach der Zerstörung der Tonhalle wurde die Duisburger Mercatorhalle im September 1962 eingeweiht und setzte diese Tradition fort. Das traditionsreiche, im Jahre 1877 gegründete Orchester, die heutigen Duisburger Philharmoniker, erhielt damit wieder eine Spielstätte.

Mit dem Bau der neuen Halle, für die man noch keinen Namen hatte, wurde im Jahre 1957 die Architektengemeinschaft Graubner, Stumpf und Voigtländer beauftragt. An der Stelle der alten Tonhalle entstand ein dem Stil der 1960er Jahre entsprechendes, im Sinne von Louis Henri Sullivans Form follows function sogenanntes funktionelles Gebäude.

Casinolizenz und Urbanum Duisburg

Mit der Vergabe der letzten Spielcasino-Lizenz des Landes Nordrhein-Westfalens an die Stadt Duisburg stellte sich in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre die Frage nach dem Standort des geplanten Spielcasinos.

Die Stadt spielte mit dem Gedanken, die sanierungsbedürftige Mercatorhalle durch einen Neubau zu ersetzen. Trotz erheblicher Bedenken von Seiten des Denkmalschutzes beschloss der Rat der Stadt 1999, am Standort der Mercatorhalle das Spielcasino anzusiedeln.

Weiterhin sollte die bisherige Nutzung der Mercatorhalle gewährleistet sein, weshalb neben dem Casino auch ein Veranstaltungs- und Kongresszentrum einschließlich Konzertsaal für die Duisburger Philharmoniker geplant wurde.

Neue Mercatorhalle im City Palais, 2009.
City Palais, 2009.

Der neue Komplex sollte zunächst den Namen Urbanum Duisburg tragen. Aufgrund von finanziellen Problemen des ursprünglich benannten Investors scheiterte die Realisierung des Projekts im September 2004.

In einer erneuten Ausschreibung erhielt die Landesentwicklungsgesellschaft NRW (LEG) als neuer Investor den Auftrag, das Casino einschließlich Veranstaltungs- und Kongresszentrum zu bauen.

Abriss der Mercatorhalle

Nachdem die Finanzierung gesichert war, erteilte NRW-Städtebauminister Michael Vesper (Bündnis90/Grüne) als für die Denkmalpflege zuständiger Fachminister und damit als oberste Denkmalbehörde die Abrissgenehmigung. Diese war notwendig, da die Mercatorhalle in der Denkmalschutzliste eingetragen war. Rat und Investor gaben dem Neubauprojekt den Namen CityPalais. Das dort integrierte Veranstaltungs-, Konzert- und Kongresszentrum mit dem Namen Mercatorhalle soll die Stadt als Kongressstandort besser positionieren und den Philharmonikern eine den früheren Gegebenheiten adäquate akustische Qualität bieten. Für die Erfüllung der musischen Ansprüche wird sich auch die Trapezform des neuen Konzertsaales als nützlich erweisen.

Nachdem die alte Mercatorhalle drei Jahre lang ungenutzt blieb, begann man am 17. Januar 2005 mit deren Abriss, obwohl sich seit 2002 diverse Einzelpersonen und Vereine, unter anderem der Freundeskreis zum Erhalt der Mercatorhalle e. V um den Erhalt der Halle und eine Verhinderung des geplanten Casinos bemühten. Ein beantragter Bürgerentscheid für den Erhalt scheiterte jedoch.

Neubau des City Palais

Am 18. Juni 2005 wurde der Grundstein für den Bau des neuen Komplexes gelegt und die neue Mercatorhalle innerhalb des CityPalais am 21. April 2007 eröffnet.

Das CityPalais ist außerdem ein multifunktionales Zentrum. Es beherbergt auf ca. 77.000 m² neben der Mercatorhalle und dem Kasino, ein Kongresszentrum, einen Bürokomplex sowie mehrere Restaurants und Geschäfte. Außerdem eine Tiefgarage mit 670 Stellplätzen.

Weblinks

51.4330555555566.7711111111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • CityPalais — Die Mercatorhalle war eine Konzert und Veranstaltungshalle in Duisburg. 2005 wurde sie abgerissen. An ihrer Stelle wurde ein Gebäudekomplex mit Spielcasino, Büros, Geschäften, Gastronomie (Betriebsbeginn von Spielbank und Shopping Mall: 23.… …   Deutsch Wikipedia

  • Duisburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Duisburger Sinfoniker — Die Duisburger Philharmoniker (bis 2001 Duisburger Sinfoniker), sind ein deutsches Opern und Konzertorchester. Es wurde im Jahre 1877 unter dem Namen Neue Städtische Kapelle und unter Leitung von Hermann Brandt in Duisburg gegründet. Walter… …   Deutsch Wikipedia

  • Duisburg-Neudorf — 51.4263888888896.78333333333337Koordinaten: 51° 25′ 35″ N, 6° 47′ 0″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Duisburger Philharmoniker — Die Duisburger Philharmoniker (bis 2001 Duisburger Sinfoniker) sind ein deutsches Opern und Konzertorchester. Es wurde im Jahre 1877 unter dem Namen „Neue Städtische Kapelle“ und unter Leitung von Hermann Brandt in Duisburg gegründet. Derzeitiger …   Deutsch Wikipedia

  • Filmforum Duisburg — Das filmforum in Duisburg ist das älteste kommunale Kino in Deutschland. Es wurde am 27. September 1970 eröffnet und wird von der filmforum GmbH betrieben. Bereits seit 1967 wurden im Rahmen der Volkshochschularbeit in Duisburg regelmäßig… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerard De Kremer — Gerhard Mercator. Kupferstich von Hendrick Goltzius oder Frans Hogenberg Gerhard Mercator (eigentlich Gerard De Kremer, latinisiert: Gerardus Mercator, deutsch z.T. Gerhard Krämer) (* 5. März 1512 in Rupelmonde, Flandern; † 2. Dezember 1594 in …   Deutsch Wikipedia

  • Gerard Mercator — Gerhard Mercator. Kupferstich von Hendrick Goltzius oder Frans Hogenberg Gerhard Mercator (eigentlich Gerard De Kremer, latinisiert: Gerardus Mercator, deutsch z.T. Gerhard Krämer) (* 5. März 1512 in Rupelmonde, Flandern; † 2. Dezember 1594 in …   Deutsch Wikipedia

  • Gerardus Mercator — Gerhard Mercator. Kupferstich von Hendrick Goltzius oder Frans Hogenberg Gerhard Mercator (eigentlich Gerard De Kremer, latinisiert: Gerardus Mercator, deutsch z.T. Gerhard Krämer) (* 5. März 1512 in Rupelmonde, Flandern; † 2. Dezember 1594 in …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Kremer — Gerhard Mercator. Kupferstich von Hendrick Goltzius oder Frans Hogenberg Gerhard Mercator (eigentlich Gerard De Kremer, latinisiert: Gerardus Mercator, deutsch z.T. Gerhard Krämer) (* 5. März 1512 in Rupelmonde, Flandern; † 2. Dezember 1594 in …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”