- Michael Deffner
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Joseph Michael Deffner (griechisch Μιχαήλ Δέφνερ, * 18. September 1848 in Donauwörth; † 15. Oktober 1934 in Athen) war ein deutscher klassischer Philologe, Sprachwissenschaftler, der sich besonders der Erforschung der Tsakonischen Sprache widmete.
Nach dem Studium der klassische Philologie und Sprachwissenschaft in München und Leipzig ging Deffner 1871 als Lateinlehrer nach Athen. Im Auftrag der Berliner Akademie der Wissenschaften bereiste er ab 1874 die Peloponnes zum Studium der maniotischen und tsakonischen Dialekte. Von wenigen archäologischen Arbeiten abgesehen kehrte er zur Erforschung des Tsakonischen immer wieder auf die Peloponnes zurück. Im Sommer 1876 wurde er von der Berliner Akademie nach Trapezunt zum Studium der Pontischen Sprache geschickt.[1] Von 1877 bis 1910 war er Direktor der griechischen Nationalbibliothek in Athen.
Zu seinen wenigen archäologischen Arbeiten zählt die Ausgrabungen auf der Halbinsel Methana. Unter anderem beschrieb er einen antiken "Götterthron" von der Hochebene Throni auf Methana. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er vor allem in den "Athenischen Mitteilungen". Die Fotodokumentation über Methana wird heute teilweise im Deutschen Archäologischen Institut in Athen aufbewahrt.
Deffner ist Ehrenbürger von Leonidi auf der Peloponnes.[2]
Inhaltsverzeichnis
Werke
- Neograeca, Dissertation Universität Leipzig 1871.
- Zakonische Grammatik, Bd. 1 Berlin 1881.
- Η χλωρίς της Τσακωνίας / Die Flora Tskonias (Athen 1922) Online
- Λεξικόν τής Τσακωνικής διάλεκτου (Αθήνα) / Lexikon des Tsakonischen Dialekts (Athen 1923).
- Lebenslauf, in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 90-91.
- Meine wissenschaftliche Laufbahn in Kürze (1881), in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 92-93.
- Meine amtliche wissenschaftliche Tätigkeit während der 56 Jahre meines Lebens in Griechenland (1871-1927), in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 94-111.
- Meine Verbannung nach Skyros und Kreta (1917-1919), in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 112-113.
Literatur
- Otto M. Deffner: Michael Deffner (1848-1934). Der Hellenist, der Graecophile, der Grieche, in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 5-11.
- Ottmar Seuffert: Der Griechenlandforscher Dr. Michael Deffner im Spiegel seiner Briefe (1871-1891), in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 12-48.
- Jutta Stroszeck: Der Sprachforscher Michael Deffner als Archäologe, in: Mitteilungen des historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung 1997, S. 49-89.
Weblinks
- Hans Georg Beck: Deffner, Josef Michael. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 555 f. (Onlinefassung).
Einzelnachweise
Kategorien:- Altphilologe (19. Jahrhundert)
- Altphilologe (20. Jahrhundert)
- Neogräzist
- Klassischer Archäologe
- Deutscher
- Geboren 1848
- Gestorben 1934
- Mann
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