- Methanthiol
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Strukturformel Allgemeines Name Methanthiol Andere Namen - Methylmercaptan
- Methylsulfhydrat
- Thiomethanol
- Methylhydrosulfid
- Methanthioalkohol
- Mercaptomethan
Summenformel CH4S CAS-Nummer 74-93-1 PubChem 878 Kurzbeschreibung farbloses Gas mit faulig-stechendem Geruch [1]
Eigenschaften Molare Masse 48,11 g·mol−1 Aggregatzustand gasförmig
Schmelzpunkt Siedepunkt 5,96 °C [1]
Dampfdruck Löslichkeit Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 220-331-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 210-261-273-311-410+403-501 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Hoch-
entzündlichGiftig Umwelt-
gefährlich(F+) (T) (N) R- und S-Sätze R: 12-23-50/53 S: (2)-16-25-60-61 MAK 0,5 ml·m−3, 1 mg·m−3 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Methanthiol ist ein farbloses, unangenehm nach verfaultem Gemüse riechendes Gas.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Es kommt natürlich in Nüssen und Käse, aber auch im Blut, Gehirn und anderen Organen des Menschen und von Tieren vor. Es entsteht beim bakteriellen Abbau von Proteinen. Es ist einer der Hauptverantwortlichen für Mundgeruch.
Es ist ein Hauptzerfallsprodukt von Dimethylsulfoniopropionat (DMSP), das in Bakterien im Meerwasser vorkommt. Deshalb ist es in oberflächennahem Wasser nachweisbar. Methanthiol kann von Bakterien zu Dimethylsulfid umgesetzt werden.
Physiologie
Größere Mengen Methanthiol, wie sie beim Abbau eines Überschusses der Aminosäure L-Methionin entstehen können, werden in den Mikrosomen der Leber teilweise zu Kohlenstoffdioxid und Sulfaten oxidiert. Letzteres ist im Urin nachweisbar und senkt dessen pH-Wert.[4][5][6]
Eigenschaften
Chemisch gehört Methanthiol zur Gruppe der Alkanthiole und ist eine schwache Säure. Ihre kritische Temperatur liegt bei 196,8 °C , der kritischer Druck bei 72,4 bar, die kritische Dichte bei 0,332 kg/l und die Tripelpunkt Temperatur bei -123,0 °C (Schmelztemperatur).[1]
Verwendung
Methanthiol wird aufgrund seines unangenehmen und anhaltenden Geruchs Erd- oder Propangas als Warnstoff zugesetzt um auf Lecks aufmerksam zu machen. Außerdem können aus Methanthiol Pestizide, insbesondere Unkrautvernichter für Weizen-, Mais- und Reiskulturen hergestellt werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 74-93-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11.02.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 74-93-1 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Methanethiol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. April 2011.
- ↑ CANELLAKIS ES, TARVER H: The metabolism of methyl mercaptan in the intact animal. In: Arch. Biochem. Biophys.. 42, Nr. 2, Februar 1953, S. 446–55. PMID 13031644.
- ↑ Tschöpe W, Ritz E: Sulfur-containing amino acids are a major determinant of urinary calcium. In: Miner Electrolyte Metab. 11, Nr. 3, 1985, S. 137–9. PMID 4010645.
- ↑ MAZEL P, HENDERSON JF, AXELROD J: S-DEMETHYLATION BY MICROSOMAL ENZYMES. In: J. Pharmacol. Exp. Ther.. 143, Januar 1964, S. 1–6. PMID 14112303.
Siehe auch
Kategorien:- Feuergefährlicher Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Giftiger Stoff
- Thiol
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