- Michael Gabriel Fredersdorf
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Michael Gabriel Fredersdorf (* 1708 in Gartz an der Oder; † 12. Januar 1758 in Potsdam) war der Geheime Kämmerer und Vertraute Friedrichs des Großen.
Fredersdorf wurde als Sohn des Gartzer Stadtmusicus geboren und am 3. Juni 1708 getauft. Als junger Mann diente er als Militärmusiker bei einem preußischen Musketierregiment, dessen Garnisonsstadt Küstrin war. Im Jahre 1730 wurde Friedrich, damals noch Kronprinz, auf Fredersdorf aufmerksam, der wie er selbst ein begabter Flötist war. Friedrich musste nach dem Zerwürfnis mit seinem Vater Friedrich Wilhelm I. unter strengen Auflagen und unter Aufsicht Dienst als Offizier leisten, wobei ihm das Musizieren ausdrücklich verboten war; er traf sich daher heimlich zum Flötespielen mit Fredersdorf.
Nach der Küstriner Zeit wurde Fredersdorf, der sich das besondere Vertrauen des Kronprinzen erworben hatte, dessen Kammerdiener und bekleidete diese Position während Friedrichs Jahren in Rheinsberg.
Nachdem Friedrich 1740 den Thron bestiegen hatte, erhob er Fredersdorf im September zum Geheimen Kämmerer sowie als Schatzmeister zum Verwalter seiner Schatulle. Zudem wurden ihm zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben übertragen, die weit über die üblichen Pflichten eines Kämmerers hinausgingen; unter anderem war er nicht nur in geheimdienstliche Operationen eingeweiht, sondern koordinierte diese auch. Überdies war er auch weiterhin Friedrichs engster Vertrauter, mit dem der König sowohl private als auch politische Probleme teilte. Ein umfangreicher privater Briefwechsel zwischen Fredersdorf und dem König, der dieses außergewöhnliche Vertrauensverhältnis dokumentiert, ist bis heute erhalten.
Zum Dank für geleistete Dienste erhielt Fredersdorf am 26. Juni 1740 das Gut Zernikow bei Rheinsberg von Friedrich geschenkt. In den folgenden Jahren erweiterte er den Besitz durch Zukäufe erheblich zum Komplex der Fredersdorfischen Güter.
Am 23. Dezember 1753 heiratete er die Bankierstochter Caroline Marie Elisabeth Daum (* 27. Juli 1730 in Potsdam; † 10. März 1810 in Berlin), die spätere Großmutter des Dichters Achim von Arnim, und trat aus den Diensten Friedrichs aus. Fredersdorfs Ehe war glücklich, blieb jedoch kinderlos.
Nach seinem Tod wurde Fredersdorfs Leichnam von Potsdam nach Zernikow überführt und dort zunächst in einer Gruft unter der örtlichen Kirche beigesetzt. 1777 wurde sein Sarg in das Erbbegräbnis auf dem Kirchhof umgebettet. Die Grabstätte wurde jedoch zu DDR-Zeiten ausgeräumt, die Toten an nicht näher bezeichneter Stelle hinter der Kirche vergraben.
Weblinks
- Uni Köln: Neue Zeitung für Einsiedler - Mitteilungen der Internationalen Arnim-Gesellschaft, Jahrgang 1 (2000/2001), Heft 1 und 2 (PDF) (1,02 MB)
- Schlitzer Bote: Friedrich der Große, sein Schatullenverwalter und Burg Schlitz in Mecklenburg
- Gut Zernikow: Chronik 1730-1760
- Briefwechsel Friedrichs des Großen mit Fredersdorf (Digitale Ausgabe der Universitätsbibliothek Trier)
Gedruckte Quellen
- Johannes Richter (Hrsg.): Die Briefe Friedrichs des Grossen an seinen vormaligen Kammerdiener Fredersdorf. Klemm, Berlin 1926 (Unveränderter Nachdruck. Steiger, Moers 1979, ISBN 3-921564-19-0).
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