Gartz (Oder)

Gartz (Oder)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Gartz (Oder)
Gartz (Oder)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gartz (Oder) hervorgehoben
53.217514.3844444444446
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Amt: Gartz (Oder)
Höhe: 6 m ü. NN
Fläche: 61,69 km²
Einwohner:

2.477 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16307
Vorwahl: 033332
Kfz-Kennzeichen: UM
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 189
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kleine Klosterstraße 153
16307 Gartz (Oder)
Webpräsenz: www.gartz.de
Bürgermeister: Burkhard Fleischmann (SPD)
Lage der Stadt Gartz (Oder) im Landkreis Uckermark
Angermünde Berkholz-Meyenburg Boitzenburger Land Brüssow Carmzow-Wallmow Casekow Flieth-Stegelitz Gartz (Oder) Gerswalde Göritz Gramzow Grünow Hohenselchow-Groß Pinnow Lychen Mark Landin Mescherin Milmersdorf Mittenwalde Nordwestuckermark Oberuckersee Passow Pinnow Prenzlau Randowtal Schenkenberg Schöneberg Schönfeld Schwedt/Oder Tantow Temmen-Ringenwalde Templin Uckerfelde Uckerland Zichow BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Gartz (Oder) ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Uckermark und Verwaltungssitz des Amtes Gartz (Oder), dem weitere vier Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt Gartz (Oder) liegt inmitten einer Endmoränenlandschaft im Nationalpark Unteres Odertal, 30 km südlich von Stettin. 6 km südlich von Gartz trennt sich die Oder in zwei Arme, nämlich die Westoder und die Ostoder. Die Westoder fließt direkt an der östlichen Stadtgrenze vorbei und bildet die Staatsgrenze zur Republik Polen. In Gartz mündet der Salveybach in die Westoder. Der Ortsteil Friedrichsthal ist der nördliche Endpunkt der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, die parallel zur Oder verläuft.

Stadtgliederung

Ortsteile:

  • Friedrichsthal
  • Gartz (Oder)
  • Geesow
  • Hohenreinkendorf

Weitere Gemeindeteile und Wohnplätze:

  • Bahnhof Geesow (Gemeindeteil)
  • Beatenhof
  • Freudenfeld
  • Heinrichshofer Ausbau (Gemeindeteil)
  • Salveymühle

Bevölkerungsentwicklung

(zum 31.12. des angegebenen Jahres)

  • 2007 - 2505
  • 2008 - 2492 [2]

Geschichte

Politische Geschichte

Gartz lag im Herzogtum Pommern. 1124 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt Gartz 1249 von Herzog Barnim I. von Pommern das Stadtrecht verliehen. 1325 wurde Gartz Mitglied der Hanse.

Aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an der Oder war die Stadt immer wieder kriegerischen Auseinandersetzungen ausgesetzt. So wurde sie u.a. 1630 im Dreißigjährigen Krieg, 1659 im Schwedisch-Polnischen Krieg und 1713 im Großen Nordischen Krieg zerstört.

Nach dem Aussterben des pommerschen Herzogshauses der Greifen im Dreißigjährigen Krieg wurde Gartz ein Teil von Schwedisch-Pommern. Mit Ende des Großen Nordischen Krieges musste Schweden im Frieden von Stockholm 1720 das südliche Vorpommern an Preußen abtreten. So kam Gartz an Preußen, wo es bis 1945 zur Provinz Pommern gehörte. Von 1818 bis 1939 gehörte die Stadt zum Landkreis Randow und nach dessen Auflösung 1939 bis 1945 zum Landkreis Greifenhagen.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Gartz 1945 schwer zerstört. Der Wiederaufbau ist bis heute nicht abgeschlossen. Mit der Verschiebung der deutsch-polnischen Grenze an die Oder aufgrund der Festlegungen des Potsdamer Abkommens wurde Gartz 1945 zur Grenzstadt.

Nach 1945 kam Gartz mit dem deutsch gebliebenen Teil der ehemaligen Provinz Pommern zunächst zum Land Mecklenburg-Vorpommern und gehörte zu dem mit Kreissitz in Löcknitz wieder errichteten Landkreis Randow. Die Stadt wurde 1950 in das Land Brandenburg umgegliedert und kam dort zum Kreis Angermünde, der nach der Auflösung der Länder in der DDR im Jahre 1952 zum neu geschaffenen Bezirk Frankfurt (Oder) gehörte.

Seit 1990 gehört Gartz wieder zum neukonstituierten Bundesland Brandenburg, was 1991 bestätigt wurde. Seit dem 1. Oktober 1992 hat sich Gartz mit 20 weiteren Gemeinden zur gemeinsamen Erledigung der Verwaltungsgeschäfte zum Brandenburg-Vorpommerschen Amt Gartz (Oder) zusammengeschlossen. Mit der brandenburgischen Verwaltungsreform 1993 kamen Stadt und Amt Gartz zum neugebildeten Landkreis Uckermark.

Eingemeindungen

Am 31. Dezember 2002 wurden die Orte Friedrichsthal, Geesow und Hohenreinkendorf eingemeindet.[3]

Verkehrsgeschichte

1912 entstand mit der 7,3 Kilometer langen Nebenbahnstrecke Gartz–Tantow (Personenverkehr seit dem 15. März 1913) eine Verbindung zur Berlin-Stettiner Eisenbahn, die nach Kriegsende 1945 demontiert wurde.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung von Gartz besteht aus 24 Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Sitzverteilung beläuft sich aufgrund des Ergebnisses der letzten Kommunalwahl vom 28. September 2008 wie folgt[4]:

  • CDU 6 Sitze
  • SPD 5 Sitze
  • Die Linke 4 Sitze
  • WG Geesow-Hohenreinkendorf 4 Sitze
  • Gewerbebund Gartz 2 Sitze
  • Freie Bürger 3 Sitze
  • Einzelkandidatin 1 Sitz

Die Stadtverordnetenversammlung wurde erstmals am 18. August 1809 einberufen.

Exekutive

Die Verwaltungsgeschäfte der Stadt werden überwiegend über das Amt Gartz (Oder) mit Sitz in Gartz abgewickelt.

Judikative

Das für Gartz zuständige Amtsgericht befindet sich in Schwedt/Oder und das zuständige Landgericht in Frankfurt (Oder) im Bezirk des Brandenburgischen Oberlandesgerichts in Brandenburg (Havel).

Wappen

vor 1992 verwendetes Stadtwappen
Im Vordergrund rechts das ehemalige Heilig-Geist-Hospital (Spittel) in Gartz (Oder), in gotischem Stil erbaut und um 1280 erstmals erwähnt. Im Hintergrund links das im 13. Jahrhundert errichtete Stettiner Tor, das einzig erhaltene von ehemals vier Stadttoren.

Das Wappen wurde am 23. September 1992 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber ein blauer geharnischter Ritter mit golden bekröntem Helm und geschlossenem Visier und mit 3 grünen Pfauenfedern; in der Rechten an blauem, goldbeknauftem Speer ein nach aufwärts flatterndes, silbernes Banner mit einem zum Flaggenstock sehenden roten Greifen haltend, mit der Linken auf einen silbernen Schild mit rotem Greifen gestützt; hinter dem Schild ein gestürztes blaues Schwert mit goldenem Griff.“[5]

Städtepartnerschaften

Partnerschaftliche Beziehungen bestehen mit den Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Ackerbürgermuseum am Stettiner Tor mit Ausstellung zur Geschichte der Stadt Gartz vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Bauwerke

  • Stadtkirche St. Stephan, im 13./14. Jahrhundert unter Beteiligung des Baumeisters Hinrich Brunsberg im Stil der Backsteingotik errichtet. Nach Kriegszerstörungen 1945 wurden der Chor und das Querhaus wiederaufgebaut. Das Langhaus wurde als nicht überdachte Ruine gesichert und dient heute als Atrium. In das Querhaus wurde ein Gemeindezentrum eingebaut. Der Turm erhielt anstelle der barocken Haube eine provisorische flache Abdeckung.
  • Ehemalige Kirche des Heilig-Geist-Hostpitals (Spittel), erbaut im 13. Jahrhundert im gotischen Stil, heute nach umfangreicher Restaurierung für Ausstellungen und Konzerte genutzt.
  • Ackerbürgerhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert in der Altstadt
  • Mittelalterliche Stadtmauer mit Stettiner Tor, Storchenturm, Pulverturm und Blauem Hut

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Gartz (Oder) mit den in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmälern.

Wirtschaft und Infrastruktur

1944 verlagerte die Kölner Schiffspropellerfabrik Ostermann aus Köln einen Teil ihrer Produktion nach Gartz, wo Minensuchbootpropeller hergestellt wurden. 1945 wurden die Anlagen durch die sowjetische Besatzungsmacht demontiert, lediglich Reste der Stahlbetonhallen sind erhalten.

Verkehrsanbindung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 145-153 (Volltext).
  • Festschrift zur 750-Jahrfeier der Stadt Gartz (Oder), Stadt Gartz (Oder), 1999
  • Julius Schladebach: Urkundliche Geschichte der Stadt Gartz an der Oder. Leipzig 1841 (online).
  • Julius Schladebach: Die Gründungsurkunde der Stadt Gartz an der Oder. Berlin 1842 (online).

Weblinks

 Commons: Gartz (Oder) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. http://www.statistik-berlin-brandenburg.de/Publikationen/Otab/2009/OT_A01-04-00_124_200812_BB.pdf
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  4. http://gartz.de/politik/mitglieder.php?gremium=96
  5. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg

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