- Nuri Pascha Osman
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Nuri Pascha Ghazi Osman (* 1832 in Tokat in Kleinasien [1]; † 5. April 1900 in Konstantinopel, heute Istanbul) war ein General der osmanischen Armee im Russisch-Türkischen Krieg (1877–1878).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er begann seine militärische Karriere 1854 als Unterleutnant in der Kavallerie, zeichnete sich im Krimkrieg aus, war am Gefecht bei Jewpatorija beteiligt, 1860 an der Niederwerfung des Drusenaufstands sowie 1867 an der Unterdrückung des kretischen Aufstandes. Er befehligte dann in Asien im Zuge Omar Paschas an der abchasischen Küste. Anschließend wurde er als Oberstleutnant und Bei in den Generalstab versetzt. 1871 wurde er zum Oberst befördert und nahm unter Redif Pascha an dem Feldzug im Jemen teil. Nuri Pascha wurde 1874 Brigade- (Liwa) und 1876 Divisionsgeneral (Ferik) sowie Pascha.
Er erhielt 1876 im Kriege gegen Serbien den Oberbefehl über das Widiner Korps, mit dem er die Serben am 18. Juli und 7. August bei Weliki-Iswor und Saitschar besiegte. Er wurde im November zum "Muschir" (Marschall) ernannt und stand 1877 beim Ausbruch des Kriegs mit Russland mit 35.000 Mann in Widin (Russisch-Osmanischer Krieg (1877-1878)).
Mit diesen warf er sich zu Anfang Juli, als die Russen bis zum Balkan vordrangen, plötzlich in deren linke Flanke, besetzte Plewen, schlug am 20. Juli die Angriffe der russischen Streitkräfte unter Befehl von General Schilder-Schuldner ab und, nachdem er am 27. Lowetsch genommen, am 30. Juli auch den verstärkten Angriff der russischen Generäle Baron Nikolai Pawlowitsch Krüdener und Fürst Iwan Leontjewitsch Schachowskoi siegreich zurück. Er baute daraufhin seine Stellung bei Plewen (Schlacht von Plewen) durch gut angelegte und ausgeführte Erdbefestigungen in eine starke Festung um, vermehrte seine Armee auf 60.000 Mann und zwang so die Russen, ihr weiteres Vordringen einzustellen, bedeutende Verstärkungen heranzuziehen und ihre Hauptmacht gegen Plewen zu versammeln, das mehrere Monate Mittelpunkt der ganzen Kriegführung war.
Am 3. September ging Lowetsch an die Russen verloren; aber ein mit der russischen Hauptmacht nach einem mehrtägigen Bombardement am 11. September unternommener Angriff auf die Schanzen von Plewen brachte nur einige derselben in die Gewalt der Russen und Rumänen, denen sie Osman am 12. September durch einen energischen Gegenstoß alle bis auf die Grivitzaschanze wieder entriss.
Ein Angriff der Rumänen am 19. Oktober wurde ebenfalls blutig zurückgewiesen. Osman war jetzt der gefeiertste Held der türkischen Armee; der Sultan erteilte ihm den Titel Ghazi (der Siegreiche - türkisch: Gazi Osman Paşa). Ende Oktober aber gelang seine völlige Einschließung. Da kein Entsatzversuch von den Türken gemacht wurde und Osman die Lebensmittel ausgingen, machte er am 10. Dezember einen Ausfall, um sich den Weg nach Widin zu öffnen. Doch traf er auf energischen Widerstand; während desselben besetzten die von allem vorher unterrichteten Russen die von Osman verlassenen Werke von Plewen, und so musste sich Osman, selbst verwundet, mit seinem Heer auf Gnade und Ungnade ergeben. Von den Russen ehrenvoll behandelt, wurde Osman nach Charkow gebracht, von wo er bereits im Februar 1878 nach Abschluss des Waffenstillstandes von Adrianopel aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde.
Nach seiner Rückkehr in Konstantinopel von den Türken glänzend empfangen und als der "Löwe von Plewen" gefeiert, erhielt er den Oberbefehl über die zur Besetzung der Hauptstadt zusammengezogene Armee und erlangte maßgebenden Einfluss auf den Sultan. Am 4. Dezember 1878 wurde er zum Kriegsminister (Seraskier) ernannt und behauptete sich in dieser Stellung. Auch war er in der Umgebung des Sultans Palastmarschall. 1885 schied er als Kriegsminister aus, blieb aber weiter in der Funktion des Palastmarschalls.
Nuri Pascha Osman war Freimaurer.[2].
Nuri Pascha Ghazi Osman starb am 5. April 1900 in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.
Ehrungen und Auszeichnungen
Nach ihm wurde die "Gazi Osman Pasa Moschee" in Berlin-Neukölln benannt.
Literatur
- Eintrag zu Nuri Pascha Osman in Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 161-162.
Einzelnachweise
- ↑ Meyers gibt 1837 als Geburtsjahr und Amasia als Geburtsort an.
- ↑ http://www.mason.org.tr/unlutr.htm
Kategorien:- Pascha
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