Mihai I.

Mihai I.
Michael I. von Rumänien

Michael I. von Rumänien (rumänisch Mihai I.) (* 25. Oktober 1921 in Sinaia) war von 1927 bis 1930 sowie von 1940 bis 1947 König von Rumänien.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Jugend

Er wurde als Sohn des rumänischen Thronfolgers Prinz Karl und seiner Gattin Prinzessin Elena von Griechenland und Dänemark geboren. Nach dem Tod seines Großvaters Ferdinand (1927) bestieg der Fünfjährige als König Michael I. (rum. Mihai I.) zum ersten Mal formell den rumänischen Thron, da Kronprinz Karl wegen seines Lebenswandels 1926 zugunsten seines Sohnes auf die Thronfolgerechte hatte verzichten müssen. Die Regierungsgeschäfte in dieser Zeit führten Prinz Nikolaus, der jüngere Bruder Karls und Onkel Michaels, und ein Regentschaftsrat.

Karl allerdings kehrte am 6. Juni 1930 aus seinem Exil in Paris nach Rumänien zurück und bestieg als Karl II. den Thron. Er regierte bis zum 6. September 1940, als Michael I. erneut zum König ausgerufen wurde. Karl II. war zuvor innenpolitisch immer weiter unter Druck geraten, da in seiner Regierungszeit Gebietsverluste von Bessarabien, der Nordbukowina, der Süddobrudscha und, nach dem zweiten Wiener Schiedsspruch vom 30. August 1940, von Nord-Siebenbürgen erfolgten.

Michael I. wurde de jure zwar wieder König, die tatsächliche Regierungsgewalt besaß aber der General und zum „Führer“ (rum. conducătorul) ausgerufene Ion Antonescu. Ab dem Ende des Jahres 1941 kam es zu zunehmenden Spannungen zwischen Michael und Antonescu.

Während des Zweiten Weltkriegs trat Rumänien an der Seite Deutschlands in den Krieg gegen die Sowjetunion ein. Im Zuge des Holocaust wurden etwa 211.000 Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert oder erschossen. [1]

Als die Rote Armee im Sommer 1944 zum Großangriff auf Rumänien ansetzte, entließ Michael am 23. August 1944 Antonescu aus dem Amt, wechselte die Seiten und erklärte am 25. August dem Deutschen Reich den Krieg. Von seiner Kooperation mit der UdSSR erhoffte er sich einen schnellen Friedensschluss, doch die Rote Armee besetzte zunächst ganz Rumänien, bevor am 12. September ein Friedensvertrag geschlossen wurde.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs regierte Michael als Staatsoberhaupt mit stark eingeschränkten Befugnissen weiter, bis er am 30. Dezember 1947 von der herrschenden Rumänischen Kommunistischen Partei zur Abdankung und zum Verlassen des Landes gezwungen wurde.

Am 10. Juni 1948 heiratete er Anna aus dem Hause Bourbon-Parma. Das Paar hat fünf Töchter, die alle im Exil geboren wurden:

  • Margarita (* 26. März 1949)
  • Helen (* 15. November 1950)
  • Irina (* 28. Februar 1953)
  • Sophie (* 29. Oktober 1957)
  • Maria (* 13. Juli 1964)

Bis zum Sturz des Ceauşescu-Regimes lebte Michael im Schweizer Exil. Seitdem residierte er offiziell wieder im Elisabeth-Palast in Bukarest. Am 27. Januar 2006 starb sein um ein Jahr älterer Halbbruder Carol in London. Dieser war der Sohn von Karl II. aus dessen erster, morganatischer Ehe mit Zizi Lambrino.

Siehe auch

Literatur

  • Arturo E. Beéche-Bravo: H.M. King Michael I of Romania - A Tribute, Falköping, Sweden 2001, ISBN 91-973978-3-0

Quellen

  1. Joe J. Heydecker, Johannes Leeb: Die Nürnberger Prozesse

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mihai — ist die rumänische Variante von Michael und der Vorname folgender Personen: Mihai Adam (* 1940), rumänischer Fußballspieler Mihai Boțilă (* 1952), rumänischer Ringer Mihai Brediceanu (1920–2005), rumänischer Komponist, Dirigent und… …   Deutsch Wikipedia

  • Mihai — m Romanian form of MICHAEL (SEE Michael) …   First names dictionary

  • Mihai Ghimpu — Ghimpu celebrating Our Language Day in Chişinău Central Park. (31 August 2009) President of Moldova Acting In office …   Wikipedia

  • Mihai Volontir — in a 1960s film Born Mihai Volontir March 9, 1934 ( …   Wikipedia

  • Mihai Coşcodan — Member of the Moldovan Parliament In office 1990–1994 Personal details Born October 17, 1940 (1940 10 17) …   Wikipedia

  • Mihai Cotorobai — Member of the Moldovan Parliament In office 1990–1994 Personal details Political party Popular Front of Moldova Religion Eastern Orthodoxy Mihai Cotorobai is a Moldovan politician …   Wikipedia

  • Mihai Dimitriu — Member of the Moldovan Parliament In office 1990–1994 Personal details Political party Popular Front of Moldova Religion Eastern Orthodoxy Mihai Dimitriu is a Moldovan politician …   Wikipedia

  • Mihai Pătraş — Member of the Moldovan Parliament In office 1990–1994 Personal details Political party …   Wikipedia

  • Mihai Poiată — Member of the Moldovan Parliament In office 1990–1994 Personal details Born 4 December 1949 …   Wikipedia

  • Mihai Viteazul (film) — Mihai Viteazul Directed by Sergiu Nicolaescu Starring Amza Pellea Ion Besoiu Olga Tudorache …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”