- Mikrokopie
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Mikroform ist der Oberbegriff für auf Filmmaterial verkleinerte analoge Abbildungen von gedruckten Vorlagen sowie direkt auf das Medium geschriebener digitaler Informationen wie auf einen Drucker (Computer Output on Microfilm (COM)). Die wichtigsten Mikroformen sind Mikroplanfilm (Mikrofiche) und Mikrofilm auf Spulen oder in Kassetten (Rollfilm). Am verbreitetsten ist Mikroplanfilm, Format 105 mm × 148 mm (DIN A 6), 16-mm- und 35-mm-Mikrofilme auf Spulen. Eine Sonderform stellt die Filmkarte dar, eine Lochkarte, in der auf der linken oder rechten Seite ein Fenster ausgestanzt ist, in das ein 35-mm-Mikrofilmbild eingeklebt ist.
Inhaltsverzeichnis
Einsatzgebiete
Mikroformen werden vor allem zur Archivierung benutzt. Ein Grund für die Verfilmung ist die verhältnismäßig lange Haltbarkeit und technologische Unabhängigkeit des Mediums. Viele lang aufzubewahrende, vom Verfall bedrohte, aber auch besonders kostbare Dokumente/Publikationen werden deshalb verfilmt; parallel kann auch eine Digitalisierung vorgenommen werden. Man spricht in diesem Fall von „Hybrider Archivierung“. Mikrofilme werden mit Mikrofilm-Lesegeräten gelesen und mittels Lese-/Rückvergrößerungsgeräten können neben dem Lesen auch Reproduktionen hergestellt werden.
Bis zum Aufkommen leistungsfähiger rein digitaler fiskalisch akzeptierter Archivsysteme für Massendaten erfolgte die gesetzlich vorgeschriebene Archivierung von Geschäftsfällen (z.B. Kopien der Rechnungsschreibung) weit überwiegend per digitaler COM-Verfilmung auf Mikrofiche. Auch fast alle größeren Auskunftssysteme z.B. für Fernsprechteilnehmer, Katalogbestellungen und Reisebuchungen basierten auf diesem Verfahren.
Mit dem European Register of Microform Masters (EROMM) existiert eine internationale Datenbank, die als Nachweisinstrument für Werke dient, die bereits verfilmt wurden beziehungsweise deren Verfilmung bevorsteht.
Technik
Die Eigenschaften von Mikroformen sind in verschiedenen DIN-, EN- und ISO-Normen definiert.
Die Mikrofilmbasis besteht normalerweise aus Polyester (Polyethylenterephthalat), früher wurde auch Acetat verwendet. Die lichtempfindliche Beschichtung besteht aus einer Silberhalogenid-Emulsion (Silberfilm) oder einer Verbindung aus Diazoniumsalzen (Diazofilm). In der Regel werden von dem qualitativ höherwertigen Silberfilm (Master-Film) Abzüge auf Diazofilm gemacht. Standardisierte Verkleinerungsfaktoren für 16-mm-Mikrofilm sind 1:20, 1:24, 1:32, 1:40, 1:42, 1:48 und 1:96; für 35 mm Mikrofilm 1:7,5, 1:10,5, 1:14,8, 1:21, 1:29,7.
Obwohl der Monochromfilm die verbreitetste Form ist, gibt es auch Farbmikrofilm, der weltweit nur noch von Ilford als "Ilfochrome Micrographic" hergestellt wird, und sich von Farbfilmen stark unterscheidet.
Die Haltbarkeit von Mikrofilm soll bei entsprechender Lagerung (21 °C, 50 % relative Luftfeuchte) bis zu 500 Jahre betragen. Passend dazu ist der Werbespruch eines Mikrofilmunternehmens "Digital for now, analog for ever" - sinngemäß "Digital für den Moment, Analog für die Ewigkeit". Oder "Digital speichern, analog archivieren".
Spezielle Einsatzgebiete
- Zahlreiche kulturgeschichtliche Dokumente auf Mikroform liegen zur Langzeitarchivierung im Barbarastollen im Schwarzwald.
- Im Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse in Dortmund werden zahlreiche Tageszeitungen archiviert.
- Die Zentralbibliothek in Zürich archiviert mehrere Tageszeitungen auf Mikrofilmen. Das Archiv geht bis auf die erste Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung zurück.
Literatur
- Dag-Ernst Petersen: Die Mikroform: Chance und Gefahr für das Buch, PDF online 1999
Weblinks
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