- Ministerium für öffentliche Arbeiten
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Ein Ministerium für öffentliche Arbeiten gab es in verschiedenen Staaten. Die meisten waren für den Auf- und Ausbau der staatlichen Infrastruktur, wie Straßen, Flußregulierungen und Standardisierung von Maßen und Gewichten verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Belgien
Das "Ministerie van Openbare Werken" wurde am 13. Januar 1837 als sechstes belgisches Ministerium eingerichtet. Durch die Staatsreform von 1988 bis 1989 wurde die Zuständigkeit für diesen Bereich den Regionen übertragen. Mit Königlichem Beschluss vom 27. Juni 1990 wurde das Ministerium aufgehoben.
Siehe auch:
China
Das "Ministerium für öffentliche Arbeiten" (chinesisch 工部 Gōngbù) war eines der sechs Ministerien des kaiserlichen China.
Es existierte in dieser Form von der Tang-Dynastie bis zum Sturz der Monarchie 1911. Zuvor wurden seine Aufgaben u. a. vom Obersten Aufseher für die Landwirtschaft wahrgenommen, in der Song-Zeit zeitweise vom Finanzausschuss.
Ansonsten wurde der Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für öffentliche Arbeiten mehrfach geändert; unter der Ming-Dynastie umfasste er u. a.
- Die Errichtung staatlicher Bauten
- Den Bau von Straßen, Wegen und Kanälen
- Bewässerungsmaßnahmen
- Das Beschaffungswesen
- Standardisierung von Maßen und Gewichten
- Kontrolle über bestimmte Produkte
- Aufsicht über Lagerhäuser und handwerkliche Großbetriebe
- Die Zwangsrekrutierung von Personal für öffentliche Arbeiten
Japan
Das Ende 1870 geschaffene "Ministerium für öffentliche Arbeiten" (工部省, Kōbu-shō) war eines der Ministerien im Dajōkan in der frühen Meiji-Zeit. Das Dajōkan war die während der Modernisierung Japans zunächst reaktivierte Variante des Daijōkan, der im 7. Jahrhundert nach chinesischem Vorbild eingerichteten Verwaltungsstruktur. Das Ministerium war für die Einführung westlicher Technologien zuständig, insbesondere für die Modernisierung von Industrie- und Bergbaubetrieben und der Kommunikations- und Verkehrswege, darunter auch die Planung der ersten Eisenbahnstrecke Japans. Ende 1885 wurde es mit der Schaffung des modernen Kabinetts aufgelöst. Die Aufgaben des Kōbu-shō übernahmen das Kommunikationsministerium und das Ministerium für Landwirtschaft und Handel.
Minister und Vizeminister[1] Name Kanji Amtsanfang Amtsende Minister (工部卿, Kōbu-kyō) Itō Hirobumi 伊藤 博文 25. Okt. 1873 15. Mai 1878 Inoue Kaoru 井上 馨 29. Juli 1878 10. Sep. 1879 Yamada Akiyoshi 山田 顕義 10. Sep. 1879 28. Feb. 1880 Yamao Yōzō 山尾 庸三 28. Feb. 1880 21. Okt. 1881 Sasaki Takayuki 佐々木 高行 21. Okt. 1881 22. Dez. 1885 Vizeminister (工部大輔, Kōbu-taifu) Yamao Yōzō 山尾 庸三 27. Okt. 1872 28. Feb. 1880 Yoshii Tomozane 吉井 友実 17. Juni 1880 10. Jan. 1882 Inoue Masaru 井上 勝 8. Juli 1882 22. Dez. 1885 Österreich-Ungarn
In Österreich-Ungarn gab es bis zum Ende der Monarchie ebenfalls ein kaiserliches "Ministerium für öffentliche Arbeiten". Anfang des 20. Jahrhunderts organisierte die (damals von Ernst Ritter von Lauda geleitete) Wasserbausektion dieses Ministeriums den Aufbau des österreichischen Wasserkraftkatasters und die Errichtung einer staatlichen Versuchsanstalt für Wasserbau. Neben Flussregulierungsmaßnahmen fielen auch Talsperren und Hafenbauten in seinen Aufgabenbereich.[2]
Das Ministerium zeichnete auch für die Regulierung der Donau verantwortlich, nachdem es bis zur Jahrhundertwende fast alljährlich zu katastrophalen Überschwemmungen gekommen war. 1917 bis 1918 leitete die Hochbau- und Wiederaufbausektion dieses Ministeriums den Wiederaufbau der durch den 1. Weltkrieg zerstörten Gebiete.[2]
Preußen
Am 17. April 1878 wurde von Otto von Bismarck in der preußischen Regierung vom vormaligen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten das "Ministerium der öffentlichen Arbeiten" abgetrennt. Diesem Ministerium unterstanden vor allem das Eisenbahnwesen und die Wasserstraßen. Erster Minister war Albert von Maybach.
Siehe auch:
Literatur
- Michael Loewe: Das China der Kaiser. Wien, Berlin 1966, S. 184ff.
Einzelnachweise
- ↑ 太政官時代V. Abgerufen am 29. November 2009 (japanisch).
- ↑ a b E. Offenthaler, Lauda Ernst Ritter von, auf www.epub.oeaw.ac.at (2011-11-11)
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