Ernst Lauda (Techniker)

Ernst Lauda (Techniker)

Ernst Lauda (* 15. August 1859 in Linz, Oberösterreich; † 3. Juli 1932 in Wien, von 1916 bis 1919 Ernst Ritter von Lauda) war ein österreichischer Wasser- und Brückenbautechniker, Spitzenbeamter und Berater von Kaiser Franz Joseph I.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ernst Lauda wurde 1859 als Sohn des Direktors der Kaiserin Elisabeth-Bahn Adolf Lauda in Linz geboren. Er besuchte die Oberrealschule in Schottenfeld (Wien), studierte 1876 bis 1882 an der Bauingenieurschule der Technischen Hochschule Wien und war dort 1881 bis 1884 Assistent für Baumechanik und Brückenbau.[1]

Nach Ende seiner Ausbildung schlug er eine Beamtenkarriere beim Staatsbaudienst ein, wo er zunächst im Brückenbau in leitender Funktion tätig war (Donaubrücke Stein-Mautern, Rekonstruktion der Moldaubrücke bei Bubna/Prag-Holeschowitz, Überbrückung der Noce-Schlucht von Santa Giustina im Trentino etc.) und ministerielle Brückenbauvorschriften verfasste.[1] 1895 wurde Lauda zum Vorstand des Hydrographischen Zentralbüros in Wien ernannt. In dieser Funktion erfolgte unter seiner Leitung die Ausgestaltung des hydrographischen Dienstes in Österreich, die Errichtung einer hydrometrischen Versuchsanstalt und die Reorganisation des Wasserstandsnachrichtendienstes.[1]

Wappen für Ernst Ritter von Lauda (1916): "In Rot ein blauer Balken mit silbernem Rand, der Schild pfahlweise mit einem goldenen Dreizack belegt."

1909 wechselte Lauda als Ministerialrat Vorstand der Wasserbausektion im kaiserlichen Ministerium für Öffentliche Arbeiten. Dort leitete er den Aufbau des österreichischen Wasserkraftkatasters und die Errichtung einer staatlichen Versuchsanstalt für Wasserbau. Neben Flussregulierungsmaßnahmen fielen auch Talsperren und Hafenbauten in seinen Aufgabenbereich. Lauda war zudem Stellvertreter des Vorsitzenden der Donau-Regulierungs-Kommission.[1] Als Sektionschef im Ministerium für Öffentliche Arbeiten zeichnete Lauda zur Jahrhundertwende für die Regulierung der Donau verantwortlich, nachdem das "Land am Strome" bis dahin fast alljährlich von katastrophalen Überschwemmungen heimgesucht worden war. Für seine Verdienste besonders um die Wiener Donauregulierung wurde Lauda am 28. Mai 1916 durch ein Handschreiben des Kaisers Franz Joseph I. in den österreichischen Ritterstand erhoben und erhielt ein Wappen; da der Kaiser wenige Monate später starb, wurde die entsprechende Urkunde erst von dessen Nachfolger Kaiser Karl I. unterzeichnet. [2]

1915 bis 1916 war Ritter von Lauda Präsident des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins, 1917 bis 1918 leitete er als Vorstand der Hochbau- und Wiederaufbausektion im Ministerium für öffentliche Arbeiten den Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Gebiete. Ab 1918 war Ritter von Lauda im Ruhestand.[1]

Nach dem Ende der Monarchie in Österreich-Ungarn wurde vom Parlament von Deutschösterreich am 3. April 1919 die Aufhebung des Adels beschlossen. Infolge dieses Adelsaufhebungsgesetzes verlor auch Ernst Ritter von Lauda das Recht zum Gebrauch seines Titels. Von 1920 an war er Honorardozent für Ingenieurwissenschaften an der Technischen Hochschule Wien. Er gehörte dem Beirat des Technischen Versuchsamts an, war Kurator der schiffsbautechnischen Versuchsanstalt und Administrationsrat der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft und verfasste wichtige Fachbeiträge zur Hydrographie.[1]

Auszeichnungen

Familie

Ernst Ritter von Lauda war der Vater des Mediziners Ernst Lauda (1892–1963) und des Industriemanagers Hans Lauda (1896–1974) sowie durch letzteren der Urgroßvater des Unternehmers und Rennfahrers Niki Lauda (* 1949).

Werke

  • Lauda Ernst, Fortschritte auf hydrographischem Gebiete in Oesterreich, 1901[1]
  • Lauda Ernst, Die hydrographische Forschung und ihre Nutzanwendung in Österreich, 1911 [1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j E. Offenthaler, Lauda Ernst Ritter von, auf www.epub.oeaw.ac.at (2011-11-11)
  2. Georg Markus, Blaues Blut unterm roten Kapperl, auf forum.ueber55.at (2011-11-11)

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