- Mohamed Mahmoud
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Mohamed Mahmoud (* 18. Juni 1985 in Wien) ist ein österreichischer Islamist und verurteilter Terrorist.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Sein Vater Sami Mahmoud war in seinem Herkunftsland Ägypten Mitglied der verbotenen Muslimbruderschaft[1] die auch in das Attentat auf den damaligen Präsidenten Anwar as-Sadat verwickelt war. Aus Angst vor einer Verhaftung flüchtete er nach Österreich und erhielt Asyl und fünf Jahre später die österreichische Staatsbürgerschaft, die auch automatisch auf seine bereits in Österreich geborenen Kinder ausgedehnt wurde.
Leben
Nachdem er per Internet angeblich Kontakte zu fundamentalistischen Zirkeln knüpfte, war er 2003 laut eigenen Aussagen in einem Trainingscamp der al-Qaida im Irak, wo er sich eine Handverletzung zuzog, auf Grund derer er 2005 als untauglich für den Zivildienst eingestuft wurde.[2] Danach sei er ein halbes Jahr Schüler des radikalen Mailänder Imam Abu Omar gewesen. Zurück in Österreich gründete er 2005 seine eigene Jugendorganisation "Islamische Jugend Österreichs", diese wurde jedoch von der Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich nie anerkannt, sondern im Gegenteil von dieser an das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung als gefährlich gemeldet. Seine Organisation verfasste und verteilte vor der Nationalratswahl 2006 Flugblätter auf denen die Moslems zum Wahlboykott aufgerufen wurden. Dies brachte ihm polizeiliche Ermittlungen wegen Wahlbehinderung ein.[3] Österreichweit bekannt wurde er als er im Frühjahr 2007 für die ORF Sendung Report von dem Journalisten Gerhard Tuschla zu den Drohvideos die an die Regierungen Österreichs und Deutschlands interviewt wurde. Dabei gab er sich als Mitglied der Global Islamic Media Front sowie Mitglied der Salafiya Jihadia aus. Danach wurde sein Computer mittels eines Trojaners der Polizei observiert. Dabei wurde entdedeckt, dass er sich in al-Qaida nahen Internetforen informierte, wie ein möglicher Anschlag auf die Fußball-Europameisterschaft 2008 durchgeführt werden könnte.
Prozess und Verurteilung
Am 12. September 2007 wurden er und seine Lebensgefährtin verhaftet. Im November 2007 schrieb er einen offenen Brief an Justizministerin Maria Berger um Hafterleichterungen zu erreichen, die aber abgelehnt wurden. Am 3. März 2008 begann der Prozess und nach nur vier Verhandlungstagen wurde er zu vier Jahren Gefängnis gemäß § 278b (Bilden und Fördern einer terroristischen Vereinigung) verurteilt. Seine Lebensgefährtin wurde zu 22 Monaten verurteilt da sie Texte für diverse islamistische Organisationen übersetzt hat.[4] Die Entführer von Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber verlangten 2008 kurzfristig für die Freilassung ihrer Geiseln, die Enthaftung des Paares, was aber das österreichische Außenministerium ablehnte.[5] Die Urteile wurden wegen Formalfehler aufgehoben, und der erneute Prozess endete am 13. Februar 2009 daraufhin ein zweites Mal mit exakt denselben Urteilen. Während der Haft begann Mohamed Mahmoud mit einem zweimonatigen Hungerstreik um seine Freilassung zu erwirken.
Weiteres
Nach Verbüßung der vollen Strafe wurde Mohamed Mahmoud im September 2011 aus der Haft entlassen. Schon wenige Tage später trat er unter dem Pseudonym "Abu Usama Al-Gharib" in mehreren Videos auf,[6] in denen er unter anderem zum Kampf gegen Ungläubige aufrief.[7] Er war mit seiner Lebensgefährtin Mona Salem Ahmed nach islamischem Ritus verheiratet, mittlerweile hat sie sich von ihm getrennt.[8] Er hat drei jüngere Brüder und eine Schwester.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Profil Nr.38/2007 Seite 18
- ↑ Guantanamo, Wien-Josefstadt Von Emil Bobi, Profil Nr.8/2008 Seite 36, 16. Februar 2008
- ↑ Islamismus: Allah Anfang ist schwer. Profil Nr.38/2007 Seite 22
- ↑ Auch Ehefrau verurteilt news.ORF.at, 12. März 2008
- ↑ Sahara-Geiseln: Entführer wollen Wiener Terror-Paar freipressen Die Presse, 31. März 2008
- ↑ Der Austro-Islamist ist wieder aktiv Von Erich Kocina, Die Presse 11. Oktober 2011
- ↑ Islamisten-Video: „Glauben erfordert Jihad“ Von Erich Kocina, Die Presse, 12. Oktober 2011
- ↑ Blick zurück: Das neue Leben der Mona S. von Manfred Seeh, Die Presse am Sonntag, Print-Ausgabe, 19. Juni 2011
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