Mondhorn

Mondhorn
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Mondhörner aus der Schweiz (ca. 1050–850 v. Chr.)

Das Mondidol (auch Mondhorn; engl. Firedog genannt) hat zwischen 1300 und 800 v. Chr. (spätbronzezeitlich), insbesondere während der Urnenfelderzeit nach älterer Lehrmeinung, in den Häusern als so genannter Feuerbock eine Rolle gespielt. Form, Verteilung innerhalb der Siedlung und gelegentliche Brandspuren auf der Oberfläche wiesen auf einen Gebrauch am Herd ggf. in der Funktion als Feueraltar hin. Ursprünglich wurden sie daher als Gestelle zum Auflegen von Holzscheiten interpretiert.

Die meist jedoch als Einzelexemplare gefundenen und daher für diesen Gebrauch unpassenden Mondhörner sind in der Regel aus Ton hergestellt; es soll aber auch hölzerne Exemplare gegeben haben. Während die meisten durch ihre Formgebung mehrdeutig sind, zeigen das Mondidol vom Ebersberg und ein Feuerbock aus Lörzweiler Kreis Mainz-Bingen Formen die einem Stiergehörn sehr nahekommen. Eisenzeitlich finden sich dann auch von Dänemark bis nach Rumänien vermehrt ritzverzierte Böcke, die an den Ecken einen stilisierten Tierkopf zeigen. Abbildungen die Mondidole darstellen könnten wurden auch auf keltischen Münzen gefunden.

Ein seltenerer Mondidolfund wurde in dem gestörten Grab des 11. Jahrhunderts vor Chr. in Reinach im Kanton BL gemacht. Auf dem Kestenberg bei Möriken im Kanton Aargau fanden sich die Fragmente von mehr als sechs Mondhörnern. Bei Buxheim Krs. Ingolstatt wurde ein Mondidol in einer Siedlungsgrube gefunden. Während die meisten Exemplare eine ebene, breite Aufstellfläche besitzen, hat das Stück aus Bötzingen (am Kaiserstuhl) drei runde Füße.

Der Schweizer M. Kerner hält das Mondhorn für ein astro-geodätisches Instrument. Ein mit neun Zacken und 5 horizontalen Löchern versehenenes Exemplar aus Mainz-Hechtsheim stützt scheinbar derartige Vermutungen. Auch eines der auf dem Kestenberg gefundenen Exemplare weist fünf solcher Löcher auf.

Inhaltsverzeichnis

Feuerbock

Eisenzeitliche Funde dieser Art – jedoch mit anderer Formgebung – sind als Feuerbock in die Literatur eingegangen. Ein besonders schön verziertes Exemplar ist der tönerne Feuerbock von Groß Siemz in Mecklenburg-Vorpommern. Auch er wies keinerlei Spuren (Hitzeeinwirkung, Ruß) auf, die die vermutete Funktion stützen.

Feuerbalken

In Sättelstädt im Wartburgkreis wurden 2003 in einem Haus des 1. Jahrhunderts die Endstücke eines ritzverzierten Quaders von 8 x 8 cm (bei einer vermuteten Länge von 120 cm) gefunden, der auch als Feuerbock gedeutet wird. Einige Vergleichsstücke, der zwischen dem Balkan und Südskandinavien auftretenden Exemplare dieser Formgebung sind auf der Oberseite in Längsrichtung eingezogen.

Andere Objekte

Bei dem so genannten Mondhorn, das unter einem Abri in der Dordogne Frankreich als Relief dargestellt ist und die Venus von Laussel zeigt, die in der rechten Hand trägt, handelt es sich um eine Darstellung völlig anderer Art.

Literatur

  • M. Babes, V. Mihăilescu-Bîrliba: Germanische latènezeitliche „Feuerböcke“ aus der Moldau. 1971
  • Kurt Derungs: Geheimnisvolles Zürich. ISBN 3-905581-22-1.
  • H. Steuer: Germanische „Feuerböcke“ aus dem Hannoverschen Wendland. Arch. Korrespondenzbl. 3, 1973
  • K.-P. Wechler: Feuerbock im Haus. In: AiD 4/2004 S. 61
  • Mondhörner – Urgeschichtliche Messgeräte. in Helvetica Archäologica 32/2001
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