- Aria (Satrapie)
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Aria, altpersisch Haraiva[ta], eine historische Landschaft in Zentralasien; entspricht der heutigen afghanischen Provinz Herat.
Benannt ist die Region nach dem gleichnamigen iranischen Volk, das in diesem Gebiet ca. 1500 v. Chr. einsiedelte. Das Wort Aria ist aus dem altiranischen „arya“ abgeleitet, was so viel wie edel oder rein bedeutet.
Nach Richard Frye ist diese Region das Ursprungsland aller späteren indoiranischen Völker. Hier verzweigten sich die Wege der Indoiraner:
- die Vorfahren der Meder und Perser wanderten Richtung Westen bzw. Südwesten
- die Vorfahren der späteren Sanskrit-Völker in Indien wanderten über den Hindukusch in Richtung Südosten
- die Vorfahren der Baktrier und Sogdier in Richtung Osten und Nordosten
- viele andere Gruppen in Richtung Norden, wie beispielsweise die Vorfahren der Parther, der späteren Osseten, Sarmaten und Alanen
Unter den Achämeniden wurde Aria mit ihrer Hauptstadt Artacoana (die heutige Stadt Herat) dem großen Perserreich einverleibt und in eine eigene Satrapie eingeteilt. Nach dem Fall der griechischen Seleukiden begannen von hier aus der Siegeszug und die Reichsgründung der späteren Parther. Nach der arabischen Eroberung Persiens gehörte die Region zum Kerngebiet der ostpersischen Provinz Khorassan.
Seit 1848 gehört die Region zum Staatsgebiet Afghanistans.
Das antike Volk der Aria wird heute u.a. zu den Vorfahren der heutigen Tadschiken gerechnet. Es gibt auch Spekulationen darüber, dass sie auch Vorfahren der Bewohner des heutigen Kroatiens waren und später zum Teil nach Europa zogen („Hrvatska“ – der Kroate nennt sich selber „Hrvat“ – siehe Ähnlichkeit zum altpersischen Namen der Stadt „Haraivata“ – H(a)r(ai)vat(a)).
Kategorien:- Satrapie des Achämenidenreiches
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