- 3. Sinfonie (Mendelssohn)
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Die Sinfonie Nr. 3 in a-Moll op. 56, „Schottische“ (MWV N 18) von Felix Mendelssohn Bartholdy ist eine romantische Sinfonie in vier Sätzen. Die Aufführungsdauer beträgt ca. 40 Minuten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtlicher Hintergrund
Im Frühjahr 1829 bereiste der damals 20-jährige Mendelssohn zum ersten Mal die britischen Inseln. Nach einer Reihe erfolgreicher Konzertauftritte in London machte er sich im Juli in Begleitung seines Freundes Karl Klingemann nach Schottland auf, um die historischen Stätten um Maria Stuart, die nördlichen Highlands und die Hebriden zu besuchen. Die Natur und die düstere Natur des Landes zogen Mendelssohn unmittelbar an. Seine Eindrücke verarbeitete er musikalisch in der Ouvertüre Die Hebriden und eben in der 3. Sinfonie, zu der er noch 1829 erste Skizzen notierte.
Dennoch beschäftigte ihn dieses Werk am längsten von all seinen Sinfonien: erst 1842, also dreizehn Jahre später, vollendete er das Werk. Es ist damit die letzte von Mendelssohns fünf Sinfonien, erhielt aber dennoch eine niedrigere Nummerierung, da die früher entstandene „Italienische“ und die „Reformationssinfonie“ erst später veröffentlicht wurden.
Die Uraufführung fand am 3. März 1842 im Leipziger Gewandhaus unter der Leitung des Komponisten statt.
Aufbau
- Andante con moto – Allegro un poco agitato
- Vivace non troppo
- Adagio
- Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Streicher.
Werkbeschreibung
Mendelssohn verwendet für seine Komposition ein klassisch besetztes Orchester, versucht aber den traditionellen viersätzigen Aufbau der klassischen Sinfonie teilweise zu überwinden, indem er die vier Sätze attacca (also ohne Pause) musizieren lässt und den sinfonischen Zyklus so zu einer Einheit verbindet.
Der erste Satz steht in Sonatensatzform und beginnt mit einer langsamen Einleitung, die Mendelssohn noch 1829 in Schottland als Skizze notiert hatte. Der eigentliche Kopfsatz in schnellem Tempo ist in düster-melancholischem Moll gehalten.
Auf ihn folgt als zweiter Satz ein Scherzo, der sich in seiner Pentatonik an folkloristische Vorbilder anlehnt, ohne jedoch originale schottische Melodien direkt zu zitieren.
Der darauf folgende kantable langsame Satz ist wiederum in Sonatensatzform gehalten.
Der Schlusssatz beginnt mit einem markanten Hauptthema der Violinen mit scharfen Doppelpunktierungen, das sich durch den ganzen Satz zieht und das Finale des Werks zu einer ausgelassen-festlichen Apotheose werden lässt.
Hörproben
Aufnahme des Fuldaer Symphonischen Orchesters (2003), Quelle: http://www.musopen.com.
1. Satz: Andante con moto – Allegro un poco agitato2. Satz: Scherzo: Vivace non troppo3. Satz: Adagio
4. Satz: Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assaiLiteratur
- Wulf Konold: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Schottische. In: ders. (Hrsg.): Lexikon Orchestermusik Romantik I–R. Schott/Piper, Mainz/München 1989, ISBN 3-7957-8227-9, S. 471–475.
- Rudolf Kloiber: Handbuch der klassischen und romantischen Symphonie. 2. erweiterte Auflage. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1976, ISBN 3-7651-0017-X.
Weblinks
Nr. 1 (c-Moll) op. 11 | Nr. 2 (B-Dur) op. 52 „Lobgesang“ | Nr. 3 (a-Moll) op. 56 „Schottische“ | Nr. 4 (A-Dur) op. 90 „Italienische“ | Nr. 5 (d-Moll) op. 107 „Reformations-Sinfonie“
Streichersinfonien:
Nr. 1 C-Dur | Nr. 2 D-Dur | Nr. 3 e-Moll | Nr. 4 c-Moll | Nr. 5 B-Dur | Nr. 6 Es-Dur | Nr. 7 d-Moll | Nr. 8 D-Dur | Nr. 9 C-Dur | Nr. 10 h-Moll | Nr. 11 f-Moll | Nr. 12 g-Moll | Nr. 13 c-Moll (unvollendet)
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