Moritz Straus

Moritz Straus

Moritz Straus (* 18. März 1882 in Bruchsal; † 19. Januar 1959 in Zürich) war ein deutscher Ingenieur und Geschäftsmann.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Straus wurde bekannt, als er ab 1916 in der Argus Motoren Gesellschaft die Geschäftsleitung übernahm. Er steigerte die Bedeutung des Unternehmens als Motorenlieferant sowohl für das Heer als auch für die Fliegertruppen und erreichte, dass auch Opel in die Fertigung von Argusmotoren eingeschaltet wurde. Daneben beschäftigte er sich mit der Konstruktion und Weiterentwicklung von Automobil- und Flugmotoren. 1920 erwarb er die Aktienmehrheit von Horch, und stellte Paul Daimler als Motorenkonstrukteur ein. Unter Straus entwickelte sich das Horch-Werk zu einem der höchstangesehenen Fahrzeughersteller der Welt.

Moritz Straus wurde 1938 im Rahmen der Arisierung von den Nationalsozialisten gezwungen, das Argus Motorenwerk, das leistungsfähige Flugzeugmotoren herstellte, zu verkaufen. Es gab zwei Kaufinteressenten, Heinrich Koppenberg und die Bayerischen Motorenwerke. Koppenberg erwarb mit seinem Schwager Dr. Viktor Polak dieses Unternehmen für 5,2 Millionen Reichsmark, das einen Buchwert von 11 Millionen Reichsmark hatte.[1] Daraufhin emigrierte Straus 1938 in die Schweiz. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Verlust seiner Werke sollte Straus die Exportabteilung von Daimler-Benz für die USA leiten, nachdem er sich bereits angeboten hatte, eine Vertriebsniederlassung in der Schweiz zu gründen. Es kam jedoch aus verschiedenen Gründen nicht dazu. In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte er sich mit der Herstellung von Armaturen.

Stiftung

Am 14. Juni 1999 wurde von seiner Tochter die nach ihm benannte Moritz Straus-Stiftung in Basel ins Leben gerufen.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Constanze Werner: Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit bei BMW., S. 39. Oldenbourger Wissenschaftsverlag. München 2005. ISBN 978-3-486-57792-1

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