- Moritzberg (Frankenalb)
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Moritzberg Der Moritzberg in der Fränkischen Alb, aus Nordwesten vom Laufer Ortsteil Tauchersreuth aus gesehen
Höhe 603,5 m ü. NN Lage Lauf, Leinburg, Röthenbach, Landkreis Nürnberger Land, Bayern (Deutschland) Gebirge Fränkische Alb Geographische Lage 49° 27′ 57″ N, 11° 18′ 44″ O49.4658511.31218603.5Koordinaten: 49° 27′ 57″ N, 11° 18′ 44″ O Der Moritzberg ist ein markanter 603,5 m ü. NN[1] hoher Berg der Fränkischen Alb in den Stadtgebieten von Lauf und Röthenbach und im Gemeindegebiet von Leinburg im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land, Bayern (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der waldreiche Moritzberg erhebt sich 1,25 km ostsüdöstlich von Haimendorf, einem ostsüdöstlichen Stadtteil von Röthenbach. Dessen Weiler Moritzberg liegt auf dem Gipfelplateau des Berges. Bis nahe an das Gipfelplateau heran reicht im Nordosten das Stadtgebiet von Lauf, dessen Ortsteil Weigenhofen sich nördlich des Berges befindet. Auch bis nahe an das Plateau heran reicht im Osten und Süden das Gemeindegebiet von Leinburg, dessen Ortsteile Weihersberg, (das gleichnamige) Leinburg und Diepersdorf, südöstlich, südlich und südwestlich des Moritzberges liegen.
Geologie
Geologisch gehört der Moritzberg zum Albvorland, da er durch Erosion im Lauf der Zeit von der eigentlichen Alb abgetrennt wurde. Man spricht hier von einem Zeugenberg. Da das Hochplateau des Bergs in der Folge des mittelalterlichen Kalkabbaus stark angegriffen wurde, finden archäologische Studien Grenzen, eine anschauliche Analogie der hochwahrscheinlichen frühgeschichtlichen Verhältnisse ist aber bei der Houbirg dokumentiert.
Schutzgebiet
Der Moritzberg befindet sich im Westteil des 2001 gegründeten und 172,21 km² großen Landschaftsschutzgebiets „Südlicher Jura mit Moritzberg und Umgebung“ (LSG-Nr. 322763).[1]
Geschichte
Auf dem Gipfelplateau des Moritzberges steht die im Jahr 1419 erbaute und dem heiligen Mauritius geweihte Bergkapelle St. Mauritius (bzw. auch als Moritzbergkapelle bezeichnet). Diese Kapelle hatte der nürnbergische Patrizier Herdegen Valzner errichten lassen und ihre Geschichte war eng mit Schloss Haimendorf und Rockenbrunn verknüpft.
1841 hatte der bayrische König Ludwig I. die Absicht gehabt, auf dem Moritzberg entweder die später bei Kelheim errichtete Befreiungshalle oder aber die Walhalla zu errichten. Diese Pläne wurden jedoch nie verwirklicht und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zur Realisierung eines größeren Bauvorhabens. Ab dem Jahr 1910 wurde auf dem Gipfelplateau des Berges ein seit längerem geplanter Aussichtsturm errichtet, der schließlich 1913 provisorisch fertiggestellt wurde. Die ursprünglich konzipierte Ausbauhöhe des Turmes konnte allerdings nicht realisiert werden, weil die hauptsächlich aus Geldspenden aufgebrachten Finanzmittel dafür nicht mehr ausreichten.
Der beim Baubeginn zunächst noch als Bismarckturm bezeichnete Turm wurde im Juli 1918 zwar noch in Hindenburgturm umbenannt, doch beide Namen sollten letztendlich nur Episode bleiben und heute wird der Aussichtsturm nur noch als Moritzbergturm bezeichnet. Der von der Aussichtsplattform des Turmes ursprünglich sehr weitreichende Blick ist aufgrund des umgebenden Waldbestandes mittlerweile nur mehr sehr eingeschränkt möglich.
Während des 17./18. Jahrhunderts war in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kapelle ein Bruderschaftshaus errichtet worden, das zeitweise auch die Unterkunft eines Einsiedlers gebildet hatte. Heute wird dieses teilweise als Fachwerkhaus ausgeführte Gebäude als Gastwirtschaft genutzt.
Literatur
- Walter Ullmann: Der Moritzberg in vorgeschichtlicher Zeit. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft e.V., 1952 Nr. 1, S. 12-15.
- Fritz Schnelbögl: Eine Wanderung auf den Moritzberg im 17. Jahrhundert. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft e.V., 1959, Nr. 3, S. 77 – 87.
- Ferdinand Leja: Die vorgeschichtliche Besiedlung des Moritzberges, Landkreis Nürnberger Land. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft e.V., 1988, Nr. 1, S. 1-13.
- Der Moritzberg: Ein heimatkundlicher Führer. Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft. Nürnberg: Frankenverlag Spindler, 1966, 38 S.,
- Reinhard Grebe; Dieter Kaus: Rahmenplan Naherholungsgebiet Moritzberg. Bearbeitet im Auftrag des Verschönerungsvereines Moritzberg u. Umgebung e. V, Nürnberg: Büro für Landschaftsplanung Grebe, 1971. - 38 S.,
- Ronald Heißler: Ein Exempel, rund um den Moritzberg, Zeichnungen vom Verfasser, 2. Auflage, Didaktischer Brief des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg; Nr. 9. Nürnberg: Pädagogisches Institut der Stadt Nürnberg, 1971, 40 S.,
- Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. Ein Exempel zur Einführung in die Geologie. Völlig überarbeitete u. erw. Neuauflage. Didaktischer Brief des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg; Nr. 96 (Ursprünglich Nr. 9). Nürnberg: Pädagogisches Institut, 1982, 64 S.,
- Ronald Heißler, Günter E.R. Albrecht u. a. Autoren: Rund um den Moritzberg - Unser Hausberg naturhistorisch betrachtet. Zum 100jährigen Bestehen der Abteilung für Geologie. [Hrsg.: Abt. für Geologie. Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.], (Abhandlung der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V.; Bd. 42), Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft, Abt. Geologie, 1989, 176 S., 16 Beilagen, über 200 Abb. u. Karten
- Hermann Rusam: Der Moritzberg. Eine geologische Exkursion zum Hausberg der Nürnberger. Mit Zeichnungen und Bildern von Heinz Metzner. Didaktischer Brief des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg; Nr. 130. Nürnberg: Pädagogisches Institut der Stadt Nürnberg, 1993, 20 S.,
- Christine Bockisch-Bräuer: Röthenbach-Haimendorf: Der Moritzberg - Vorgeschichtliche Besiedlungsspuren auf dem Nürnberger Hausberg. In: Alfried Wieczorek: Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland, Band 52: Nürnberg und Nürnberger Land - Ausflugsziele zwischen Pegnitz und Fränkischer Alb. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2368-2, S. 209-215.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Kartendienste des BfN
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