Houbirg

Houbirg
Der Happurger Stausee von der Houbirg aus

Die Houbirg ist ein Berg bei Happurg in Mittelfranken mit einer keltischen Wehranlage. Erhalten sind Reste der teilweise noch zehn Meter hohen Mauern, die in ihrer Länge von 4,5 Kilometern ein Gebiet von fast einem Quadratkilometer umschließen.

Die Anlage liegt auf dem Bergplateau in 486-617 Meter Höhe in günstiger strategischer Lage über den Seitentälern des Pegnitztales. Die Gegend war bereits in der mittleren Bronzezeit (ca. 1600 v. Chr.) besiedelt. In der Hallstattzeit (ca. 500 v. Chr. bis etwa 330 v. Chr.) bestand eine Befestigungsanlage, deren Reste heute noch sichtbar sind. Diese Anlage war zu dieser Zeit eine der größten Süddeutschlands.

Aus dieser Zeit wurden Keramikscherben und Bronzefibeln sowie Glasperlen gefunden.

Der Name der Festungsanlage, auf den auch der Name der Gemeinde Happurg zurückgeht, geht auf bergen = sich auf den Berg zur Verteidigung zurückziehen zurück.

In der späten Latènezeit war die Houbirg von etwa 200 v. Chr. bis zur Zeitenwende bewohnt. Nach einer längeren Unterbrechung war sie dann erst wieder in der Spätantike um 400 n. Chr. von Germanen (vermutlich Juthungen) besiedelt. Die Anlage gehört damit in eine Reihe von Völkerwanderungszeitlichen Höhenburgen im Gebiet rechts des Rheins. Nach einer erneuten Verödung deuten Glasfragmente und mehrere einfache Perlen auf eine erneute Besiedelung im Frühen Mittelalter (6./7. Jhd.) hin.

1944-1945 entstanden in der Houbirg die Doggerstollen, gebaut von KZ-Häftlingen aus Hersbruck, einem Außenlager des KZ Flossenbürg, unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen. In diesen Doggerstollen sollte ein Flugzeugmotorenwerk entstehen, das jedoch nie fertiggestellt wurde. Bei den Bauarbeiten kamen 4000 der 9000 eingesetzten Zwangsarbeiter ums Leben.

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