- Mozilla Application Suite
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Mozilla Application Suite
Mozilla unter LinuxBasisdaten Entwickler Mozilla Foundation Aktuelle Version 1.7.13
(19. April 2006)Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X, uvm. Kategorie Programmsammlung aus Browser, E-Mail-Programm, etc. Lizenz MPL/GPL/LGPL Mehrfachlizenzierung Deutschsprachig ja Mozilla-Suite Mozilla Application Suite [moʊˈzɪlə ˌæplɪˈkeɪʃn swiːt] (auch Mozilla Suite oder einfach Mozilla, siehe auch allgemeiner Begriff Mozilla) ist eine aus Webbrowser, E-Mail-Programm und weiteren Werkzeugen bestehende freie Programmsammlung (engl. Application Suite) für das Internet, die vom Mozilla-Projekt entwickelt wurde. Mittlerweile hat die Mozilla Foundation die offizielle Entwicklung zugunsten des Webbrowsers Firefox und des E-Mail-Programms Thunderbird eingestellt. Die Suite wird seitdem unter dem neuen Namen SeaMonkey von einer kleinen Entwicklergemeinde weitergepflegt. Die Mozilla Suite steht unter mehreren freien Lizenzen wie der hauseigenen Mozilla Public License (MPL), sowie der GPL und LGPL.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mozilla basiert auf dem 1998 von der Netscape Corporation freigegebenen Quellcode des Netscape Communicators; von dieser Codebasis enthält Mozilla allerdings nicht mehr viel. Mozillas (neugeschriebene) interne Layout-Maschine heißt Gecko.
Ursprünglich war das Wort Mozilla nur die firmeninterne Bezeichnung für den Netscape-Webbrowser. Zum genauen Ursprung des Namens, der sich auf den ersten populären Webbrowser Mosaic bezieht, gibt es mehrere Erklärungen. Eine besagt, dass er sich aus Mosaic Killa zusammensetzt, laut der anderen aus Mosaic und Godzilla. Das offizielle Netscape-Maskottchen, eine grüne Eidechse, und der bei Mozilla verwendete Dinosaurier, die beide den Namen Mozilla tragen, deuten auf letztere Erklärung; es ist allerdings denkbar und vielleicht wahrscheinlicher, dass das Maskottchen wegen der Namensähnlichkeit von Mozilla mit der bekannten Figur Godzilla gewählt wurde. Eine der beiden Deutungen der Bedeutung von Mozilla ist also ein Backronym.
Versionsgeschichte
Mozilla 1.0 erschien am 5. Juni 2002. Die letzte stabile Version 1.7.13 erschien am 22. April 2006. Danach wurde die Weiterentwicklung der Mozilla-Suite seitens der Mozilla Corporation eingestellt. Das Projekt wird jetzt von einer unabhängigen Programmierergruppe unter dem Namen SeaMonkey weitergeführt. Erscheinungsdaten der einzelnen Versionen der Suite sind auf der folgenden Zeittafel angeordnet.
Eigenschaften und Funktionen
Mozilla läuft zur Zeit auf vielen verschiedenen Betriebssystemen (Plattformen). Dies wird dadurch ermöglicht, dass große Teile von Mozilla plattformunabhängig sind. Die Hauptarbeit bei der Portierung entfällt auf die Netscape Portable Runtime, die eine allgemeine Schnittstelle für z. B. Dateizugriff und Speicherverwaltung definiert.
Die Programmoberfläche wird in der eigens entwickelten, ebenfalls plattformunabhängigen Sprache XUL, die auf XML basiert, geschrieben. Die Elemente dieser Oberfläche werden, ähnlich wie Webseiten, durch Gecko dargestellt und nicht vom Betriebssystem. Dies hat den Vorteil, dass ein Entwickler für Änderungen an der Oberfläche keine Kenntnisse mehrerer Betriebssysteme benötigt. XUL ermöglicht auch, in einfacher Weise durch so genannte Extensions die Mozilla-Oberfläche anzupassen oder zu erweitern. XUL unterstützt auch so genannte Themes, die auf Basis von Webstandards wie Document Object Model und Cascading Style Sheets erstellt werden und mit denen das Aussehen von Mozilla dem eigenen Geschmack angepasst werden kann. Ein Nachteil ist jedoch, dass eine XUL-basierte Oberfläche auf älteren Rechnern langsamer läuft.
Mozilla ist auch in der Lage, Stylesheets auf HTML- und XML-Seiten anzuwenden. Dazu werden derzeit die Standards CSS 1 bis 3 (CSS 1 vollständig, CSS 2 nahezu vollständig, CSS 3 teilweise) und XSLT unterstützt. Daneben gibt es einen Pop-up-Blocker und die Funktion des Tabbed Browsing, sowie des Caret Browsing.
Erfahrenen Benutzern ist es möglich, das Erscheinungsbild und das Verhalten von Mozilla durch das Bearbeiten der Konfiguration, in Mozilla-Browsern erreichbar über die Eingabe von about:config in der Adresszeile, und das Anlegen eines sogenannten User-Stylesheets zu beeinflussen.
Mail- und News-Komponente, HTML-Editor und weitere Zusatzprogramme
Neben dem Browser beinhaltet Mozilla auch ein vollständiges E-Mail-Programm inklusive Adressbuch. Eines der wichtigsten Features ist der seit Version 1.3 enthaltene adaptive Spam-Filter auf Basis der Bayes'schen Wahrscheinlichkeitstheorie. Nach einer Lernphase, in welcher der Benutzer E-Mails als „Junk“ und „Nicht Junk“ klassifiziert, weist das Programm sehr gute Trefferquoten auf. Das Mail-Programm unterstützt beliebig viele POP3- und IMAP-Postfächer pro Benutzer. Es erlaubt zudem das Anlegen von Filter-Regeln, durch die E-Mails automatisch in beliebige Ordner vorsortiert werden können, und verfügt über sehr viele Möglichkeiten, das Programm an die Vorlieben des Benutzers anzupassen. Verschlüsselung und Signierung von E-Mails werden mit dem S/MIME-Standard transparent und unkompliziert für den Benutzer durchgeführt. Mit Hilfe der Extension Enigmail ist die verschlüsselte E-Mail-Kommunikation auch via PGP möglich. Außerdem ist das Abonnieren von Newsgroups und das Verfassen von Beiträgen für diese möglich.
Enthalten ist auch das Programm-Modul Composer zum Bearbeiten und Erstellen von HTML-Seiten; es ermöglicht die Erstellung von Webseiten nach dem WYSIWYG-Prinzip, doch auch die direkte Bearbeitung des Quellcodes ist möglich.
Weiterhin verfügt die Mozilla-Suite über ein Modul namens Chatzilla zum Chatten in IRC-Netzwerken.
Mozilla bietet einige für Webseiten- und JavaScript-Entwickler wichtige Funktionen zur Fehlersuche in Form der integrierten Web-Development-Tools. Dazu gehören die JavaScript-Konsole, die die Direkteingabe von JavaScript-Kommandos erlaubt, der JavaScript-Debugger Venkman und das Tool DOM-Inspector, das es erlaubt, die baumartige Struktur von Webseiten zu inspizieren und zu analysieren und somit mögliche Fehler im Aufbau zu entdecken.
Teil des User-Agent-Strings in vielen Browsern
- Siehe auch: Mozilla, User Agent
Bei vielen heutigen Browsern beginnt die Identifikationszeichenkette mit Mozilla, das liegt daran, dass zu der Zeit, als Netscape Marktführer bei Browsern war, viele Websites diesen zum Anzeigen voraussetzten. Deswegen fingen die anderen Browserhersteller an, sich für den Netscape Browser auszugeben, indem sie ebenfalls Mozilla am Anfang ihrer Identifikationszeichenkette verwendeten.
Varianten und Ableitungen
Der Netscape Communicator Version 6.x und 7.x basieren auf dem Mozilla-Code.
Da der Code von Mozilla oft als zu groß und unübersichtlich kritisiert wurde, bildeten sich verschiedene Projekte, die auf Gecko basierend einen schnelleren, schlankeren und leichter zu wartenden Browser kreieren wollen. Diese sind unter anderem:
- Mozilla Firefox (früher: Phoenix, Firebird)
- Flock (Bis Version 2 basiert er auf Firefox, seit Version 3 auf Chromium)
- Galeon (für GNOME)
- Epiphany (Standardbrowser für GNOME)
- Mozilla Camino (früher: Chimera, für Mac OS X)
- K-Meleon (für Windows)
Einstellung der Weiterentwicklung
Die Mozilla Roadmap sah vor, dass sich das Projekt mehr auf Einzelprodukte konzentriert und die Suite nur noch im stabilen Zweig 1.7 mit Sicherheitsupdates versorgte, von den späteren Milestones dagegen keine finalen, offiziellen Versionen mehr herausgab, Entwicklern jedoch Hilfestellung gibt, wenn sie auf Basis des Mozilla-Codes eigene Versionen der Suite herausbringen wollen. Das Mozilla-Projekt selbst will sich ganz auf die Weiterentwicklung von Mozilla Firefox (Browser), von Mozilla Thunderbird (E-Mail-Programm) und seit kurzem auch Mozilla Sunbird (Kalender/Termin- und Aufgabenverwaltung) konzentrieren. Der Hauptgrund für diese Änderung ist, dass die Akzeptanz von Einzelapplikationen bei den Anwendern als höher angenommen wurde als die einer kompletten Applikationssuite, angeregt durch die Popularität von Firefox. Die Weiterentwicklung des Editors (Composer) als Einzelanwendung „Nvu“ als externes Projekt wurde nach der Version 1.0 von Linspire eingestellt. Eine weiter fortgeschrittene Version des HTML-Editors bietet eine Abspaltung von NVU mit dem Namen KompoZer, welche von Fabien Cazenave entwickelt wird.
Nachdem die Mozilla Foundation bekannt gab, dass die Unterstützung der Suite eingestellt wird, haben sich einige ehemalige Mozilla-Entwickler zusammengefunden, um die Mozilla-Suite weiterzuentwickeln und so das Programm unter dem Namen SeaMonkey in Form einer Internet-Suite weiterzuführen. Nachdem die Mozilla Foundation den Namen SeaMonkey als Trademark registriert hatte, erfolgte am 2. Juli 2005 die offizielle Ankündigung des Projektes. Am 30. Januar 2006 erschien die erste stabile Version 1.0. Der aktuelle Versionzweig ist 2.0.x welcher im Oktober 2009 erschien und seitdem stetig mit Sicherheitsupdates versorgt wird.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Mozilla – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- mozilla.org/products/mozilla1.x Mozilla Suite (englisch)
- erweiterungen.de Portal für deutschsprachige Erweiterungen
- mozilla.org/projects/seamonkey Website des Nachfolgeprojekts SeaMonkey, (englisch)
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