- Musik Produktion Schwarzwald
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Die Musik Produktion Schwarzwald (MPS) ist ein Plattenlabel mit Aufnahmen amerikanischer, europäischer und japanischer Jazzmusiker.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Interpreten
Gegründet wurde es 1968 als Nachfolgelabel der SABA-Records in Villingen von Hans Georg Brunner-Schwer, der neben Joachim-Ernst Berendt, Willy Fruth und Achim Hebgen auch als Produzent tätig war. Neben eigenen Produktionen wurden zunächst auch Titel anderer Schallplattenfirmen in Lizenz übernommen und vertrieben. Zu den bei MPS unter Vertrag stehenden Interpreten gehörten Oscar Peterson, Hans Koller, Horst Jankowski, George Duke, Erwin Lehn, Volker Kriegel, Albert Mangelsdorff, die Singers Unlimited und Wolfgang Dauner. Neben der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band gehörten aber auch Jean-Luc Ponty, Lee Konitz, Charlie Mariano, Alphonse Mouzon, Monty Alexander oder Dave Pike zu den häufig präsentierten Künstlern.
Ein Teil der Produktionen entstand in privater Atmosphäre in den Wohnzimmern von Labelgründer Brunner-Schwer. Veröffentlicht wurden aber auch Aufnahmen von den Berliner Jazztagen und den Donaueschinger Musiktagen sowie dem Baden-Badener New Jazz Meeting. Das Aufnahmestudio in Villingen wurde „aufgrund seiner Originalität und Integrität, des besonderen Seltenheitswertes einiger Stücke und des generellen dokumentarischen Wertes“ zum Kulturdenkmal erklärt.[1]
MPS war das erste deutsche Label, das ausschließlich Jazzproduktionen vorlegte. Bemerkenswert ist dabei das breite stilistische Spektrum vom Swing bis zu Free Jazz, Rockjazz und Vorläufern des Ethno-Jazz. Weitere Markenzeichen von MPS waren die hohe Aufnahmequalität, aber auch eine ansprechende Gestaltung der Schallplattenhülle (Cover) sowie die Angaben über Künstler, Instrumentierung und Spieldauer. Ein Teil der damaligen Aufnahmen sind mittlerweile auf CD wiederveröffentlicht worden. Der gesamte Bestand ist in einem Bildband notiert.
Im September 2009 fand auf dem Gelände des früheren Studios in Villingen eine Verkaufsaktion statt, bei der mehrere tausend fabrikneue Schallplatten alter MPS-Bestände mit mehr als 800 verschiedenen Titeln angeboten wurden.
Vertrieb
Vertrieben wurde das Label ab 1971 von BASF, ab 1974 von Metronome Musik GmbH Hamburg.
1983 verkaufte Brunner-Schwer die Rechte an die niederländische Philips-Gruppe. Von dort wanderten sie weiter an die Polydor, deren Tochter Motor Music ab 1993 einzelne Aufnahmen auf CD herausbrachte.
1999 übernahm Universal Jazz das Programm der MPS-CD-Neuausgaben.
Seit 2000 verlegt Speakers Corner Records einzelne MPS-Alben neu als Schallplatten mit Originalcovern.
Literatur
- Klaus-Gotthard Fischer: Jazzin' the black forest, the complete guide to SABA/MPS-Jazz records. SABA/MPS - Geschichte eines Jazzlabels. Crippled Library, Berlin 1999. ISBN 3-9805820-1-9 (Rezension)
Weblinks
- Werke von und über Musik Produktion Schwarzwald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von MPS-Schallplatten
- Film (2006) von Elke Baur zum Label
- Frz. Artikel und Interview zu MPS in cosmopollis.ch
Einzelnachweise
Kategorien:- Deutsches Musiklabel
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