Armin Hermann

Armin Hermann

Armin Hermann (* 17. Juni 1933 in Vernon (British Columbia), Kanada) ist ein deutscher Physiker und Wissenschaftshistoriker.

Hermann wurde in Kanada geboren, wuchs aber in Oberbayern auf. Schon als Student an der Universität München schrieb er Zeitungsartikel (für die FAZ und den Münchner Merkur) über große Physiker und Chemiker, woraus 1959 und 1960 seine ersten Bücher entstanden. Er promovierte 1963 in theoretischer Physik an der Universität München und war dann einige Jahre am DESY. Er wechselte aber schon bald zur Wissenschaftshistorie und wurde Assistent bei Friedrich Klemm am Forschungsinstitut des Deutschen Museums in München und habilitierte sich 1968 in Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität München, mit einer Arbeit, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde (Frühgeschichte der Quantentheorie). Sie verschaffte ihm auch mehrere Rufe an Universitäten auf eine Professorenstelle, unter anderem nach Stuttgart und nach Kopenhagen (wo er das Angebot hatte als Visiting Professor die Schriften von Niels Bohr herauszubringen). Von 1968 bis zu seiner Emeritierung 2001 war er Professor für Geschichte der Naturwissenschaften (ein damals neu geschaffener Lehrstuhl) an der Universität Stuttgart. Er schrieb unter anderem Biographien von Max Planck, Werner Heisenberg und Albert Einstein. 1972 verfasste er mit Mitarbeitern ein Lexikon der Physikgeschichte, das mehrfach neu aufgelegt wurde.

1962 bis 1969 gab er wichtige Quellen z.B. zur Quantentheorie wie die Arbeiten Erwin Schrödingers zur Wellenmechanik in einer Reihe Dokumente der Naturwissenschaften im Battenberg Verlag heraus. Er gab mit Karl von Meyenn 1979 bis 1985 den sehr umfangreichen wissenschaftlichen Briefwechsel von Wolfgang Pauli heraus und außerdem unter anderem Briefe von Einstein und Vorträge von Planck. Er befasste sich auch mit der Physik bei den Romantikern.

Schriften

  • Max Planck – mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlts Monographien, 1973, 8. Auflage 2005, ISBN 3499501988
  • Werner Heisenberg – mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlts Monographien, 1976, 1984
  • Die Jahrhundertwissenschaft – Werner Heisenberg und die Geschichte der Atomphysik, DVA 1977, Rowohlt 1993
  • Albert Einstein- der Weltweise und sein Jahrhundert. Eine Biographie, Piper, 2. Auflage 1995
  • Frühgeschichte der Quantentheorie 1899-1913, Mosbach in Baden, Physik Verlag 1969
  • Herausgeber: Lexikon Geschichte der Physik, Aulis Verlag 2007 (1972 erschien ein Vorläufer als zwei Teilbände des „Lexikons der Schulphysik“ beim Aulis Verlag, neu aufgelegt u.a. 1987)
  • Karl Wirtz- Leben und Werk, Schattauer 2006
  • Nur der Name war geblieben- die abenteuerliche Geschichte der Firma Carl Zeiss, Stuttgart DVA 1989, Piper 1992
  • Und trotzdem Brüder? – die deutsch-deutsche Geschichte der Firma Carl Zeiss, Piper 2002
  • Jena und die Jenoptik- vom Kombinat zum Global Player, Econ 1998
  • Weltreich der Physik – von Galilei bis Heisenberg, Bechtle 1980, 5. Auflage, Stuttgart 1991
  • Herausgeber: The history of CERN, 2 Bände, North Holland 1987, 1990
  • Deutsche Nobelpreisträger, Moos Verlag 1968, 4. Auflage 1986
  • Der Weg in das Atomzeitalter- Physik wird Weltgeschichte, Moos Verlag, 2. Auflage 1986
  • Wie die Wissenschaft ihre Unschuld verlor – Macht und Mißbrauch der Forscher, DVA 1982
  • Herausgeber mit Steffi Hermann: Einstein anekdotisch, Kindler 1970
  • Herausgeber: Arnold Sommerfeld, Albert Einstein Briefwechsel – 60 Briefe aus dem Goldenen Zeitalter der modernen Physik, Schwabe 1968
  • Herausgeber mehrerer Bände der Dokumente der Naturwissenschaften, Battenberg Verlag 1962-1969
  • Große Physiker, 1960
  • Große Chemiker, 1959
  • mit Friedrich Klemm (Herausgeber) Johann Wilhelm Ritter - Briefe eines romantischen Physikers, 1966

Weblinks


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