NSU Quick

NSU Quick
NSU Quick 1936

Die NSU Quick ist ein „Motorfahrrad“ (Kraftrad mit Tretkurbeln), das NSU von 1936 bis 1953 baute. 235.441 Stück wurden in dieser Zeit mit nur geringfügigen Änderungen hergestellt. Nach heutiger Definition ist die Quick straßenverkehrsrechtlich ein Leichtkraftrad.

Inhaltsverzeichnis

Rahmen

Die Rahmenkonstruktion ist im Wesentlichen ein Fahrradrahmen, allerdings mit stärkeren Rohren, um der Belastung durch den Motor und die höheren Fahrgeschwindigkeiten standzuhalten. 1936 gab es zunächst zwei Ausführungen: einmal ein NSU=Quick=Damenrad (so die Schreibweise in der Werbung) mit mittelhohem Durchstieg und Kleiderschutznetz am Hinterrad wie auch ein NSU=Quick=Herrenrad. Das Vorderrad beider Ausführungen ist in einer Parallelogramm- bzw. Trapezgabel mit Stahldruckfeder gelagert. Eine Hinterradfederung gibt es nicht. Der Fahrersitz ist ein höhenverstellbarer Druckfedersattel.

Motor und Getriebe

Angetrieben wird die Quick von einem luftgekühlten NSU-Einzylinder-Zweitaktmotor mit Nasenkolben. Die Leistung des kleinen Triebwerks (98 cm³) liegt bei 3 PS. Das Zweiganggetriebe ist mit dem Motor verblockt und wird mit Drehgriff links am Lenker geschaltet.

Die NSU Quick hat zwei Antriebsketten: rechts eine für eventuellen Fahrradbetrieb und links eine für den Motorantrieb. Um den Motor im Stand zu starten, wird die Quick aufgebockt, damit sich das Hinterrad frei drehen kann. Im Solobetrieb ist es einfacher, mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung „loszuradeln“ und bei genügendem Schwung einzukuppeln.

Die ersten Modelle der NSU Quick hatten eine Rücktrittbremse wie beim Fahrrad, die jedoch schon 1938 durch eine Innenbackenbremse ersetzt, allerdings weiterhin über die Pedale bzw. die Tretkurbel betätigt wurde.

Technische Daten

NSU Quick Daten 1952/53
Motor:  1-Zylinder-Zweitakt (mit Schwungradlichtmagnetzünder)
Hubraum 98 cm³
Bohrung × Hub:  49 × 52 mm
Leistung bei 1/min:  2,2 kW (3 PS) bei 4750[1]
Kühlung:  Luftkühlung
Getriebe:  2-Gang-Getriebe mit Drehgriffschaltung
Rahmen:  Geschlossener Stahlrohrrahmen
Bremsen:  Innenbackenbremsen vorn und hinten
Federung vorn:  Parallelogrammgabel mit Stahldruckfeder (ohne Dämpfung)
Federung hinten:  keine
Radstand 1225 mm
Reifengröße:  26 × 2,50
Gewicht:  69 kg
Tank:  auf dem oberen Rahmenrohr montiert, Inhalt ca. 9,5 Liter
Normverbrauch[2] 1,9 l/100 km (Gemisch)
Höchstgeschwindigkeit:  55–60 km/h


1936 kostete die NSU Quick 290 Reichsmark und galt als das billigste Motorfahrrad der Welt, nach dem Krieg waren es 540 DM (1949) bzw. 625 DM (1952). Sonderausstattungen gab es nicht. Die serienmäßige Ausführung war: „Schwarz-emailliert mit Zierlinien, Tank und zahlreiche weitere Teile verchromt.“

Im September 1951 wurde mit dem Nachtrag IV der ABE Nr. 83 die Reifengröße hinten von bisher 26 × 2,25 auf 26 × 2,50 verstärkt. Damit war erstmals offiziell auch Soziusbetrieb möglich. Gegen Aufpreis waren ab dann ein Soziussattel und Soziusfußrasten erhältlich.

Anmerkungen

  1. Die Angaben schwanken je nach Quelle zwischen 4200 und 4750/min.
  2. Der „Normverbrauch“ nach DIN 70030 wurde mit gleichbleibend Dreiviertel der Höchstgeschwindigkeit (hier 45 km/h) auf ebener Strecke ermittelt.

Quellen

  • NSU-Prospekt DW 1068 200 101 29 von 1952.
  • Katalog 100 Motorräder in Wort und Bild. Verlag für Handel und Wirtschaft, Müller & Co., München 1952.
  • Peter Schneider: NSU : Motorräder 1900-1966. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02628-5.
  • Ernst Leverkus: Die tollen Motorräder der 50er Jahre. Motorbuch Verlag, Stuttgart, 8. Auflage 1993, ISBN 3-87943-849-8.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • NSU Quick 50 — Manufacturer NSU Motorenwerke AG Production 1963 1965 [1] Predecessor NSU Quickly Class moped / light motorcycle …   Wikipedia

  • NSU Motorenwerke AG — NSU Logo (1951) NSU war ein deutscher Fahrrad , Motorrad , Automobil und Motorroller Hersteller, der 1873 in Riedlingen von Christian Schmidt und Heinrich Stoll gegründet und 1880 nach Neckarsulm verlegt wurde. Das Unternehmen firmierte… …   Deutsch Wikipedia

  • NSU Motorenwerke — NSU Logo (1951) NSU war ein deutscher Fahrrad , Motorrad , Automobil und Motorroller Hersteller, der 1873 in Riedlingen von Christian Schmidt und Heinrich Stoll gegründet und 1880 nach Neckarsulm verlegt wurde. Das Unternehmen firmierte… …   Deutsch Wikipedia

  • NSU Motorenwerke AG — NSU Motorenwerke AG. (o simplemente NSU) fue un fabricante alemán de bicicletas, motocicletas y automóviles, fundada en 1873 en Riedlingen por Christian Schmidt y Heinrich Stoll y en 1880 se trasladó a Neckarsulm. La empresa estaba originalmente… …   Wikipedia Español

  • NSU Quickly — Manufacturer NSU Motorenwerke AG Production 1953 1962 [1][ …   Wikipedia

  • Quick — (von englisch „schnell“) bezeichnet: Quick (Zeitschrift), ein ehemaliges deutsches Zeitungsmagazin Quick (Geldkarte), die elektronische Geldbörse in Österreich Quick (Programmiersprache), eine an C angelehnte Programmiersprache für Atari Computer …   Deutsch Wikipedia

  • NSU Motorenwerke — AG, normally just NSU, was a German manufacturer of automobiles, motorcycles and pedal cycles, founded in 1873. It was acquired by Volkswagen Group in 1969. VW merged the company with Auto Union, to eventually evolve into Audi as it is known… …   Wikipedia

  • NSU Max — Standard …   Deutsch Wikipedia

  • NSU Fox — NSU Werke AG Fox Hersteller: NSU Werke Produktionszeitraum: 1949–1954 Klasse: Leichtkraftrad Motor …   Deutsch Wikipedia

  • NSU Lux — NSU Superlux, Baujahr 1955 Die NSU Lux war ein Motorrad der NSU Werke, Neckarsulm, das von 1951 bis 1956 gebaut wurde. Hergestellt wurden 78.845 Stück. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”