NSU Konsul

NSU Konsul
NSU
NSU Konsul I 01 (Foto Sp 2011-06-19).jpg
Konsul
Hersteller: NSU Werke
Produktionszeitraum: 1951–1954
Klasse:
Motor: 1-Zyl.-Viertakt
Bohrung (mm): 75 / 80
Hub (mm): 79 / 99
Verdichtung: 1 : 6,3
Hubraum (cm³): 349 / 498
Leistung (kW/PS): 13,2/18 – 16,2/22
Drehmoment (Nm):
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 110 / 125
Kraftstoff: Normal
Kraftstoffverbrauch: 3,5 / 3,6
Getriebe: 4-Gang
Antrieb: Kettenantrieb
Fahrwerk/Rahmen: Geschlossener Rohrrahmen
Bremsen: Innenbacken
Radstand (mm): 1414
Bereifung vorne: 3.50 × 19
Bereifung hinten: 3.50 × 19
Motor und Getriebe der Konsul;
links über dem Kickstarter der Ölbehälter der Trockensumpfschmierung

Die NSU Konsul (351 OS-T und 501 OS-T) ist ein Motorrad, das die NSU Werke, Neckarsulm, in den Versionen I und II bzw. mit 349³- oder 498-cm³-Motor zu Beginn der 1950er-Jahre bauten. Es war das letzte NSU-Modell in diesen Hubraumklassen. 14.213 Stück wurden insgesamt hergestellt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Motor und Kraftübertragung

Der Einzylinder-Viertaktmotor der Konsul entspricht weitgehend den Motoren der Vorkriegsmodelle 351 OSL bzw. 501 OSL. Er hat hängende Ventile in einem Leichtmetallzylinderkopf, die über Stoßstangen von zwei untenliegenden Nockenwellen betätigt werden.[1] Die Stoßstangen bewegen sich ähnlich wie bei der Horex Regina in einem gemeinsamen Schutzrohr, das den Eindruck eines OHC-Motors mit Königswelle erweckt. Rechts neben dem Hinterrad ist der Öltank der Trockensumpfschmierung angebracht, der äußerlich dem Werkzeugbehälter auf der gegenüberliegenden Seite entspricht. Die Konsul hat eine Noris-Lichtmaschine, die über eine Kette angetrieben wird. Im Gegensatz zu den Vorkriegsmodellen der OSL-Baureihe wird der Zündzeitpunkt automatisch durch Fliehkraft verstellt.

Motor und Vierganggetriebe sind in klassischer Bauweise getrennt hintereinander angeordnet und durch einen großen Kettenkasten aus Aluminium verbunden. In diesem Kettenkasten befinden sich die Duplex-Primärkette und die Kupplung. Geschaltet wird wie früher bei englischen Motorrädern üblich mit dem rechten Fuß und mit dem ersten Gang oben. Zum Hochschalten in die weiteren Gänge wird der Schalthebel nach unten getreten.[2] Für Solo- oder Seitenwagenbetrieb waren unterschiedliche Untersetzungen lieferbar. Eine voll gekapselte Einfachrollenkette auf der linken Seite überträgt die Kraft an das Hinterrad.

Rahmen und Fahrwerk

Die NSU Konsul hat einen geschlossenen Brückenrohrrahmen, Teleskopgabel mit hydraulischer Dämpfung und eine ebenfalls hydraulisch gedämpfte Geradweg-Hinterradfederung. Eine Besonderheit der Hinterradfederung ist die „Vorspannung“, mit der sie sich wahlweise dem Betrieb nur mit Fahrer oder mit Sozius anpassen lässt. Der Sattel ist ein Schwingsattel mit Zugfedern.[2]

Das Motorrad ist weitestgehend schwarz emailliert und mit Zierlinien versehen; die Seitenteile des Tanks, Auspuffrohre und Schalldämpfer sowie der Lenker sind verchromt.[2]

Technische Daten

NSU Konsul 351 OS-T 501 OS-T
Verkaufsbezeichnung Konsul I Konsul II
Bauzeit 1951–1953 1951–1954
Motor Einzylinder-Viertakt
Steuerung OHV
Hubraum 349 cm³ 498 cm³
Bohrung × Hub 75 mm × 79 mm 80 mm × 99 mm
Verdichtung 1 : 6,3
Leistung 18 PS (13,2 kW) bei 5500/min 22 PS (16,2 kW) bei 5000/min
Vergaser Bing 2/26/13 Bing 2/27/1
Schmiersystem Trockensumpf mit Zahnradpumpe
Getriebe 4-Gang (mit Fußschaltung)
Rahmen geschlossener Brückenrahmen
Federung Teleskopgabel und Geradweghinterradfederung,
hydraulische Dämpfung
Bremsen Innenbackenbremsen, Ø 180 mm
Radstand 1414 mm
Reifen 3.50–19 (mit Seitenwagen hinten 4.00–19)
Tank 14,5 Liter
Leergewicht 190 kg 195 kg
Höchstgeschwindigkeit ca. 110 km/h ca. 125 km/h
Preis 2290,00 DM 2450,00 DM
Stückzahl 8247 5966

Anmerkung: Die technischen Daten variieren je nach Quelle geringfügig. .[1][3][4][5]

NSU Konsul für Sporteinsätze

Für Einsätze im Motorsport lieferte NSU eine leistungsgesteigerte Ausführung der Konsul II. Der Motor hatte nur einen Auspuffkanal (sogenanntes Einportsystem), offen liegende Haarnadel-Ventilfedern, größere Ventile, eine geänderte Nockenwelle und einen größeren Vergaser. Die Leistung betrug 33 PS (24,3 kW).[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Peter Schneider: NSU 1873–1984 • Vom Hochrad zum Automobil. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01086-0.
  2. a b c Prospekt Besser fahren auf NSU. DW 1068 200 101 29.
  3. Katalog 100 Motorräder. Verlag für Handel und Wirtschaft, Müller & Co., München 1952
  4. NSU-Website von Th. Baumgartner, aufgerufen am 20. Juni 2011
  5. Website NSU Konsul, aufgerufen am 20. Juni 2011

Siehe auch


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