Nekropole von Soderstorf

Nekropole von Soderstorf

Die Nekropole von Soderstorf ist eine einmalige Häufung von vorzeitlichen Relikten einer mehr als 2000 Jahre währenden multikulturellen Nutzung des Platzes am Rande des Luhetals im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Sie besteht aus:

Inhaltsverzeichnis

Das Großsteingrab und seine Nachnutzung

Das Großsteingrab von Soderstorf

Die während der Jungsteinzeit von Bauern der Trichterbecherkultur errichtete Megalithanlage mit der Sprockhoff-Nr. 682 wurde im Jahre 1883 ausgegraben. Die West-Ost orientierte Anlage hat eine Größe von 10 mal drei Metern. Auf den 11 Tragsteinen liegen vier Decksteine. Die Innen 6,2 × 1,65 m messende Kammer war noch bis zur Tragsteinoberkante von einem Erdhügel bedeckt. Der Zugang lag außermittig auf der südlichen Langseite. Der während der Bronzezeit für Nachbestattungen erhöhte Rundhügel ist von einem Steinkranz umgeben. Das Bodenpflaster aus Rollsteinen war mit Granitgruß bedeckt.

Die im Jahre 1970 ausgelöste Nachuntersuchung konnte eine mehrphasige Nutzung belegen. Funde aus der jüngeren Trichterbecherkultur, (3500–2800 v. Chr.) wurden nur in geringem Umfang geborgen. Indessen wurden in der Kammer und ihrer Umgebung Funde aus der Zeit der Einzelgrabkultur (2800–2500 v. Chr.) gemacht, die aus Nachnutzungen stammen. In der frühen Bronzezeit wurde der Hügel umgestaltet. Das dieser Neugestaltung zugehörige Grab wurde wahrscheinlich bei der Untersuchung von 1883 unerkannt zerstört. Der damals gefundene bronzene Armring kann als Grabbeigabe angesehen werden. In der jüngeren Bronzezeit wurde der Hügel auf halber Höhe mit einem zweiten engeren Steinkranz umgeben. In der Hügelschüttung wurden Reste von Leichenbrand gefunden, die auf die übliche Bestattungssitte dieser Zeit weisen.

 
 
 
Die Kammer (Details)

Hügelgrab

Südlich des Großsteingrabes liegt ein bronzezeitliches Hügelgrab mit einem Steinkranz um den Hügelfuß. Festgestellte Bodenverfärbungen weisen auf zwei Baumsargbestattungen. An Beigaben wurden ein Absatzbeil und eine Nadel aus Bronze gefunden. In der Umgebung lagen weitere Hügelgräber die jedoch zerstört sind.

Urnenfriedhof

Zwischen Großstein- und Hügelgrab liegt ein Urnenfeld der frühen Eisenzeit mit etwa 940 Grabstellen. Sie zeichnen sich durch heterogene Steinpflaster von bis zu vier Metern Durchmesser bzw. Steinsetzungen aus, die neben kleinen Stelen wohl der Kennzeichnung der Grabstellen und dem Schutz der Tongefäße dienten. Gelegentlich lag der Leichenbrand in einer kleinen Steinkiste. Auf dem Urnenfriedhof sind hauptsächlich Erwachsene bestattet, überwiegend handelt es sich um Frauen deren Urnen unter den Steinpflastern lagen.

 
 
 
Die Nekropole von Soderstorf

Flachgrab

Im weniger dicht bestückten Teil des Urnenfriedhofs wurde ein Flachgrab der Trichterbecherkultur mit einem Steinbeil als Grabbeigabe gefunden.

Siehe auch

Literatur

  • H.-J. Hässler (Hrsg): Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen 1991 Stuttgart Theiss
53.14396810.168893

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