- Nicola Cabibbo
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Nicola Cabibbo (* 10. April 1935 in Rom; † 16. August 2010 ebenda) war ein italienischer Physiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cabibbo schloss 1958 sein Physikstudium an der Universität La Sapienza in Rom ab. Anschließend war er als Forscher am Nationalen Institut für Kernphysik (INFN) (1958–62), am CERN (1962–63 und 1964–66) und am Lawrence Berkeley National Laboratory (1963–64). Von 1965 bis 1966 war er Professor der theoretischen Physik an der Universität von L’Aquila, 1966–82 an seiner Heimatuniversität in Rom, 1982 bis 2000 an der Universität Tor Vergata in Rom und seit 2000 wieder an der La Sapienza. Cabibbo war 1983 bis 1993 Präsident des INFN, 1993 bis 1999 Vorsitzender der italienischen Behörde für neue Technologie, Energie und Umwelt (ENEA), ab 1993 zusätzlich Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Von 2006 bis zu seinem Tod war er Vorsitzender des wissenschaftlichen Rats des International Centre for Theoretical Physics.
In seinem Spezialgebiet der Hochenergiephysik, der Schwachen Wechselwirkung, wurde der von ihm postulierte Cabibbo-Winkel nach ihm benannt, mit dem man Übergänge zwischen den Quarks der ersten und zweiten Familie erklären kann.[1] Von Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa wurde diese Theorie auf drei Quark-Familien erweitert (siehe CKM-Matrix). Später wechselte sein Interesse hin zur Anwendung von Supercomputern in der Physik.
Cabibbo war verheiratet und hatte ein Kind.
Er starb am 16. August 2010 in Rom am Ende einer langen Krankheit.[2]
Preise
- 1979: „Nationalpreis des Präsidenten der Republik“ der Accademia Nazionale dei Lincei
- 1989: Sakurai-Preis der American Physical Society
- 1989: Spezialpreis für wissenschaftliche Forschung des italienischen Premierministers
- 1991: European Physical Society Prize
- 1998: Benemerito della Cultura e della Scienza
- 2002: Matteucci-Medaille der Italienischen Akademie der Wissenschaften
- 2010: Dirac-Medaille
- 2011: Benjamin Franklin Medal (postum)
Mitgliedschaften
- seit 1987: Accademia Nazionale dei Lincei
- seit 1995: Präsident der Fondazione „Edoardo Amaldi“
Einzelnachweise
- ↑ Unitary Symmetry and Leptonic Decays. In: Physical Review Letters. Band 10, 1963, S. 531–533
- ↑ http://www.lastampa.it/redazione/cmsSezioni/cronache/201008articoli/57665girata.asp
Literatur
- Luciano Maiani: Obituary: Nicola Cabibbo (1935−2010). Nachruf in: Nature. 467/2010. Nature Publishing Group, ISSN 0028-0836, S. 284
Weblinks
Commons: Nicola Cabibbo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Nicola Cabibbo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag im Who's Who in Italy (englisch)
- Eintrag auf ictp.it (englisch, mit einigen Fotografien)
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