- Niederraunau
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Niederraunau Stadt Krumbach (Schwaben)Koordinaten: 48° 13′ N, 10° 23′ O48.22380555555610.3795518Koordinaten: 48° 13′ 26″ N, 10° 22′ 46″ O Höhe: 518 m ü. NN Einwohner: 1.282 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 5.1978 Postleitzahl: 86381 Vorwahl: 08282 Niederraunau ist mit 1.282 Einwohnern[1] der größte Stadtteil des schwäbischen Ortes Krumbach im Landkreis Günzburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Niederraunau liegt im Kammeltal auf einer Höhe von 518 m ü. NN., 2 km südlich von Krumbach, an der B 16 Richtung Mindelheim. Niederraunau liegt an der Strecke der Mittelschwabenbahn und hat einen Bedarfshaltepunkt.
Geschichte
Die erste bisher gefundene schriftliche Erwähnung war im 11. Jahrhundert. Auf bereits frühere Besiedlung weisen Schmuckfunde aus der Hallstattzeit hin, die vor 1860 aus der Öffnung von zwölf Grabhügeln sowie aus Grabungen aus dem Jahr 1932 stammen (vgl. Nagler-Zanier, 2005). Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 2005 wurde in der Kirchturmbasis ein römischer Kalksteinquader freigelegt. Das untere Geschoss des Turmes, der 1617 zur heutigen Gestalt aufgestockt wurde, war als romanischer Fluchtturm angelegt.
Durch die Freiheitsbriefe, die 1494-95 Georg von Freyberg vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. erhielt, wurde Niederraunau zum Markt erhoben. Am 29. Januar 1613 erhielt der Markt Niederraunau von Marquard von Freyberg ein Wappen. Dieses zeigt vor silbern/blauem Untergrund einen Lindenbaum (vgl. Miller Ludwig, 1907).
Am 1. Mai 1978 wurde Niederraunau im Rahmen der Bayerischen Gebietsreform nach Krumbach eingemeindet.
Sport
Der TSV Niederraunau ist im Handball und in der Leichtathletik tätig. Besonders im Jugendbereich wird sehr gute Arbeit geleistet. Die 1. Männermannschaft im Handball spielt in der Landesliga Süd.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Krumbach (Schwaben) − Abschnitt Niederraunau
- Ursprünglich romanische Kirche, 1067 bereits in einer Schenkungsurkunde erwähnt, Langhausneubau im Stil der Renaissance 1627-29
- Ehemaliges Schloss der Herren von Freyberg
- Ecce-Homo-Kapelle, erbaut 1727/28, Erweiterung 1780
- Mittelalterliches Sühnekreuz an der B 16
Ehrenbürger der ehemals selbständigen Gemeinde Niederraunau
- Michael Schleifer (1847- 1915): Der geborene Niederraunauer hat die so genannte Einkammerluftdruckbremse erfunden, die in vielen Eisenbahnen Verwendung fand. Im Jahr 1906 erhielt Michael Schleifer den Titel eines königlichen bayerischen Commerzienrates. Mit dem Geld, das er mit seiner Erfindung verdiente, unterstützte er seine Heimatgemeinde großzügig, unter anderem beim Bau eines neuen Schulhauses. Als Dank für diese Unterstützung wurde er zum Ehrenbürger von Niederraunau ernannt und heute ist der Dorfplatz nach ihm benannt – Commerzienrat-Schleifer-Platz.
Siehe auch
Quellen
- Krumbach: Vorderösterreichischer Markt/Bayerisch-Schwäbische Stadt, Ziegler 1993, ISBN 3-929876-00-0
- Bayerisches Amt für Denkmalpflege
- http://www.suehnekreuz.de/
- Handballverein des TSV Niederraunau
- http://www.pfarrei-niederraunau.de/
- Seite über die Schulgeschichte der Grundschule Niederraunau
- Cordula Nagler-Zanier: Ringschmuck der Hallstattzeit aus Bayern, 2005
- Ludwig Miller: Geschichtliches vom ehem. Markte Niederraunau in: Sonderheft der Zeitschrift Deutsche Gaue, Bd. 70, 1907
Einzelnachweise
- ↑ Zeitungsartikel:"Krumbachs Einwohnerzahl bleibt relativ konstant". aus: Mittelschwäbische Nachrichten (eine der Lokalausgaben der Augsburger Allgemeinen Zeitung), 30. Januar 2011; Zugriff am 31. Januar 2011.
Weblinks
Commons: Niederraunau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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