- Arthur Fauser
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Arthur Fauser (* 26. Mai 1911 in Kollnau; † 21. September 1990 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Bildender Künstler des 20. Jahrhunderts. Er beeinflusste mit seinen Werken die moderne Kunst vor allem nach 1945.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fauser wurde geboren im Hause der Großeltern väterlicherseits, des Schmieds Christian Fauser und seiner Frau Therese. Im selben Jahr Umzug zu den Eltern der Mutter nach Reutlingen. 1918 starb der Vater, die Mutter heiratete 1921 zum zweiten Mal. Während des Besuchs der Oberrealschule 1921-1927 begann Fauser mit dem Malen, gefördert durch den Zeichenlehrer Walter Ast. Nach der Mittleren Reife verbrachte er drei Monate als Lehrling bei einem Malermeister, anschließend folgte bis 1929 eine Banklehre bei der „Deutsche Bank“-Filiale in Reutlingen. 1929 wurde Fauser Mitarbeiter in gebrauchsgrafischen Ateliers (HAP Grieshaber, Fromann). Im Jahr 1930 hielt sich Fauser in Locarno auf, arbeitete als Anstreicher und erledigte grafische Aufträge. Daneben stellte er schriftstellerische Versuche an (Komödie: „Die Socken des Herrn Mussolini“). Es folgte die Ausweisung aus der Schweiz wegen unerwünschter politischer Tätigkeit, so dass Fauser nach Reutlingen zurückkehren musste.
Nach der Machtergreifung der NSDAP erhielt Fauser 1933 Ausstellungsverbot. 1934 verbrachte er die Zeit von März bis August in Zürich und betätigte sich in antifaschistischen Organisationen. Danach ging er für eine längere Zeit nach Genua, wurde aber schließlich als obdachloser Landstreicher abgeschoben. In Bellinzona wurde er im Polizeigefängnis inhaftiert, danach nach Basel ins Untersuchungsgefängnis überführt. Nach der Ausweisung nach Deutschland tippelte er nach Norden und wurde in Frankfurt am Main durch einen Brief seines ehemaligen Arbeitgebers Grieshaber nach Reutlingen zurückgerufen. Von 1935 bis 1936 hatte Fauser einen Lehrvertrag als Xylograph in der Klischeeanstalt Sautter. Mit Grieshaber war er künstlerischer Berater für Gebrauchsgrafik. In dieser Zeit erfolgte auch die Gründung des Verlags „Marienkirche Reutlingen“. Fauser machte photographische Aufnahmen der Reutlinger Marienkirche für ein geplantes Buch und setze die schriftstellerischen Versuche fort mit den Theaterstücken „Wanda“, „Tyll und Leontine“. Aus politischen Gründen wurde jedoch ein weiterer Verbleib in Reutlingen unmöglich.
Anfang Mai 1937 ging Fauser nach Berlin und wurde Karteiführer bei der „Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige Landwirtschaftliche Erzeugnisse“. Mit Günther Weisenborn, Ernst Brasch, Aribert Moog und anderen gründete er das Kabarett „Die Dachluke“, das bereits 1938 nach zehn Aufführungen verboten wurde. Im Mai 1939 kam er nach Frankfurt und schrieb Beiträge für Theaterprogramme. Nach Kriegsbeginn wurde Fauser 1940 Soldat und wurde in Belgien, Frankreich, Finnland (wo er verwundet wurde) und Holland eingesetzt. Am Kriegsende geriet er in Kriegsgefangenschaft. Während der Zeit in der Genesungskompanie im Dezember 1941 hatte Fauser die Schauspielerin Maria Razum geheiratet, die am 16. Juli 1944 dem Sohn Jörg Fauser das Leben schenkte. Obwohl sie an verschiedene Orte ausgelagert waren, gingen sämtliche vor 1933 gemalten Bilder, Pastelle, Holzschnitte, Zeichnungen und Manuskripte sowie die vor den Nazis versteckten Bücher, Werke von Lenin, Engels, George Grosz, verschiedenen Expressionisten usw., durch Bomben und Plünderungen verloren.
Fauser wurde 1946 Dramaturg bei der Rhein-Mainischen Landesbühne in Frankfurt, begann 1947 wieder mit dem Malen. In diese Zeit fällt seine Bekanntschaft mit Gordon W. Gilkey. Zwischen 1948 und 1952 schrieb Fauser Hörspiele und andere Beiträge für den Hessischen Rundfunk. Tod der Mutter. 1953 wurde erstmals eine Komödie Fausers in Hamburg aufgeführt. Seither war er ausschließlich als Maler tätig. Von Februar bis Oktober 1958 verbrachte er in der Villa Massimo in Rom.
Die Berufung als Lehrer einer Fachklasse für freie Malerei an die Hochschule für Bildende Künste in Stuttgart 1961 blieb wegen persönlicher Differenzen mit dem Direktor eine Episode, Fauser verzichtete auf ein weiteres Verbleiben. Seit 1960 hatte er regelmäßig längere Aufenthalte in Frankreich, Italien und Jugoslawien. Bevor Fauser 1990 verschied, starb 1987 sein Sohn bei einem Verkehrsunfall.
Werk
Nach dem Krieg arbeitete Fauser zunächst mit schwarzweißen Holzschnitten und farbigen, teils abstrakten Lithographien. Später wurde neben Aquarell und Ölmalerei die Radierung zu seiner bevorzugten Ausdrucksform.
Zu seinen Lebzeiten wurden Fausers Werke in etwa 40 Einzel- sowie in Gruppenausstellungen auch international gezeigt. Seine Arbeiten befinden sich in privaten Sammlungen und in Museen des In- und Auslandes (u. a. Städtische Galerie Frankfurt, Deutsche Bundesbank Frankfurt, Portland Art Museum, The Institute of Art, Dayton, Holocaust Library and Research Center of San Francisco, USA).
Auszeichnungen
- 1950 Blevin-Davis-Preis, München
- 1956 Darmstädter Kunstpreis
- 1958 Rom-Stipendium, Deutsche Akademie Villa Massimo
- 1959 Hans-Thoma-Staatsgedenkpreis des Landes Baden-Württemberg
Weblinks
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