Nikolaus Osterroth

Nikolaus Osterroth
Nikolaus Osterroth

Nikolaus Osterroth (* 16. Februar 1875 in Hettenleidelheim; † 19. September 1933 in Werder (Havel)) war ein sozialdemokratischer Abgeordneter der Nationalversammlung von 1919.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule in Hettenleidelheim begann Osterroth, dessen Vater Metzger war, mit 14 Jahren als Bergmann im Tonbergbau zu arbeiten. Diese Arbeit führte er – mit einer kurzen Unterbrechung durch seinen Militärdienst beim 18. bayerischen Infanterie-Regiment von 1895 bis 1897, bis 1902 aus.

Ab 1902 bis 1907 war er als Lagerhalter eines Konsumvereins tätig. In dieser Zeit arbeitete Nikolaus Osterroth bereits als Parteisekretär der SPD und Redakteur der Parteizeitung „Saarwacht“ in Saarbrücken.

Von 1907 bis 1913 war er als Arbeitersekretär in Waldenburg/Schlesien tätig, im Jahre 1910 übernahm er den Vorsitz der SPD Waldenburg, den er bis 1923 innehatte. 1913 übertrug man ihm die Aufgabe als Bezirksleiter des Bergarbeiterverbandes in Hamm/Westf. Hier war er bis 1919 aktiv. Am Ersten Weltkrieg nahm Osterroth von 1915 bis 1917 als Landsturmmann an der Ostfront teil.

In Hamm-Soest wurde er Stadtverordneter und Vorsitzender der dortigen SPD-Wahlkreisorganisation. 1918 übernahm er auch den Vorsitz des Arbeiter- und Soldatenrates in Hamm.

1919 bis 1920 war Nikolaus Osterroth Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. 1921 bis 1933 war er als Mitglied des preußischen Landtags tätig. Von 1919 bis 1923 wurde er Bergbaureferent im Reichswirtschaftsministerium. Ab 1922 übernahm er die Aufgabe eines Referenten auch im Reichsarbeitsministerium.

Von 1924 bis 1933 war er stellvertretendes Vorstandsmitglied und sozialpolitischer Direktor der Preußischen Bergwerks- und Hütten-AG (Preussag) in Werder/Havel und Aufsichtsratsmitglied zweier anderer Bergbauunternehmen.

„In der neuen Betriebsform (der Preussag, Anm.) wird sich ein Geist entwickeln, in dem auch die Beamten sich heimisch und nicht als Fremdkörper fühlen werden. Das Personal wird sich, glaube ich, zusammenschließen lassen zu einem gemeinschaftlichen Familiengeist, in dem sich jeder als Treuhänder des ihm anvertrauten Gutes fühlt.“

Nikolaus Osterroth: Antrittsrede, 1. Januar 1924

Den Posten eines Sozialdirektors wurde hier erstmalig eingeführt. Nikolaus Osterroth sah seine Aufgabe darin, das neue Unternehmen Preussag innerlich zusammenzuhalten.

Zudem war er noch Stadtverordneter in Werder.

Nikolaus Osterroth gründete 1911 die Zeitung Schlesische Bergwacht als „Organ für den niederschlesischen Industriebezirk“ in Waldenburg. Die letzte Ausgabe erschien 1933.

Nikolaus Osterroth starb am 19. September 1933.

Literatur von Nikolaus Osterroth

  • Das Betriebsrätegesetz und die Sozialdemokratie. Zwei Reden der Abgeordneten Bender u. Osterroth zur 2. u. 3. Lesung des Gesetzes. Sozialdemokratischer Parteivorstand, 1920,
  • Der deutsche Arbeiter und der Ruhreinfall. Berlin 1923
  • Der Streit um die Arbeitsgemeinschaften-, Berlin 1921.
  • Otto Hue. Ein Lebensbild für seine Freunde. Bochum : Vorstand des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands, 1922
  • Vom Beter zum Kämpfer. Berlin 1920

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

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