- Arthur Henkel
-
Arthur Henkel (* 12. März 1915 in Marburg; † 4. Oktober 2005 in Heidelberg) war ein deutscher Germanist, Literaturhistoriker und renommierter Goetheforscher.
Leben
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat Henkel 1933 der HJ bei.[1] 1940 wurde er Mitglied der NSDAP und wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität von Graz.[1] Im Zweiten Weltkrieg war er von 1943 bis 1944 im besetzten Frankreich Lektor am „Deutschen Institut“ in Paris.[1] Im Entnazifizierungsverfahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte er sich als Mitglied des Widerstands dar.[1]
Nach seiner Habilitation wurde er 1952 Privatdozent in Marburg. 1956 wurde er außerplanmäßiger Professor in Göttingen, bevor er 1958 einen Lehrstuhl an der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität erhielt [1], den er bis zu seiner Emeritierung 1980 innehatte. In Heidelberg trat er in engere Verbindung mit dem Philosophen Hans-Georg Gadamer, der seine wissenschaftliche Laufbahn ebenfalls in Marburg begonnen hatte. Die beiden verband u. a. das gemeinsame Interesse an Stefan George und seinem Kreis[2]sowie an Goethe. Henkel gehörte seit 1959 der Deutschen Schillergesellschaft an und war seit 1972 im Verwaltungsausschuss.[1]
Henkel wurde insbesondere mit seinen Forschungen über Johann Wolfgang von Goethe bekannt. Aber auch die Arbeiten Henkels über Gottfried Keller, Hugo von Hofmannsthal sowie Franz Kafka gehörten zur Pflichtlektüre der Germanisten.
Mit seinem Kollegen Albrecht Schöne von der Georg-August-Universität Göttingen war er Herausgeber des Handbuches "Emblemata", das einen Zugang zur Literatur des 17. Jahrhunderts ermöglichte. Henkel gab auch eine (von Walther Ziesemer begonnene) siebenbändige Ausgabe der Korrespondenz mit dem Schriftsteller und Philosophen Johann Georg Hamann heraus.
Weblinks
- Literatur von und über Arthur Henkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 234.
- ↑ Vgl. A. Henkel, Max Kommerell (1902-1944). In: H.-J. Zimmermann (Hrsg.), Die Wirkung Stefan Georges auf die Wissenschaft. Ein Symposium. Carl Winter, Heidelberg 1985, S. 51-59; H.-G. Gadamer, Stefan George (1868-1933). In: Ebd., S. 39-49.
Wikimedia Foundation.