- Nix (Mond)
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(134340) Pluto III (Nix) Pluto, sein Mond Charon sowie Nix und Hydra Vorläufige oder systematische Bezeichnung S/2005 P 2 Zentralkörper Pluto Eigenschaften des Orbits Große Halbachse 48.675 ± 21 km Periapsis 48.563 km Apoapsis 48.786 km Exzentrizität 0,0023 ± 0,0021 Bahnneigung 0,10° ± 0,33 (Äquatorebene)° Umlaufzeit 24,8562 ± 0,0013 Tage Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 0,1424 km/s Physikalische Eigenschaften Albedo 0,04 − 0,35 Scheinbare Helligkeit 23,41 ± 0,15 mag Mittlerer Durchmesser 46 - 137 km Masse 5 · 1016 - 2 · 1018 kg Fallbeschleunigung an der Oberfläche ≈ 0 m/s² Fluchtgeschwindigkeit ≈ 0 m/s Oberflächentemperatur -240 °C - -218 °C / 33 - 55 K Entdeckung Entdecker Forscherteam des
Lowell-ObservatoriumsDatum der Entdeckung 15. Juni 2005 Nix ist der zweite und der drittgrößte Mond von Pluto. Sein Durchmesser wird auf zwischen 46 und 137 Kilometer geschätzt.
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung und Benennung
Nix wurde am 15. Juni 2005 zusammen mit Hydra vom Pluto Companion Search Team bestehend aus Hal A. Weaver, S. Alan Stern, Max J. Mutchler, Andrew J. Steffl, Marc W. Buie, William J. Merline, John R. Spencer, Eliot F. Young, and Leslie A. Young durch Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop am 15. und 18. Mai 2005 entdeckt. Die beiden Monde wurden am 15. Juni von Max J. Mutchler und am 15. August 2005 von Andrew J. Steffl unabhängig voneinander gefunden. Nix wurde bei 2,09 Bogensekunden Abstand zu Pluto gefunden. Als beide Monde nachträglich auf Aufnahmen vom November 2002 lokalisiert werden konnten, wurde daraufhin die Entdeckung am 31. Oktober 2005 bekanntgegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung S/2005 P 2. Die tatsächliche Existenz der beiden Himmelskörper wurde bei weiteren Beobachtungen des Pluto-Systems am 22. Februar 2006 bestätigt.
Am 21. Juni 2006 wurde der Mond von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) offiziell nach Nyx (griechisch für „Nacht“) benannt, der Göttin der Nacht in der griechischen Mythologie. Nyx ist auch Mutter von Charon, nach dem der größte Plutomond Charon benannt ist. Es war ursprünglich beabsichtigt, den Mond Nyx zu nennen; da der Name bereits an den Asteroiden (3908) Nyx vergeben war, wurde für den Plutomond eine etwas abweichende Schreibweise gewählt. Die USGS Gazetteer of Planetary Nomenclature gibt an, dass Nix die „ägyptische Aussprache“ ist, während Jürgen Blunck von einer „spanischen Übersetzung“ des griechischen Namens spricht.
Zudem entsprechen die Namen Nix und Hydra den Initialen der Raumsonde New Horizons, die das System im Juli 2015 erkunden soll.
Bahneigenschaften
Nix umkreist den gemeinsamen Schwerpunkt des Pluto-Charon-Systems in einer prograden, beinahe kreisförmigen Umlaufbahn in einem mittleren Abstand von 46.640 km (48.675 Abstand von Plutos Zentrum, ca. 42,21 Plutoradien). Die Bahnexzentrizität beträgt 0,0023, die Bahn ist 0,1° gegenüber dem Äquator von Pluto geneigt.
Der Radius der Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Charon ist im Mittel 29.103 km kleiner, der Radius der Umlaufbahn des nächstäußersten bekannten Plutomondes S/2011 (134340) 1 ist etwa 10.000 km größer.
Nix umläuft Pluto in 24 Tagen 20 Stunden 32 Minuten und 55,7 Sekunden, was rund 3645,5 Umläufen in einem Pluto-Jahr (rund 248,09 Erdjahre) entspricht.
Die Bahnperiode befindet sich nahe einer 1:4-Bahnresonanz mit Charon, wobei die Abweichung 2,7% beträgt, was darauf hindeutet, dass es sich um keine echte Resonanz handelt. Eine Hypothese zur Klärung dieser Frage besagt, dass eine solche Nah-Resonanz vor der nach außen laufenden Migration von Charon herstammt. Aufrechterhalten wird sie demnach durch die periodische lokale Fluktuation von 5% in der Gravitationsfeldstärke durch den Umlauf von Pluto und Charon umeinander.
Physikalische Eigenschaften
Der genaue Wert des Durchmessers konnte bislang nicht bestimmt werden, da das Rückstrahlvermögen (Albedo) der Oberfläche nicht bekannt ist. Sollte die Albedo gleich der von Charon (0,372) sein, ergäbe dies 46 km, bei einer Albedo von 0,04, entsprechend den dunkelsten Kuipergürtelobjekten, 137 km.
Nix ist um 25% lichtschwächer als Hydra, was auf eine um 10 - 15% kleinere Größe hinweist, wenn man von einer gleichen Albedo der beiden Monde ausgeht. Auf dem Entdeckungsfoto ist Nix 6.300 mal lichtschwächer als Pluto. Erste Untersuchungen des Mondes wiesen auf eine ähnlich rote Farbe wie Pluto hin, doch jüngere Untersuchungen berichten von einer ähnlich neutralen grauen Farbe wie Charon und Hydra.
Nix ist wahrscheinlich, analog zur Theorie zur Entstehung des Erdmondes, das Produkt der großen Kollision eines Vorgängers von Pluto mit einem anderen plutogroßen Körper des Kuipergürtels, die den Mond Charon formte und dabei Trümmer in äußere Umlaufbahnen um Pluto gerieten, die dabei den Mond Nix bildeten.
Erforschung
Nach der Entdeckung im Sommer 2005 durch Bilder des Hubble-Weltraumteleskops wurden die beiden neuentdeckten Monde im September 2005 durch das Keck- und das Gemini-Observatorium auf Hawaii sowie durch das ESO VLT-Teleskop in Chile beobachtet, um die Entdeckung zu bestätigen, was jedoch misslang, da die Bedingungen für eine Beobachtung des Pluto-Systems zu dieser Zeit ungünstig waren. Am 24. Oktober konnte Marc W. Buie und Eliot F. Young die Monde auf den Bildern von 2002 ausmachen.
Es ist geplant, die am 19. Januar 2006 gestartete Raumsonde New Horizons am 14. Juli 2015 in 27.000 km Entfernung an Charon und in 9.600 km Entfernung an Pluto vorbeifliegen zu lassen. Da die Entdeckung von Nix und Hydra beim Start der Sonde noch nicht bestätigt war und S/2011 (134340) 1 erst danach entdeckt wurde, wurden sie in der Mission nicht eingeplant. Nix und Hydra wurden jedoch nachträglich ins Beobachtungsprogramm aufgenommen. Sie sollten 90 Tage vor der Passage lokalisierbar sein und man wird dann ihre Bahnen genauer erfassen, um ihre Position beim Vorbeiflug sicherzustellen. Man wird dann beide Monde mit einer Auflösung von besser als 200 m/Pixel erfassen, nur wenig schlechter als bei Charon (200 m/Pixel). Nach den derzeitigen Simulationen befindet sich Hydra auf derselben Seite von Pluto wie Charon, Nix dagegen auf der anderen Seite, dafür aber näher an der Sonde.
Siehe auch
Vergleich der größten transneptunischen Objekte. Um zum entsprechenden Artikel zu kommen, auf das Objekt klicken.
(Große Darstellung)- Liste der natürlichen Satelliten von Zwergplaneten
- Liste der natürlichen Satelliten von Asteroiden
- Liste der natürlichen Satelliten von Planeten
Medien
Commons: Plutomonde – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWeblinks
- Wm. Robert Johnston: (134340) Pluto, Charon, Nix, and Hydra
- NASA's Hubble Reveals Possible New Moons Around Pluto (englisch)
- NASA Pressemitteilung zur Entdeckung (englisch)
- ESA-Informationen zu den neuentdeckten Trabanten des Pluto
- Hubble Confirms New Moons of Pluto (englisch)
- Artikel zur Benennung (englisch)
- Die Entdecker: New Constraints on Additional Satellites of the Pluto System Astronomical Journal, 2005 (englisch)
- Die Entdecker: Orbits and photometry of Pluto's satellites: Charon, S/2005 P1 and S/2005 P2 Astronomical Journal, 2005 (englisch)
- IAUC Nr. 8625 31. Oktober 2005 (Entdeckung)
- IAUC Nr. 8676 22. Februar 2006 (Bestätigung)
- IAUC Nr. 8686 9. März 2006 (Beobachtungsdetails)
- IAUC Nr. 8723 21. Juni 2006 (Benennung)
Erde: Mond · Mars: Phobos | Deimos
Jupitermonde · Saturnmonde · Uranusmonde · Neptunmonde
Pluto: Charon | Hydra | Nix | S/2011 (134340) 1 · Haumea: Namaka | Hiʻiaka · Eris: Dysnomia · Orcus: Vanth · Quaoar: Weywot
Siehe auch: Liste der Monde • Liste der natürlichen Satelliten von Asteroiden
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